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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Gesellschaft gehörte, würde es erfahren – jeder Gentleman, der sie zuvor als Heiratskandidatin aus gutem Hause angesehen hatte. Wynsome wusste von der Sache – würde er dem Earl of Warren davon erzählen? Würde der gut aussehende weißhaarige Earl über sie die Nase rümpfen und sie mit den Schimpfworten belegen, die er für ihre Mutter benutzt hatte?
    „Was haben Sie getan, meine Liebe?“
    Als die tiefe, männliche Stimme die Frage aussprach, die sie sich soeben selbst gestellt hatte, stieß sie einen erstickten Schrei aus.
    Devlin Sharpe hatte in seinem Leben schon viele verschreckte Frauen gesehen. Entsetzte Frauen. Verzweifelte Frauen. Er hatte die Augen von Frauen gesehen, die unter dem Galgen standen und darauf warteten, dass das Podest unter ihren Füßen weggezogen wurde.
    Aber nie zuvor hatte er eine solche Mischung aus Angst, Ekel und Zorn in so schönen, entschlossen blickenden Augen gesehen. Allerdings hatte er auch noch niemals einer so faszinierenden Frau gegenübergestanden – einer so berauschenden, verlockenden Erscheinung mit engelhaft goldenem Haar, einem bildhübschen Gesicht und wunderbar sinnlichen Kurven.
    Er hielt den Blick der reizenden Blondine fest, und ihm wurde angesichts ihrer unruhig umherschweifenden Augen und ihrer zitternden Lippen sofort klar, dass sie vorhatte, ihn zu belügen. „Versuchen Sie nicht, mich anzuschwindeln“, warnte er sie. „Erzählen Sie mir nicht irgendeine unglaubwürdige Geschichte und laufen dann davon. Ich will die Wahrheit wissen. Ich will wissen, was – oder wer – Sie verletzt hat.“
    Als sie sich aufrichtete und von der Wand wegtrat, wusste Devlin genau, was geschehen war. Ihre schmalen Finger umklammerten die zerknitterte, himmelblaue Seide ihres Mieders, um es über ihren üppigen Brüsten festzuhalten. Im Licht der Wandleuchter schimmerte ihr weiches Haar, dessen zerzauste Locken über ihre Schultern bis auf ihren Rücken fielen, golden. An den Wimpern ihrer rotgeränderten, grünen Augen hing noch eine Träne. Sie roch nach Sex.
    Das spöttische Lachen seines Halbbruders, welches aus dem Arbeitszimmer drang, lieferte ihm den endgültigen Beweis. „Hat er Sie vergewaltigt? Oder nur verführt?“
    Wütend auf seinen verdammten Bruder, stieß er das letzte Wort mit einem Knurren hervor, das sie zurückzucken ließ. „Ich sollte lieber gehen“, wisperte sie.
    „Nicht mit aufgeknöpftem, offen herumhängendem Kleid durch die Flure eines überfüllten Hauses. Kommen Sie mit.“
    „Warum denn?“ Misstrauisch zog sie ihre goldenen Brauen zusammen. Jetzt , wo es zu spät war, verhielt die Frau sich vorsichtig.
    „Ich kenne einen Weg aus diesem Haus, auf dem uns niemand sehen wird.“
    Offensichtlich verstand sie nicht, warum irgendein Mann nett zu ihr sein sollte. Sie wich einen weiteren Schritt vor ihm zurück. „Sie … Sie sind ein Wegelagerer, nicht wahr?“
    „Das würde ich natürlich niemals zugeben, Miss … wie heißen Sie übrigens?“
    Seit ihm zunächst im Ballsaal ihr aufsehenerregendes goldenes Haar aufgefallen war und er sich dann einen aufmerksamen Blick auf ihr Gesicht und ihren Körper gegönnt hatte, fragte er sich, wer sie war. Keiner der Diener seines Vaters hatte ihm ihren Namen genannt – sie waren ausschließlich daran interessiert gewesen, ihn auf den Kies der Auffahrt zu werfen.
    Zu dumm, dass sie im Gegensatz zu ihm die geheimen Gänge im Haus nicht kannte.
    „Ihr Name“, wiederholte er.
    „Wenn ich ihn nicht nenne, gibt es einen Mann weniger, der Bescheid weiß.“ Sie verzog ihre Lippen zu einem höhnischen Lächeln, und er wusste, sie war auf sich selbst wütend, nicht auf ihn.
    Was war nur mit einigen Frauen los, die es vorzogen, ihren Zorn zu unterdrücken, anstatt ihn sinnvoll einzusetzen? Seine Mutter war so gewesen – jede verdammte Beleidigung und jeden Hieb seines Vaters hatte sie hingenommen und all ihre Wut hinuntergeschluckt.
    „Ich kenne meinen Halbbruder“, erklärte er, entschlossen, demjenigen die Schuld zu geben, der tatsächlich schuldig war. „Was hat er Ihnen versprochen?“
    Grace schüttelte den Kopf. „Es spielt keine Rolle, was er mir versprochen hat. Ich hätte wissen müssen, dass er niemals vorhatte, sein Wort zu halten. Ganz besonders ich hätte das wissen müssen …“ Sie hielt abrupt inne. „Haben Sie Lady Prudence’ Liebhaber ermordet, oder ist das auch etwas, was Sie nicht zugeben werden?“
    Mord? Zur Hölle, so nannten die Klatschmäuler das also. Da er aus genau

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