Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
Vom Netzwerk:
richtete.
    „Deine Mutter rief mich vor eurer Abreise an. Sie hatte eine Vision von uns beiden in der Welt, in der ich geboren worden bin. Doch du warst nicht da. Eine Möglichkeit, dass sie dich nicht gesehen hat, ist, dass wir aus irgendeinem Grund die Welten wechseln werden und du hier zurückbleibst. Die andere Möglichkeit ist, dass du stirbst. Beide Möglichkeiten wurden deiner Mutter offenbart.“
    Das Unwetter brach gewaltig und herrschsüchtig aus. Nola musste das Licht einschalten, so dunkel wurde es in der Küche. Der Regen prasselte mit Gewalt auf das Haus. Blitz- und Donnerschläge wechselten sich ab. Savannah schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein und aus. Erst da ließ das Tosen des Windes ein wenig nach und der gewaltige Regen klang zu einem leichten Schauer ab. Das Küchenradio schaltete sich mit einem Mal an. Die Nachrichten fingen gerade an und ein Mann warnte die Bewohner der Umgebung vor dem plötzlich aufkommenden Unwetter. Savannah zwang sich zur Ruhe. Ihre Großmutter war in der Zwischenzeit aufgestanden und schaltete das Radio aus. Sie murmelte noch etwas über die Technik von heute vor sich hin, ehe sie einen Schluck ihres Kräutertees trank. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, ehe Savannah wieder völlig ruhig geworden war und die dunklen Wolken durch einen strahlend blauen Himmel vertrieben wurden. Normalerweise konnte sie sich besser beherrschen, doch heute war nichts normal. Nola, die bemerkte, wie sehr ihre Enkelin sich bemühte, ihre Gefühle nicht noch einmal nach außen dringen zu lassen, stand von ihrem Platz auf und schaute im Ofen nach dem Brot. Beiläufig sagte sie: „Savannah, vielleicht solltest du einen kleinen Spaziergang machen, während deine Mutter und ich das Mittagessen vorbereiten.“
    Ohne weiter Zeit zu verlieren, stand sie auf, drückte ihrer Mutter einen Kuss auf den Kopf und verschwand schnell durch die Tür. Draußen atmete sie erleichtert die gereinigte Luft ein. Durch die Sonne glitzerten die Wassertropfen wie tausend kleine Diamanten. Der Nachteil bei diesem Wetter war, dass ihre Haare anfingen, sich zu kräuseln und sie sich immer wieder mit den Fingern durch ihre Mähne fuhr, um sie ein wenig zu glätten. Ein Blick in den Spiegel würde ihr sagen, dass dies jedoch nichts brachte, das wusste Savannah. Schnellen Schrittes ging sie einen Weg lang, der sie über Felder bis zu einem kleinen Wald führte. Um noch mehr Energie zu verbrauchen, rannte sie ein Stück den Weg hinauf.
    Eigentlich hasste Savannah das Joggen. Sie konnte nicht verstehen, wie man sich dieser Quälerei freiwillig unterziehen konnte. Doch es gab Tage, da staute sich viel ungenutzte Energie in ihr an. Andere Menschen bekamen dann einfach schlechte Laune oder suchten sich eine Beschäftigung, doch Savannah musste dann mindestens eine Stunde laufen gehen, um die Energie abzubauen. Manchmal kochte sie stundenlang oder sie malte einen ganzen Tag. Bei diesen Tätigkeiten konnte sie ebenfalls die Energie abbauen, doch es dauerte dann länger. Das war der Grund, warum sie ab und zu ihre Ruhe brauchte. Wenn sie regelmäßig malte oder sich anders künstlerisch beschäftigte, kam es erst gar nicht dazu, dass sich die Energie so extrem aufbaute. Sie zog die künstlerischen Aktivitäten dem Sport vor, doch ihre Mutter war eine begeisterte Läuferin und überredete sie immer wieder, mit ihr, egal bei welchem Wetter, ihre Turnschuhe anzuziehen und ihre trägen Muskeln zu bewegen.
    Oben angekommen, atmete Savannah schwer und verfluchte leise ihre Kondition. Der Himmel verdunkelte sich wieder, doch diesmal war sie nicht daran schuld. Ein eisiger Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Die Erde unter ihren Füßen fing an zu beben. Nebel zog auf und waberte um ihre Füße. Savannah kannte sich mit dem Wetter in Irland nicht aus, doch selbst ihr war klar, dass es nicht natürlich war, dass binnen Sekunden solch ein seltsamer Nebel aufzog. Sie versuchte, in die Richtung zu laufen, aus der sie gekommen war, doch der Nebel wurde immer zäher und erschwerte das Laufen. Savannah konnte ihren Puls in den Ohren hören, so laut pochte ihr Herz. Mit den dunklen Schatten lebte sie bereits ein Leben lang, doch die Angst, die sich in ihr Inneres fraß, war nicht normal. Der Nebel stieg nun immer höher und sie versuchte, ihn mit der Hand wegzuwischen. Würde sie es nicht besser wissen, hätte Savannah meinen können, dass da jemand lachte. Das war kein freudiges Geräusch, sondern ein tiefes boshaftes Lachen. Doch

Weitere Kostenlose Bücher