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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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geplant werden, wenn man nicht gleich am anderen Tag die Kripo vor seiner Tür haben will."
    „Können wir nicht wieder das Gift nehmen?"
    „Das ist auch nicht gerade schön", murmelte Carmen. „Du musstest nicht sehen, wie Kai die Augen hervortraten, wie er qualvoll stöhnte und zusammenbrach, wie er versuchte, zum Schreibtisch zu kriechen, und dann starb!"
    „Du kannst doch noch einmal den Schlüssel von deiner Mutter leihen", drängte Maike, ohne auf Carmen zu achten. „Dann machen wir vorher einen Abstecher in die Apotheke und holen uns was aus dem Giftschrank. Du hast selbst gesagt, dass das Nikotin schon ewig dort drin steht, weil sie das Gift inzwischen nicht mehr für die Gärtnereien bestellen, und dass es keinem auffällt, wenn ein bisschen fehlt."
    „Ach ja?", erwiderte Aletta nur mühsam beherrscht. „Du spazierst also zu ihm und drückst ihm das Glas in die Hand, und er wird es selbstverständlich trinken, weil er ja so gern zu seinen Kumpels in die Hölle will! Maike, nun benutze mal deinen Verstand! Es ist noch genug Nikotin in dem Fläschchen, das ist nicht das Problem!"
    „So habe ich es ja nicht gemeint", verteidigte sich Maike. „Wir könnten ihn beobachten und, wenn er was trinkt, es ihm heimlich reinschütten. So haben wir es bei Alex' Thermoskanne ja auch gemacht, die er in seinem Boot hatte."
    „Das war leichtsinnig von euch! Was, wenn jemand Unschuldiges vorbeigekommen wäre und mit ihm den Kaffee getrunken hätte?"
    „Es war ja schon spät", widersprach Maike. „Wer sollte denn da noch in den Club kommen?"
    Aletta zuckte mit den Schultern. „Es ist ja gut gegangen. Alex war aber auch noch so naiv zu glauben, die anderen Todesfälle hätten nichts mit ihm zu tun. Wenn wir Pech haben, dann haben sich Eike und Lorenz inzwischen Polizeischutz besorgt oder irgendeine Wachfirma beauftragt."
    „Dann lassen wir es einfach", schlug Carmen vor.
    Die beiden anderen sahen sie entgeistert an.
    „Eike und Lorenz sollen davonkommen?", rief Maike. „Das kann nicht dein Ernst sein."
    Carmen wich ein Stück zurück und hob abwehrend die Hände. „Nein, nicht für immer, ich dachte nur, es ist vielleicht besser, wenn wir eine Weile warten, bis sich alles beruhigt hat und es wieder einfacher wird, an sie ranzukommen."
    Aletta schüttelte den Kopf. „Wir müssen es so schnell wie möglich beenden, bevor die Kripo uns auf die Spur kommt."
    Carmen sah die Freundin ungläubig an. „Du meinst, sie werden uns kriegen? Aber das geht nicht, wir haben ein Alibi, und wir waren vorsichtig. Es gibt doch gar keine Verbindung -ich meine, das ist schon zu lange her, als dass sie darauf stoßen könnten, und außerdem weiß es ja niemand, der uns verraten könnte."
    Sie atmete hastig, als wäre sie gerannt. Auch Maike richtete den Blick in ängstlicher Erwartung auf Aletta.
    „Macht euch keine Gedanken", erwiderte diese in beruhigendem Ton. „Bald ist alles vorbei. Euch wird niemand etwas tun."
    Die beiden fragten nicht weiter nach. Vielleicht wollten sie ihr einfach glauben.
    Aletta warf einen Blick aus dem Fenster. Es war inzwischen völlig dunkel. Vom Erdgeschoss her drangen die Geräusche des Fernsehers herauf. „Ich werde jetzt gehen. Ihr bleibt hier.
    Ich hoffe, ich treffe ihn allein an, dann kann ich in einer Stunde bereits zurück sein."
    „Willst du es dieses Mal wirklich ohne uns machen?", fragte Maike. „Lass mich mitkommen!" Aletta sah die beiden Freundinnen an. Carmen schien froh zu sein, zurückgelassen zu werden.
    „Na gut, vielleicht ist es besser so, dann komm mit. Carmen wird hier bleiben und zweimal nach unten gehen, um nach Frau Jacobson zu sehen. Hast du das Buch weggeworfen?"
    Maike nickte. „Ja, klar. Ich habe es in den Papiercontainer getan. Die Kommissarin wird den Titel Nikotin nicht unter meinen Krimis finden, wenn sie noch einmal hier herumschnüffelt!"
    Aletta öffnete das Fenster und kletterte auf das Dach des Schuppens hinaus. Sie schlich bis zum Rand und sah um die Ecke in den Hof zur Haustür hinunter und auf die Gasse hinaus. Geduckt kauerte sie dort einige Augenblicke und ließ den Blick schweifen. Die Panzerstraße lag verlassen unter ihr, und auch im Hof rührte sich nichts.
    „Also los!", zischte sie. „Komm!"
     
    Sabine saß auf einer Bank an der Elbe und sah zu den verblassenden Wolken hinauf, die sich immer bedrohlicher auftürmten. Sie grübelte über die vier Mädchen nach und über eine Jungenbande vom Gymnasium Blankenese. Sie musste sich irren! Es war

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