Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
– in einer Szene spielten ein Glas Sherry und süße Weincreme eine Rolle, und nach der Lektüre hatte Grace tagelang ein quälendes Verlangen gespürt –, eroberte die schüchterne Heldin ihn schließlich. Der Meister ergab sich der Liebe, und nun war die Heldin diejenige, die Macht über ihn ausüben konnte, anstatt umgekehrt. Doch selbst, als die Heldin noch nicht ahnte, dass ihr Vormund ihre große Liebe werden würde, selbst als er sie auf alle möglichen ausgefallenen und gefährlichen Arten fesselte, erregte das Leben als Gefangene die Heldin sexuell.
Grace änderte ihre Position und zuckte zusammen, als ihr wundes Hinterteil eine womöglich noch unbequemere Stelle zum Sitzen fand.
„Es ist nicht mehr weit, Liebste“, versprach Devlin.
Sie schluckte heftig, als er seinem Pferd die Sporen gab. Eine Geschichte war die eine Sache. Die Wirklichkeit war etwas völlig anderes. Devlins bewaffnete Männer waren dicht hinter ihnen und führten Marcus’ Kutsche und seine Diener mit; die armen Dienstboten waren gefesselt.
Sie alle wurden soeben entführt.
Oh, er hatte es abgestritten – eine Zeit lang – dann weigerte er sich, irgendeine ihrer Fragen zu beantworten, woraufhin sie ihn während der letzten fürchterlichen Stunde mit eisigem Schweigen bestrafte.
Es bestand kein Zweifel daran, dass sie seine Geisel war. Und das war kein bisschen erregend. Kein bisschen. Absolut nicht.
Und wenn er versuchen sollte, sie zu fesseln, würde er ein Auge verlieren. Oder seine Kronjuwelen.
Sie hatte nicht vor, sein williges Opfer zu sein.
„Wenn ich keine Angst um die Diener meines Schwagers hätte, hätte ich dich schon vor einer Stunde entmannt“, zischte sie.
„Dann muss ich mich glücklich schätzen, dass du nicht selber eine Kutsche fahren kannst, sondern einen Kutscher brauchst.“
Torpfosten tauchten seitlich der Straße auf, und er lenkte sein Pferd hindurch, während er leise „Gott sei Dank“ vor sich hin murmelte. Der schattige Wald lichtete sich, und der Weg führte auf einen Hügel hinauf.
Grace schnappte nach Luft. Vor ihren Augen tauchte ein wunderschönes Anwesen auf. Das Haus war symmetrisch angelegt und aus soliden grauen Steinen gebaut, der Garten stand in üppiger Blüte. Eine muntere Quelle sprudelte in der Nähe. Und dieses schöne, gregorianische Herrenhaus gehörte Devlin?
Ihr Herz sank. Um dieses Anwesen kümmerte sich zweifellos eine Frau. Das war deutlich an dem herrlichen Garten und dem gepflegten Eindruck zu erkennen, den das Haus und die Umgebung machten. Zwei Jahre waren vergangen – hatte der berüchtigte Straßenräuber sich eine Frau gesucht? Hatte er sie aus diesem Grund als Geisel genommen? Brauchte er das Lösegeld, um für eine Horde verschmitzter Kinder und eine hübsche, anspruchsvolle Frau zu sorgen?
Warum sollte es sie interessieren, ob er eine Frau und tausend Kinder hatte?
Er hat mich vor Lord Wesleys Grausamkeit bewahrt , flüsterte eine innere Stimme.
Plötzlich wurde sie hochgeschleudert, prallte zurück auf den Sattel und unterdrückte einen Schmerzensschrei, als ihre Hüftknochen gestaucht wurden.
Eine junge Frau kam aus dem Haus gelaufen, und Grace blinzelte verwundert. Hinter dem Mädchen wehte ein Laken im Wind. Albernes Gelächter klang durch die Luft. Das Mädchen, das etwa in ihrem Alter zu sein schien, war nackt, und ihre kleinen, festen Brüste hüpften auf und ab, während sie lief.
Hinter ihr rannte ein Mann durch die Tür nach draußen. Wenigstens war er angezogen. Sehr rasch holte er das Mädchen ein. Kreischend versucht sie, ihm zu entkommen. Dabei rutschte ihr das Laken aus den Händen und segelte auf einer Luftströmung über den Rasen davon.
„Verdammt noch mal“, brummte Devlin hinter Grace.
Der Mann hatte das Mädchen zu Boden geworfen und fummelte an seinen Hosenknöpfen herum, während sie sich unter ihm aufbäumte. „Beeil dich, ich bin schon so erregt.“ Das Mädchen schlang die Beine um die Taille des Mannes und krallte sich in die Aufschläge seiner Jacke. Sie zog seinen Mund zu ihrem herunter, und sie küssten sich hungrig, während er in sie hineinstieß.
Grace konnte den Moment der Vereinigung nicht erkennen, aber sie wusste, dass es passiert war. Ihre Beine zitterten, als sie ein weibliches Quietschen und ein raues, männliches Stöhnen hörte. Ihre Wangen brannten wie Feuer, und sämtliche Knochen schienen aus ihrem Körper verschwunden zu sein, sodass sie fast vom Pferd gefallen wäre. Mühsam unterdrückte sie ein
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