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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Knie gezwungen – starrte Grace durch ihre schmutzigen, zerzausten Haare zu St. Clair hinauf und spürte, wie ihr Herz sank.
    Unannehmlichkeiten. „Aber – Ihr Geld?“, flüsterte sie in dem Wissen, dass er vorhatte, sie zu töten und mit dem verzweifelten Wunsch, ihn überzeugen zu können, es nicht zu tun.
    St. Clair stand mit gespreizten Beinen da, die Stiefel dicht vor ihren Knien aufgepflanzt. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden – er hatte ihr die Augen verbunden, um sie hierherzubringen und ihr erst jetzt die Augenbinde abgenommen. Ringsum erstreckten sich dunkle Wälder, und durch ihr Unterkleid biss sie die kalte Nacht. Das war alles, was sie trug, ihr zerrissenes Unterkleid, und es hatte sich mit ihrem Schweiß, ihrem Urin und ihrem Blut vollgesogen. Wenigstens hatte er nicht versucht, sie zu vergewaltigen. Gott sei Dank schien er in dieser Hinsicht kein Interesse an ihr zu haben.
    Sie waren allein, aber sie wusste, dass er über Männer verfügte. St. Clair betrachtete sie amüsiert, und Grace wünschte inständig, sie könnte ihm wieder ins Gesicht spucken. Sie hatte es schon einmal getan und dafür einen so heftigen Schlag bekommen, dass sie vor Schmerz ohnmächtig geworden war. „Sie werden Ihr Geld nicht bekommen, wenn ich …“
    „Das ist das Schöne an dem Plan, meine Liebe. Ich werde dich immer noch als Tauschobjekt anbieten können. Sie werden mir das Geld geben, weil sie glauben, es sei der einzige Weg, dich in Sicherheit zu bringen. Sie werden das Risiko nicht eingehen, dich zu verlieren. Aber du wirst bereits tot sein.“
    Ein Windstoß strich über ihre eiskalte Haut. Sie hörte Männerstimmen, sie redeten, lachten und warteten darauf, dass St. Clair die Sache mit ihr erledigte. Verloren in der Dunkelheit, allein, hungrig, müde, sehnte sie sich danach zu weinen. Nicht über Rogan St. Clair, sondern über ihre eigene Dummheit. Sie war aus Brighton, von Venetia und Maryanne, fortgelaufen, weil sie das Gefühl gehabt hatte, in der Familie keinen Platz zu haben, weil sie das Glück ihrer Schwestern nicht mehr mit ansehen wollte. Sie war geflohen, weil sie nicht mehr die ganze Zeit lügen wollte.
    Einfach fortgelaufen war sie und hatte nie daran gedacht, was für ein kostbares Geschenk es war, dass sie ihre Familie liebte und von ihrer Familie geliebt wurde.
    Sie hatte sich selbst um eine Ehe, Kinder und eine Zukunft betrogen.
    Aber sie würde nicht zulassen, dass dieser übel riechende Schurke sie um ihr Leben betrog.
    Sie durfte nicht aufgeben.
    Eine Waffe! Ein Plan! Sie musste versuchen, nach etwas zu greifen. Selbst mit gefesselten Händen, die Finger taub vom Druck des Seils, musste sie einen Weg finden, ihn anzugreifen.
    St. Clair beugte sich über sie und griff nach ihrem Arm, wobei er die Finger fest in ihre Haut krallte. Sie war dort so wund, dass der Druckschmerz an ihrem Rückgrat hinabschoss. Er zog sie auf die Füße.
    „Es wird Ihnen niemals gelingen zu fliehen!“, schrie sie, und die Wut verlieh ihrer Stimme, ihrer trockenen und rauen Kehle zum Trotz, Kraft und Volumen. „Meine Familie wird sich auf keinen Fall hereinlegen lassen. Wenn ich sterbe, werden Sie gar nichts bekommen!“
    Er schüttelte ihren Arm. „Oh doch, das werde ich, meine Liebe. Selbst wenn ich keinen Penny bekomme, werde ich die Befriedigung haben, Devlin hängen zu sehen.“
    Gott, er war verrückt. Verrückt nach Rache. Wieder gewann ihre Wut Oberhand. „Warum wollen Sie Rache? Weil er Sie aus seinem Haus geworfen hat, als Sie Lösegeld für mich fordern wollten? Sie haben keine Ahnung, wie es ist, wirklich zu leiden. Alles zu verlieren. Zu …“
    „Sei still.“ Er trat zurück, ließ sie, wo sie war, an der kühlen, polierten Seitenwand der Kutsche lehnend, und legte seine behandschuhte Hand um einen Griff, der aus einem Lederhalfter an seiner Seite ragte.
    Ihr Herz setzte einige Schläge lang aus, als er eine lange Klinge hervorzog. Sie glänzte im Mondlicht, und Grace konnte erkennen, dass sie besonders fein und perfekt geschliffen war.
    Oh Gott.
    „Tut mir leid, mein Engel, aber dein Tod muss grausam sein. Und die Klinge gehört Devlin.“
    „Nein, warten Sie! Lassen Sie mich am Leben, und ich werde dafür sorgen, dass Sie viel mehr Geld bekommen, als Sie sich jemals erträumt haben!“ Sie stieß die Worte hervor und betete dabei, dass er innehalten würde. Zeit. Sie brauchte Zeit.
    „Ich werde genug Geld haben.“ Er packte ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten, und sie hatte

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