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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gesagt hatte, aber das konnte er nicht, jedenfalls nicht im Moment.
    Pauline schien seine Erklärung jedoch für bare Münze zu nehmen. »In Ordnung, ich halte den Mund. Aber Sie sollten der Sache schnellstmöglich auf den Grund gehen, Drake.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Drake artig.
    »Ich gehe nach oben und sehe mir an, was in Sarias Zimmer passiert ist. Glauben Sie wirklich, dass wer immer hier im Haus gewesen ist tatsächlich dieser Serienmörder war?«, fragte Pauline.
    »Ja«, erwiderte Drake. Das war die harte, ungeschminkte Wahrheit. Er wusste, dass der Killer im Haus gewesen war – und dass er es auf Saria abgesehen hatte. Die Verwüstungen in ihrem Zimmer zeugten von seiner wahnsinnigen Wut – und die galt Saria. Der Killer kannte sie, oder zumindest bildete er sich ein, sie zu kennen. Und die Tatsache, dass sie mit Drake zusammen war, war in seinen Augen offenbar ein Verrat – warum auch immer.
    »Ich würde lieber hierbleiben, wenn es euch nichts ausmacht«, meinte Saria.
    »Drake kann mich begleiten«, verfügte Pauline. »Amos, du bleibst auch hier. Deine Rippen sind gebrochen und all diese Stufen zu steigen, das tut dir nicht gut.«
    »Joshua, Jerico, ihr passt auf Saria auf«, befahl Drake.
    Sarias Augen glitzerten gefährlich, doch sie protestierte nicht, was gut war, denn er hätte sich sowieso nicht umstimmen lassen. Er hatte vor, ihre Brüder zu warnen. Wenn der Killer das Ganze zu einer persönlichen Geschichte machen wollte, schwebte jeder, der Saria lieb war, in Gefahr.
    Pauline stieg vor ihm die breite Treppe empor, blieb aber am Kopfende, in der kreisrunden Bibliothek, stehen und drehte sich zu ihm um. Eine Hand auf die steinerne Kaminumrandung gestützt, sah sie ihn an. Drake wartete, denn er wusste, dass sie die Situation herbeigeführt hatte, um mit ihm allein zu sein.
    »Glauben Sie, dass dieser Mann hierhergekommen ist, um Saria zu töten?«
    Pauline schaute ihm direkt in die Augen und zum ersten Mal sah Drake die Leopardin in ihr. Sie würde ihre Adoptivtochter ebenso entschlossen verteidigen wie eine leibliche Mutter. Auch wenn sie sich nicht verwandeln konnte, ihre Instinkte waren stark.
    »Ja, das glaube ich«, erwiderte er wahrheitsgemäß, um ihr Respekt zu zollen.
    Das war nicht das, was Pauline hören wollte, und er sah, dass es sie erschütterte, doch dann holte sie, ohne ihn aus den Augen zu lassen, tief Luft und nickte.
    »Sie sehen Saria so an, wie Amos mich immer angesehen hat. Sie werden nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht.« Es war eine Feststellung.
    »Nein, Ma’am. Das lasse ich nicht zu.«
    Pauline musterte ihn noch einige lange Augenblicke und setzte dann, offenbar zufrieden, den Weg zu Sarias Zimmer fort. »Sie ist ein gutes Mädchen, wissen Sie. Clever und lustig und ausgesprochen mutig. Aber ohne ihren Sumpf wird sie nicht glücklich. Die Sümpfe waren stets ihre Zuflucht.«
    »Erklären Sie mir, warum ihre Familie sie nicht beachtet hat.«
    »Sie meinen Remy und die Jungs? Saria war damals ein zweifelhafter Segen für ihre Eltern. Sie hatten ja schon fünf Söhne, und dann wurde Aimée krank. Ihre Gesundheit war nie besonders gut gewesen, müssen Sie wissen, aber LeRoy … er wollte möglichst viele Kinder. Er war noch von der alten Schule, ein Patriarch. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, er liebte seine Frau und seine Kinder, aber er war der Chef im Haus, und er hat einfach nicht bemerkt, dass Aimée kränkelte. Als sie mit Saria schwanger wurde, hat sie sich einfach – sagen wir – zurückgezogen. Sich von der wirklichen Welt verabschiedet. Die Jungs haben es mit angesehen, und da sie ihre Mutter liebten, war es schwer für sie, sie auf diese Weise zu verlieren. Sie hat einfach aufgehört zu reden und ist kaum mehr aus dem Bett gekommen.«
    »Sarias Vater hat seine Frau doch hoffentlich nicht misshandelt?«
    Den Knauf von Sarias Zimmertür in der Hand verharrte Pauline und schüttelte den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht. Auch wenn er streng war, er hätte Aimée nie geschlagen, er betete sie an. Als sie starb, hat er angefangen zu trinken. Er hat sich genauso zurückgezogen wie sie, nur auf andere Art. Er war wild entschlossen, sich totzusaufen, und er hat es geschafft.«
    Pauline stieß die Tür auf, fasste sich angesichts der Verwüstung entsetzt an den Hals und wich einen Schritt zurück. Sarias Kleider waren in kleine Fetzen gerissen worden, so wie Drakes am Tag seiner Ankunft. Offensichtlich hatte ein Leopard in diesem Zimmer einen Wutanfall

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