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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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nicht. Sie hat ihre Stimmen gehört -wie du, oder?"
    Sabine hielt mitten im Schritt inne. „Sie kann die Treppen nicht hinaufgehen und hat an jedem Freitag nur eine der Frauen gesehen -Scheiße! Los, komm!" Sie lief zu dem Jaguar. Peter von Borgo sah ihr kopfschüttelnd nach, folgte ihr dann aber und öffnete für sie die Wagentür.
    „Beeil dich! Wir müssen dort sein, bevor sie die Beweise vernichten können."
    „Und deine Kollegen von der Kripo?"
    Sabine machte eine wegwerfende Handbewegung. „Die kommen auch ohne mich klar. Die würden mich sowieso wegschicken, sobald sie eintreffen. Keine Sorge, meine Aussage werden sie bekommen -und mit ihr die Mörderinnen!"
     

Die Schuld
    Er bremste den Jaguar so hart ab, dass er noch ein Stück über den nassen Asphalt schlitterte, ehe er unterhalb der Panzerstraße zum Stehen kam. Sabine riss die Tür auf und rannte die Gasse hinauf. Das Gewitter war inzwischen weitergezogen, und es regnete nicht mehr, doch aus ihren Haaren rann noch immer Wasser über ihren Rücken. Sie bemerkte es nicht. Sie drückte den Klingelknopf und hämmerte mit der anderen Hand gegen die Tür.
    „Machen Sie auf! Sofort! Kriminalpolizei! Los, machen Sie auf!"
    Es dauerte eine Weile, ehe sie Schritte vernahm und die Tür aufgerissen wurde. Aletta stand vor ihr, im Schlafanzug und mit nassem Haar.
    „Sie suchen sich merkwürdige Zeiten für Ihre Besuche aus", sagte sie, ohne den Durchgang freizugeben.
    „Ja, man muss die Morde nehmen, wie sie kommen", erwiderte die Kommissarin und schob die junge Frau grob aus dem Weg.
    „Nehmen Sie doch wenigstens Rücksicht auf Frau Jacobson. Hat sie nicht schon genug gelitten? Müssen Sie sie noch mehr aufregen?"
    Sabine durchquerte den Gang und stürmte die schmale Treppe hinauf. Aletta folgte ihr.
    „Nicht ich bin es, die ihr Kummer bereitet. Ich laufe nicht jeden Freitag nachts durch Hamburg und ermorde Leute", zischte Sabine und stieß die Zimmertür auf. Carmen und Maike starrten sie an. Auch sie trugen Schlafanzüge, Maikes Haar war feucht. Sie saßen auf Maikes Bett.
    „Sie waren schnell wieder hier. Nun ja, Sie hatten ja auch ein wenig Vorsprung. Der Streifenwagen hat Sie übrigens nur knapp verpasst. Pech für Herrn von Raitzen, nicht? Nun ist er tot."
    Carmen öffnete den Mund, aber Aletta brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Wovon reden Sie, Frau Kommissarin? Wir sind verwirrt. Wir haben den ganzen Abend hier Skat gespielt, wie Sie sicher wissen." Sie deutete auf den Tisch, auf dem, wie beim letzten Mal, halbvolle Gläser standen, neben einer offenen Chipstüte, den Karten und dem Block, auf dem die Spiele notiert waren. Es war wie eine Filmkulisse arrangiert.
    „Schön gemacht", sagte Sabine verächtlich, „aber zu perfekt, um echt zu sein." Sie deutete auf Alettas Haare. „Wie seltsam. Hat es hier im Zimmer auch geregnet?"
    „Nein", erwiderte Aletta kühl. „Wir wollten zu Bett gehen und haben uns deshalb geduscht. Das ist bei uns so üblich, wissen Sie?"
    „Gut rausgeredet", zischte die Kommissarin, „aber wie werden Sie die nassen Schuhe und Kleider rechtfertigen, die ich ganz sicher finde, wenn ich mich hier ein wenig umsehe?"
    „Das dürfen Sie nicht. Es hat Sie niemand aufgefordert, ins Haus zu kommen!", konterte Aletta. „Oder haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?"
    „Den werde ich schon bekommen, keine Sorge."
    „Mag sein. Die Frage ist nur, wie schnell?"
    Sabine bemerkte, dass Aletta sich langsam näher ans Bett heranschob, auf dem Carmen und Maike saßen und mit offenem Mund den Schlagabtausch verfolgten. Was hatte sie vor? Plötzlich fiel Sabines Blick auf die Stereoanlage neben dem Nachttisch. War da noch eine Kassette drin? Konnte Aletta solch ein Fehler passieren? Mit einer raschen Bewegung sprang die Kommissarin vor, ließ sich auf die Knie fallen und drückte die Taste mit dem nach rechts zeigenden Pfeil.
    „Carmen, du bist dran mit Mischen. Schlaf nicht", ertönte Maikes Stimme. Dann sagte Aletta: „Es hat sich schon mal jemand totgemischt."
    „Ach, ihr mit eurer Drängelei", gab Carmen zurück. Sabine drückte auf „Stop". Eine Weile sagte keiner etwas.
    „Das war's mit den Alibis", durchbrach Sabine schließlich die Stille und erhob sich.
    „Unrechtmäßig erworbene Beweismittel werden vor Gericht nicht zugelassen", widersprach Aletta. Ihre Stimme klang seltsam belegt.
    „Das lassen Sie mal meine Sorge sein." Die Kommissarin zog ihr Handy aus der Tasche. „Es ist, glaube ich, an der

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