Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
so ausdrücken kann.«
    »Das ist verrückt«, sagte Joshua. »Blumen? Willst du mir weismachen, dass Blumen Frauen liebestoll und Männer mordlüstern werden lassen?«
    »Nur die Tiere in uns«, erwiderte Drake. »Und irgendwie ergibt es einen Sinn. Wenn eine Frau kurz vor dem Han Vol Don ist, wird jeder Kater im Umkreis streitlustig und aggressiv. Der männliche Leopard reagiert sowohl emotional wie auch sexuell auf ihren Geruch. Wenn es Charisse gelungen ist, den Duft zu reproduzieren, den der weibliche Leopard in dieser Zeit verströmt, könnten die Blumen jeden männlichen Gestaltwandler verrückt machen und den Sextrieb der Weibchen steigern.«
    »Ich kann nicht glauben, dass eine Blume so etwas zustande bringen soll«, meinte Amos. »Das sind doch bloß Pflanzen.«
    »Aber duftende Pflanzen«, betonte Drake. »Und bei Leoparden geht es immer um Düfte.«
    »In diesem Fall bin ich Mr. Jeanmards Ansicht«, erwiderte Joshua. »Es ist bloß eine Blume.«
    »Wahrscheinlich ist das der Grund, warum wir beide nicht die Anführer des Rudels sind«, sagte Amos. »Wie wäre es denn sonst zu erklären? Es scheint grotesk, aber wir alle haben die Reaktion unseres Leoparden erlebt. Und wenn es in Fenton’s Marsh genauso gewesen ist … «
    Jerico nickte. »Jeder hat es gespürt. Da draußen war irgendetwas, das unsere Leoparden unbezähmbar macht.«
    »Und was bedeutet das?«, fragte Saria. »Bestimmt weiß Charisse nicht, wie Gestaltwandler auf den Duft reagieren, sonst hätte sie die Blume zerstört. Ich kenne meine Freundin. Wenn sie diese Pflanze über Jahre herangezüchtet hat, ging es ihr um die unverkennbare Duftnote – vielleicht ist sie ja Millionen wert.«
    »Wie lange wachsen die Blumen schon auf dem Tregre-Land?« Drake trommelte mit den Fingern auf seinen Oberschenkel, seine Gedanken überschlugen sich. Wenn Charisse schon seit Jahren mit den Dingern experimentierte, waren die vielleicht für die schleichende Veränderung des Rudels verantwortlich. Er war weit gereist und hatte viele andere Rudel gesehen, aber keines war so degeneriert wie dieses. Es fiel ihm allerdings schwer, sich vorzustellen, dass ein Blumenduft zum allmählichen Niedergang eines ganzen Rudels geführt haben könnte.
    »Ich bin erst vor ein paar Jahren zum ersten Mal dorthin gegangen«, sagte Saria. »Der alte Mann hat mir Angst eingejagt, und mon pere hätte mich geschlagen, wenn ich mich in seine Nähe gewagt hätte. Doch als der Alte tot war, habe ich es schließlich gewagt und dabei Evangeline kennengelernt. Ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, wann das war, aber ich habe natürlich Fotos gemacht. Die sind bestimmt noch irgendwo in einem Album. Wenn ich die Bilder einklebe, notiere ich eigentlich immer Datum, Ort oder wenigstens die Jahreszeit. Allerdings bezweifle ich ernsthaft, dass es mehr als zwei Jahre her ist.«
    »Sprich doch mit Charisse. Sie kann es dir sicher sagen«, schlug Pauline vor. »Sie dokumentiert alles, und das muss sie auch.«
    Drake schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht, dass Sie mit Ihrer Schwester oder Charisse darüber reden.« Er sah Amos durchdringend an. »Auch nicht mit Elie. Nichts von dem, was hier gesagt worden ist, darf dieses Haus verlassen, und das gilt solange, bis wir unsere Untersuchung abgeschlossen haben. Ein Serienmörder läuft frei herum, und er ist einer von uns. Ihn zu finden hat Vorrang vor allem anderen. Ich werde selbst mit Charisse reden. Einverstanden?« Es war nur eine rhetorische Frage. Technisch gesehen gehörte Pauline zwar nicht zu ihrem Rudel, Amos aber schon, und er hatte Drake auch den Treueid geleistet.
    Der ehemalige Rudelführer nickte, doch Pauline kaute nervös an ihrer Lippe. »Ich verstehe das nicht. Sie haben Charisse doch nicht in Verdacht, irgendetwas Unrechtes getan zu haben, oder?«
    »Ich möchte nur nicht, dass etwas nach außen dringt, solange die Jagd nach dem Serienmörder noch nicht beendet ist. Wir müssen vorsichtig sein. Ich will weder Charisse noch andere in Gefahr bringen, indem ich die Aufmerksamkeit auf sie lenke.« Drake hat seine Worte sorgfältig gewählt.
    Saria warf ihm einen scharfen Blick zu, so als ob sie ihm widersprechen wollte, doch als er unauffällig die Hand hob, um sie daran zu hindern, hielt sie sich zurück. Sie presste die Lippen aufeinander und schluckte die Verteidigungsrede für Charisse, die ihr offensichtlich auf der Zunge gelegen hatte, mühsam herunter. Sie wusste, dass Drake Pauline nicht die ganze Wahrheit

Weitere Kostenlose Bücher