Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
eine Menge über Bilder. Lass uns dennoch über deine Fantasien reden.“
Ihr leises Lachen brachte seinen Körper zum Vibrieren. „Es ist dir völlig gleichgültig, dass mein Vater ein berüchtigter Mann ist, nicht wahr?“
„So ist es. Ich möchte lieber darüber sprechen, welche Spielarten dich besonders faszinieren.“
„Alle. Nicht dass ich jemals solche Dinge tun würde.“ Ihre Finger glitten in die Nähe seiner Hände, dann verhakte sie zögernd ihren zarten Finger mit seinem Daumen. „Es ist eine Sünde, es zuzugeben, stimmt’s? Ich tue es auch nur, weil ich bin, was ich bin – die Tochter eines Künstlers, für den erotische Malerei alles ist. Nur deshalb denke und fühle ich so.“
Devlin hatte schon wehrlose Frauen getroffen – Frauen, die angesichts der Gefahr in Ohnmacht fielen. Aber nie zuvor war ihm eine Frau begegnet, die so verletzlich wie Grace gewesen war.
Nun begriff er langsam, warum das so war. Sie war ehrlich und direkt – sie sprach ihre Gedanken und Gefühle aus, und er empfand sie als unwiderstehlich faszinierend. Aber in ihrer Welt konnte diese Seite ihres Wesens ihren Untergang bedeuten.
Ihr ganzes Leben musste sie versucht haben, jemand anders zu sein.
Grace versetzte ihn in Staunen. Sie wollte Dinge über ihn herausfinden. Wollte wissen, was ihm im Bett gefiel. Wie seine erotischen Fantasien aussahen. Selbst wenn es sie verletzte, sie war neugierig und mutig genug, ihn danach zu fragen.
„Es ist keine Sünde, es zuzugeben, Grace. Und es hat nichts mit deiner Herkunft zu tun.“ Er konnte die Stimme in seinem Kopf nicht zum Schweigen bringen, die so hochmütig, kultiviert und arrogant klang. – Er ist natürlich ein Niemand, aber er ist so wild und verrucht im Bett. Ich glaube, Bastarde sind die besten Liebhaber, weil sie sich und den Frauen nichts beweisen müssen.
Er verdrängte die Stimme der Countess of Dorchester aus seiner Erinnerung. „Deine Gedanken und Gefühle sind einfach nur menschlich. Einige Männer und Frauen von edelster Geburt sind die perversesten von uns allen.“
Grace schwieg eine Weile und atmete nur heftig ein und aus. Dann deutete sie hinunter zu der Orgie. „Die Frauen dort unten scheinen es zu genießen, einander auf sehr intime Art zu berühren. Ich habe noch nie auf diese Weise an eine andere Frau gedacht. Nur an Männer.“
„Und an welche Männer hast du gedacht?“ Seine Frage hatte erotisch klingen sollen, stattdessen hörte sie sich an wie das Brummen eines zornigen Wolfes.
„An Gentlemen, deren Namen ich nicht einmal kannte. Manchmal erhascht man einen Blick – auf eine Schulter, einen kräftigen Kiefer, ein muskulöses Hinterteil – und, nun ja …“
Er war hart, erregt und angesichts ihrer unschuldigen Erklärung dicht davor zu bersten. „Du hast dir eine Fantasie erschaffen.“
„Ja. Ich weiß, dass Männer das tun, da ich die Bilder meines Vaters gesehen habe. Einige Männer haben ihn dafür bezahlt, dass er ihre Fantasien für sie malte. Ich wusste nicht, dass Frauen auch Fantasien haben. Oder besser gesagt, wusste ich es nicht, bis meine Schwester heiratete und anschließend mit ihrem Mann ein paar ziemlich offene Gespräche führte.“
„Du dachtest, es sei abnorm, Fantasien zu haben?“
„Ja. Genau.“ Sie nahm einen tiefen Atemzug. „Die beiden Männer da – sie küssen sich.“
Er schaute in die Richtung, in die sie deutete. Nick und John hatten die Lippen aufeinandergelegt. Langsam brachten sie ihre Zungen zusammen. Nicks Hand glitt an Johns Bauch abwärts und legte sich um den Schaft seines langen Schwanzes.
„Das tun sie, um die Damen zu erfreuen“, erklärte er ihr. Einige der Frauen klatschten, leckten sich die Lippen und machten verdorbene Vorschläge. „Meine Männer haben herausgefunden, dass es Frauen gefällt, Männern bei Sexspielen zuzusehen – solange sie sicher sein können, dass die Männer hinterher wieder mit ihnen spielen.“
„Was sind das für Männer – die Mitglieder deiner Bande?“
Warum stellte sie ihm diese Frage, nachdem sie über ihre erotischen Fantasien mit unbekannten Männern gesprochen hatten, und während sie seinen Männern dabei zusah, wie sie ungezügelten Sex hatten?
„Die meisten folgten mir von der Seeräuberei zur Straßenräuberei“, sagte er leichthin, um ihr klarzumachen, wie unpassend diese Männer für sie waren. „Die beiden Männer, die sich küssen, sind Nick und John – brutale Kämpfer. Nick, der Blonde, wurde von Berbern gefangen genommen
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