Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
keine andere Wahl, als nachzugeben und ihren Hals zu einem lang gezogenen, verletzlichen Bogen zu krümmen.
Er drückte die Klinge leicht gegen ihre Kehle, dann ließ er sie sanft nach links gleiten.
Ein rascher Schnitt, und sie würde tot sein.
18. KAPITEL
Das Messer drückte gegen Grace’ nach hinten gebogene Kehle, und sie erstarrte in seinem Griff, hatte entsetzliche Angst zu zucken, sogar zu atmen. St. Clair schien zu warten. Genoss er ihre Angst? Konnte es sein, dass er über ihr verzweifeltes Angebot, ihm Geld zu beschaffen, nachdachte?
Auf der in einiger Entfernung liegenden Straße scheuten die Pferde einer vorbeifahrenden Kutsche, und ihr plötzliches Wiehern erschreckte Grace so, dass sie fast in das Messer hineingezuckt wäre. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, während die nächtlichen Geräusche im Wald widerhallten – das Schnauben der Pferde, das Klirren des Zaumzeugs, das Quietschen der Kutschenräder auf dem Straßenstaub.
Sie musste es wagen, musste die Worte über die Lippen bringen, obwohl die Bewegung ihrer Kehle ihre Haut gegen das Messer drückte und ihre Luftröhre sich anfühlte, als wäre sie mit Wolle verstopft. „Ein Vermögen, wenn Sie mich gehen lassen“, keuchte sie. „Fünfzigtausend Pfund mehr. Das ist die Summe, die ich zu dem, was Trent Ihnen gibt, hinzufüge.“
Konnte sie wirklich fünfzigtausend versprechen? Alles, alles, wenn es ihn nur dazu brachte aufzuhören. Wenn sie dadurch nur Zeit gewann.
„Ah, Engel“, säuselte dieser bösartige Mann an ihrem Ohr. „Ich kann nicht anfangen, meinen Triumph zu versteigern.“
Oh Gott, er war entschlossen, seinen Racheplan durchzuführen. Und sie hatte nichts, womit sie ihn aufhalten konnte. Ihre Schwestern besaßen spezielle Talente und hatten ihr besonderes Wissen genutzt, so war es ihnen gelungen, sich selbst zu retten.
Aber sie besaß nichts.
Grace hatte immer gebetet, dass ihr hübsches Aussehen ihr helfen würde, aber Rogan St. Clair war nicht im Geringsten an ihrem Äußeren interessiert. Sich auf ihr Aussehen zu verlassen, war immer ihr einziger Plan gewesen.
Und dann kam ihr eine Idee, und ihr wurde klar, dass sie ihn bei seinen Rachegelüsten packen musste, nur dann würde er sie nicht mehr ignorieren. „Töten Sie mich nicht“, schrie sie auf, „denn wenn Sie mich gehen lassen, werde ich Devlin für Sie töten. Ich tue alles, locke ihn in die Falle, die Sie ihm stellen. Ich erschieße ihn selbst, wenn es das ist, was Sie wollen. Alles … wenn Sie mich am Leben lassen.“
Das Messer drückte sich in ihr Fleisch. „Das würdest du tun, wirklich tun, du falsche Hexe? Zur Hölle, dabei würde ich gern zusehen. Er ist vollkommen blind vor Liebe zu dir, und du bist bereit, ihm mitten ins Herz zu schießen, um deine eigene Haut zu retten.“
Es funktionierte.
„Ja“, schluchzte sie. „Ja.“
St. Clair war abgelenkt, und das gab ihr ein paar Sekunden, um ihn anzugreifen.
Sollte sie ihm ins Handgelenk beißen oder versuchen, ihm in die Hoden zu treten?
Er hatte innegehalten, und ihr gesamter Atem war aus ihrer Lunge geströmt. Nun gluckste er vor sich hin. „Zur Hölle, das wäre ein Spaß. Er würde alles für dich opfern, Engel. Ich denke …“
Die Hoden. Das würde am ehesten funktionieren.
„St. Clair, du verdammter Bastard. Lass sie gehen.“
Grace bewegte in dem Moment ihren Fuß nach hinten, als Devlins Stimme die stille Dunkelheit durchschnitt. Sie krallte sich in Rogans Arm und hielt sich fest, während ihr Absatz nach hinten und aufwärts in weiches Fleisch stieß. Hinter ihr schrie Rogan auf. „Au! Zur Hölle, verdammt!“
Sie stieß sich von seinem Arm ab und spürte, wie die Klinge über ihre Haut glitt und einen kalten Strich quer über ihren Hals zog. Dann wurde die Wunde heiß und begann plötzlich schmerzhaft zu brennen, während sie gleichzeitig fühlte, wie Blut an ihrer Kehle hinabrann.
Es war keine schlimme Wunde, aber sie tat weh! Wenigstens lag sein Arm nicht mehr um ihren Hals. Sie war fast erstarrt vor Angst – Angst, dass er das Messer wieder an ihre Kehle legen, dass er vor Wut zustechen und sie töten würde.
Doch das Messer hing in Rogans Hand, während er hinter ihr keuchte und stöhnte. Falls sie ihn für sein ganzes Leben zum Krüppel gemacht hatte, war ihr das auch egal. Sie raffte den zerrissenen Rock ihres Unterkleids, tat alles, um aus seiner Reichweite zu fliehen und konnte ihm entkommen.
„Grace, Gott sei Dank …“ Devlins tiefe, besorgte Stimme löste
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