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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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laut rülpste. Die anderen lachten dröhnend.
    Der Junge mit dem Polohemd von Lacoste rümpfte die Nase. Er trug sein Tablett am Tisch der Frauen vorbei und steuerte einen Platz auf der anderen Seite an. Aletta wehte der Duft von teurem Rasierwasser in die Nase.
    „Also", wandte sie sich wieder den Freundinnen zu und beugte sich vor, damit sie ihre Stimme senken konnte. „Wir -" Sie verstummte. Carmen war kreidebleich geworden und drückte sich beide Hände auf den Magen. Sie öffnete tonlos den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    „Was ist?", stammelte Aletta und warf Maike einen fragenden Blick zu.
    „Ich glaube, wir sollten sie rausbringen", piepste sie und ließ ihren angebissenen Big King mit einem Ausdruck des Ekels auf das Tablett fallen. Inzwischen atmete Carmen hektisch, Schweiß brach ihr auf Stirn und Schläfen aus.
    Aletta und Maike packten sie unter den Armen und schoben sie so schnell wie möglich auf die Straße hinaus. Hier war es kühl. Ein böiger Wind wehte durch die Davidstraße.
    „Beruhige dich, es ist nichts, ganz tief ein-und ausatmen", versuchte Aletta Carmen zu beschwichtigen, die am ganzen Körper zitterte und nun auch noch krampfhaft zu schluchzen begann. Ein paar Passanten blieben stehen und betrachteten die Frauen missbilligend.
    „Was gibt es denn zu glotzen?", schrie Maike zwei junge Mädchen an. „Verschwindet!"
    Carmen begann zu würgen. Aletta sprang zur Seite, und schon ergoss sich ein Gemisch aus Wasser und Magensäure über den unteren Teil des Burger-King-Schaufensters. Carmen sank auf die Knie und schluchzte heftig. Während sich Maike in ihrer ganzen Breite drohend zwischen der Freundin und den neugierigen Blicken aufbaute, redete Aletta weiter beruhigend auf Carmen ein.
    „Gibt es ein Problem?"
    Aletta hatte den Mann nicht kommen sehen, erkannte aber seine Stimme. Ehe sie Maike aufhalten konnte, pöbelte diese ihn bereits an und beschimpfte ihn unflätig.
    „Sie meinen, mich geht das nichts an? Vielleicht haben Sie recht. Dies ist nicht mehr mein Revier." Er zog seinen Ausweis hervor. „LKA, Kriminalpolizei, Merz. Würden Sie nun ein Stück zur Seite gehen, damit ich sehen kann, was Ihrer Begleiterin fehlt?"
    Aletta wandte sich um. „Hallo, Mike. Dein Talent als Frauenretter wird heute nicht gebraucht. Überhaupt, was tust du hier? Ich dachte, du hast deine alte Wache schmählich im Stich gelassen?"
    „Aletta! Was ist denn los?"
    Endlich gelang es Aletta, Carmen hochzuziehen. Ihr Atem ging nun ruhiger, und sie weinte nicht mehr, doch sie zitterte am ganzen Körper.
    „Ich vermute, was Falsches gegessen." Sie warf einen bedeutsamen Blick auf den Burger-King-Schriftzug auf dem Fenster. „Wir bringen sie heim in ihr Bett."
    „Ach, nicht zufällig etwas Unverträgliches geschluckt?" Der Kommissar zog die Brauen hoch.
    „Scheiße, nein", fuhr ihn Aletta an. „Sie nimmt keine Drogen, das weiß ich genau. Und ich auch nicht! Brauchst also erst gar nicht fragen."
    Er sah nicht überzeugt aus.
    „He, das war ein Ausrutscher. Kann jedem mal passieren, oder? Warst du nie in einer schlechten Phase, oder kennen Bullen so was nicht?"
    Michael Merz hob abwehrend die Hände. „Ist ja gut. Du musst nicht gleich ausflippen. Wollte dir nichts unterstellen. Also, dann bringt eure Freundin nach Hause -und passt auf sie auf. Wenn das mit dem Zittern nicht aufhört und sie wieder spucken muss, solltet ihr sie zum Arzt bringen. Übrigens, um deine Frage von vorhin zu beantworten: Ich habe die alten Kollegen besucht, die ich nicht schmählich im Stich gelassen habe!" Er wandte sich ab und ging auf seinen Wagen zu, der vor der Wache im Halteverbot stand.
     
    Am Montagmorgen um zehn Uhr stand Sabine vor dem kleinen Laden in Blankenese, in dem man Spiel-und Bastelsachen, Schreibwaren und Geschenkpapier kaufen konnte. Frau Langenmaas betrieb den Laden zusammen mit ihrem Vater, einem gehbehinderten, dürren Mann, der hinter der Kasse saß und Pfeife rauchte.
    „Das tut uns natürlich sehr leid, dass Iris verschwunden ist", sagte Frau Langenmaas zurückhaltend. „Frau Jacobson ist eine so liebe Frau. Mein Vater kennt sie schon viele Jahrzehnte. Daher haben wir ihr auch den Gefallen getan, Iris Arbeit zu geben."
    „Es scheint, als seien Sie mit ihr nicht zufrieden", hakte die Kommissarin nach.
    „Iris ist eine seltsame junge Frau. Sie kann ganz freundlich sein, vor allem zu Kindern, aber dann ist sie wieder nachlässig und kümmert sich nicht um die Kunden. Man muss sie oft

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