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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Ich sehe Dinge, noch bevor sie geschehen. Und das ist der Grund, warum wir hierher nach Irland gekommen sind.“
    Sophie suchte nach den richtigen Worten.
    „Als ich damals vor meiner Mutter weglief, nahm ich das Auto, obwohl ich noch keinen Führerschein hatte. Ich fuhr in strömendem Regen los. Irgendwohin, Hauptsache weg. Ich fuhr zu den Cliffs of Moher. Jung und dumm, wie ich war, stieg ich aus dem Wagen und lief bei diesem Wetter den Weg zu den Klippen hoch. Und da sah ich ihn. Ohne Vorwarnung, ohne eine Vision, einfach so.“ Nun lächelte Sophie und eine Liebe, die Savannah zuvor nicht gesehen hatte, sprach aus ihrem Gesicht.
    „Ein Mann lag verletzt am Wegesrand. Aus einer Wunde an seinem Bein lief das Blut ins Gras. Er hatte strahlend graue Augen, die mich im Fieberwahn ansahen. ‚Mein Engel‘. So nannte er mich, als er mich das erste Mal ansah. Ich brachte ihn mit dem Auto in ein verlassenes Cottage ganz in der Nähe. Irgendwie spürte ich, dass er etwas Besonderes war, eben nicht von dieser Welt. In seinem Fieberwahn sprach er immer wieder von seinem Volk. Dass er es beschützen müsse vor einem Mann namens Alec. Er sprach von einem Kampf in einer anderen Welt und von einem Fluch. Eines Nachts lag ich neben ihm. Ich konnte nicht schlafen und ich traute mich nicht, ihn allein zu lassen. Noch immer war sein Fieber nicht verschwunden. Er bewegte sich neben mir und ich wusste, dass er wach war.“ Sophie errötete bei dem Gedanken an diese Nacht. Verlegen spielte sie mit der halb vollen Tasse Tee, die Nola ihr zuvor hingestellt hatte. Auch Savannah konnte sich vorstellen, was dann passiert war.
    „Am nächsten Morgen entschied ich, dass ich meine Mutter holen sollte. Ich ließ ihn schlafend in dem Cottage zurück. Als wir wieder zurückkamen, war das Bett leer. Er war verschwunden.“ Die Röte, die zuvor Sophies Gesicht bedeckt hatte, wich nun einer weißen, bleiernen Traurigkeit. Savannahs Brust zog sich vor Mitgefühl für ihre Mutter zusammen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie schrecklich sich Sophie gefühlt haben musste.
    „Ich wusste und ich weiß es noch jetzt, dass der Fremde nicht aus dieser Welt stammte. Das war wohl der beste Beweis, um die Geschichte meiner Mutter zu belegen. Kurze Zeit später fand ich heraus, dass ich schwanger war und wir kehrten nach Amerika zurück.“
    Noch immer schwieg Savannah. Sie konnte kaum fassen, was die beiden Frauen ihr da erzählten. Es stimmte, sie war anders, doch in zwei Generationen von Menschen abzustammen, die aus einer anderen Welt kamen, das war dann doch zu viel des Guten.
    „Meine Kräfte veränderten sich nach deiner Geburt. Konnte ich früher Dinge nur ein paar Minuten voraussagen, so konnte ich ab diesem Zeitpunkt Geschehnisse sehen, die weit in der Zukunft lagen. Natürlich nicht jedes Ereignis, doch es war ein riesiger Unterschied. Außerdem begann ich, die schlechten und guten Gefühle der Menschen in meiner Umgebung zu absorbieren. Ich gewann immer mehr Freunde, da die Menschen sich in meiner Umgebung wohl fühlten. Doch je länger wir zwei an einem Ort blieben, desto mehr Gefühle zog ich an, bis ich krank wurde. Ich schaffe es nicht, mich davor abzuschirmen. Das ist der Grund, warum deine Großmutter dir als Kind beigebracht hat, deine Emotionen und Gedanken vor Einflüssen abzuschirmen.“
    „Ist das der Grund, warum wir so oft umgezogen sind?“
    Sophie nickte.
    „Warum hast du mir nicht schon früher etwas davon erzählt?“ Savannah spürte, wie ihr Magen sich zu einem Knoten zusammenzog. Die richtige Frage lautete aber, warum hatte sie das nicht vorher rausgefunden. War sie so blind gewesen? Als sie nach draußen schaute, sah sie, dass dunkle Wolken aufgezogen waren. Ein leichter Nieselregen hatte bereits eingesetzt. Sie musste ruhig bleiben. Eine weitere ihrer nicht erwünschten Gaben war, dass sie ein Unwetter heraufbeschwören konnte. Als Kind war sie einmal eine Woche mit einer Magen-Darm-Krankheit zu Hause geblieben. Es hatte die ganze Zeit gehagelt, weil sie sich so schlecht gefühlt hatte.
    „Ich dachte, ich schütze dich vor all dem, wenn du nichts weißt. Du solltest, so gut es eben ging, eine normale Kindheit haben. Als du zu einer jungen Frau herangewachsen bist, schob ich es immer vor mich her. Immer habe ich mir gesagt, dass wir noch Zeit hätten.“ Savannah bekam eine Gänsehaut bei dem verzweifelten Tonfall ihrer Mutter. Nola strich ihrer Tochter einmal kurz über den Arm, bevor sie das Wort an ihre Enkelin

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