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Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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und hat später im Osten in einem Männerharem gedient. Der junge Kerl ist Will, ein gutmütiger Knabe. Der mit der Brille ist Simon; er liebt es, Naturstudien zu betreiben. Dann ist da noch Horatio – das ist der mit den rotbraunen Haaren. Man munkelt, er sei ebenso wie ich der Bastard eines Gentlemans, aber er streitet das ab. Bleibt nur noch der mit den schwarzen Haaren, das ist Rogan St. Clair, mein Lieutenant.“
    „Du vertraust ihnen allen?“
    „Was dich betrifft? Ja. Keiner von ihnen würde mir in die Quere kommen. Rogan ist ein Mann, dem ich mein Leben anvertrauen würde. Als wir noch zur See fuhren, hat er mir so oft den Hintern gerettet, dass ich es gar nicht mehr zählen kann. Keiner von ihnen wird deinen Namen erfahren, Liebste, selbst wenn sie einen Blick auf dich erhaschen sollten.“
    Sie sah ihm offen ins Gesicht. „Devlin, ich will wissen, was du meintest, als du sagtest, du wolltest das Versäumte der letzten zwei Jahre nachholen. Meinst du uns? Ich verstehe das nicht.“
    „Ich möchte die Dinge tun, von denen ich wünschte, wir hätten sie schon vor zwei Jahren getan.“
    „Aber ich kann nicht hierbleiben, Devlin. Ich muss fort. Meine Großmutter wünscht mich zu sehen, und ich muss zu ihr reisen und sie treffen.“
    „Du willst von mir fort, um deine Großmutter zu besuchen?“
    „Ich muss es tun. Ich habe nicht viel Zeit, und wenn sie glaubt, ich würde nicht kommen, schreibt sie mir vielleicht nie wieder. Vielleicht öffnet sie nicht einmal mehr einen Brief von mir.“
    „Offenbar ist sie eine Tyrannin, nicht wahr? Ich würde geneigt sein, nicht zu ihr zu fahren, wenn sie mir mit solchen Aussagen drohen würde.“
    „Es ist keine Drohung, Devlin. Es ist die Wahrheit. Sie ist die Countess of Warren, meine Mutter ist ihre Tochter, und meine Mutter wurde aus ihrem Elternhaus verbannt, weil sie mit Rodesson durchgebrannt ist.“
    Grace war die Enkelin einer Countess. Kein Wunder, dass sie die Manieren, die Kultiviertheit und die Eleganz einer Dame besaß. „Wie kam es, dass deine Mutter mit einem Künstler fortlief?“
    Grace seufzte. „Rodesson war beauftragt worden, ein Porträt meiner Mutter zu malen, und sie verliebten sich ineinander. Sie brannten nach Gretna Green durch, aber auf dem Weg dorthin wurde beiden klar, dass eine Ehe zwischen ihnen nicht funktionieren würde – er war wild und unkonventionell und würde niemals treu sein können. Doch zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter bereits mit meiner ältesten Schwester schwanger.“
    Ein vertrautes Gefühl des Zorns kroch an seinem Nacken hinauf. „Und ihre Eltern wollten sie nicht wieder aufnehmen?“
    Grace biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. „Meine Mutter durfte nie mehr ihr Elternhaus betreten. Ihre Eltern haben uns nie als ihre Enkeltöchter anerkannt.“
    „Dennoch hatte deine Mutter den Mut, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.“
    „Ja, mithilfe einiger treuer Freunde ließ sich meine Mutter in einem Haus in einem kleinen Dorf nieder, erfand einen neuen Namen und eine komplett neue Vergangenheit. Für alle, die mich kennen, bin ich Grace Hamilton, die Tochter eines Kapitäns zur See, der nach Indien segelte, um dort sein Glück zu machen. Doch nun, nach all dieser Zeit, will meine Großmutter mich sehen. Mein Großvater will nicht nachgeben, doch sie hat mich gebeten, sie zu besuchen.“
    „Das bedeutet dir sehr viel.“
    „Natürlich“, erwiderte sie leise.
    „Das sollte es aber nicht.“ Abrupt zog er sie vom Geländer weg, sodass sie nicht länger die wilde Orgie dort unten beobachten konnte. „Das Bad ist jetzt sicher fertig. Komm mit mir.“
    Zu seiner Überraschung nahm sie seine Hand und ließ zu, dass er sie hinter sich herzog.

8. KAPITEL
    Sie befand sich in seinem privatesten Zimmer.
    Langsam drehte Grace sich um die eigene Achse, um die Möbel und Bilder in Devlins Schlafzimmer zu betrachten. Dabei strich der Saum seines Morgenmantels raschelnd um ihre Knöchel. Ein stabiles Bett aus dunklem Eichenholz mit vier Pfosten und einem burgunderfarbenen Samtbaldachin nahm den größten Teil des Raumes ein. An den Pfosten waren mit Samtbändern Vorhänge festgebunden. Der Nachttisch, der Sekretär, ein Ledersessel – all das war schlicht und einfach. Sie dachte an das Essen, das sie verzehrt hatten und an das Geschirr, auf dem es serviert worden war. Silber und zartes Porzellan, aber nichts übertrieben Teures. Er musste auf den Weltmeeren und auf den Landstraßen im Königreich

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