Feuer der Unschuld
Kopfschmerzen.“
„Du bist so ein Idiot“, fauchte Cameron wütend.
Bevor Devon antworten konnte, drehte Cameron sich auf dem Absatz um und ließ ihn zu seiner Verwunderung einfach stehen.
Doch er hatte keine Zeit, sich zu fragen, warum sein Freund so aufgebracht war. Denn Ashley sah in der Tat besorgniserregend aus. Mit schmerzverzogenem Gesicht rieb sie sich den Nacken.
Er ging an ein paar Gästen vorbei auf sie zu. Als er an William und dessen Sohn Eric vorbeikam, sagte er: „Ich werde Ashley nach Hause bringen. Bitte entschuldigt uns bei den Gästen.“
William sah ihn beunruhigt an, während Eric sich augenblicklich nach Ashley umdrehte.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte William.
„Alles in Ordnung“, sagte Devon, um ihn zu beruhigen. „Ich glaube, sie hat schlimme Kopfschmerzen.“
Eric blickte finster drein und musterte Devon anklagend. „In letzter Zeit scheint sie recht häufig unter Kopfschmerzen zu leiden.“
Devon hatte nicht vor, einen Streit vom Zaun zu brechen. Er nickte bloß zum Abschied und ging weiter zu Ashley.
Sie war mit zwei Mitarbeitern von Tricorp in ein Gespräch vertieft. Oder besser gesagt, die beiden redeten unaufhörlich auf sie ein.
„Entschuldigen Sie bitte, meine Herren“, unterbrach Devon höflich. „Ich würde Ihnen gerne meine Frau entführen, falls Sie nichts dagegen haben.“
Als sie ihn überaus erleichtert ansah, zuckte er besorgt zusammen. Offenbar litt sie sehr.
Seine Pläne für den weiteren Abend verflüchtigten sich augenblicklich. Er hatte einfach nur noch das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern. Die Neuigkeiten konnten bis morgen warten. Dann würde er ihr mitteilen, dass die Zukunft ihrer Tiere gesichert war.
Als er sie an sich zog, bemerkte er, wie müde sie war. Viel schlimmer aber war, ihr Strahlen war aus ihren Augen verschwunden.
Ein kleiner Stich ging ihm durch die Brust, doch er verdrängte dieses Gefühl sofort und konzentrierte sich auf Ashley.
„Wir gehen.“
Überrascht sah sie ihn an. „Aber warum? Die Party hat doch gerade erst angefangen.“
„Dir geht’s nicht gut“, sagte er leise. „Kopfschmerzen?“
Sie verzog das Gesicht. „Es ist alles in Ordnung, wirklich. Du musst nicht extra wegen mir gehen. Ich kann Pippa fragen, ob sie mich nach Hause fährt.“
„Einen Teufel wirst du tun“, sagte er. „Meine Aufgabe hier ist erledigt. Der Rest ist Williams Angelegenheit. Du wirst hier nicht die ganze Nacht herumstehen und leiden, wenn du im Bett besser aufgehoben bist.“
Sie nickte kraftlos. Als er ihr die Hand auf den Rücken legte, spürte er, wie zerbrechlich sie war. Nanu, wie war es möglich, dass ein Mensch spürte, wie verletzlich ein anderer war?
An den Gästen vorbei führte er sie zügig zur Tür.
Auf dem Heimweg sprach sie kein Wort und saß mit geschlossenen Augen im Dunkeln des Wagens.
Im Apartment half er ihr dabei, sich auszuziehen und ins Bett zu legen. Er beugte sich nach vorne, drückte ihr einen Kuss auf die Braue und hüllte sie bis zum Kinn in die Decke ein.
„Ich hole dir deine Tabletten und etwas Wasser.“
Zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. „Nein“, sagte sie leise. „Ich will sie nicht. Ich möchte einfach nur schlafen. Morgen früh geht’s mir wieder besser.“
Er stutzte, widersprach ihr aber nicht. Eigentlich sollte sie diese verdammte Medizin nehmen, wenn sie unter starken Schmerzen litt. Doch sie hatte schon die Augen geschlossen, und ihr Atem ging regelmäßig.
„Also gut“, sagte er schließlich. „Aber wenn es dir morgen früh nicht besser geht, nimmst du sie.“
Sie nickte, ohne die Augen zu öffnen. „Versprochen.“
17. KAPITEL
Devon weckte Ashley am nächsten Morgen und wollte unbedingt als Erstes wissen, wie es ihr ging. Sie versicherte ihm, dass alles in Ordnung sei. Tatsächlich wünschte sie sich, er würde endlich gehen und sie allein lassen.
Nachdem er sich verabschiedet hatte, schleppte sie sich ins Badezimmer und nahm eine heiße Dusche. Danach föhnte sie sich die Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie war zu schwach, um sich Gedanken über Make-up und Parfum zu machen.
Außerdem hatte sie eine Heidenangst bei dem Gedanken daran, schwanger zu sein. Obwohl sie sich manchmal nichts sehnlicher gewünscht und gehofft hatte, eine Schwangerschaft würde … ja, was eigentlich? Hilflos lachte sie auf angesichts der Erkenntnis, wie naiv sie doch war. Auch wenn ihr längst klar war, dass ein Kind eine Beziehung nicht retten
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