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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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interessierte sie auch. Als sie später in die Schule kam und lesen und schreiben lernte, suchte sie im Internet nach der Bezeichnung ‘
Cailleach
‘. Dort stand, dass mit dem Wort eine Gruppe gälischer Sagengestalten aus Schottland, Irland und von der Isle of Man bezeichnet wird. Die Cailleachs sind hexenartige Riesinnen und werden zumeist mit dem Wetter in Verbindung gebracht. Einige Cailleachs gelten als Verkörperung des Winters, andere sind Verursacherinnen von Stürmen, Beschützerinnen der Tiere oder Schöpferinnen bestimmter Seen, Flüsse, Berge oder Inseln. Übersetzt heißt es in etwa „Hexe“ oder „die Verhüllte“. Aus dieser Erklärung war sie als Kind nicht besonders schlau geworden und ihre Mutter hatte ihr verboten, dieses Wort je wieder laut auszusprechen. Bald darauf tat sie das sogenannte Geheimnis als Trick ihrer Großmutter ab, nur, damit sie sie nicht Grandy nannte. Erst im Laufe der Jahre hatte sie eine kleine Vorstellung davon bekommen, was ihre Großmutter meinte.
    Mittlerweile hatten sie ein kleines Dorf erreicht, dessen Häuser typisch irisch, gemütlich und heimelig aussahen. An vielen waren Schilder mit der Aufschrift B&B befestigt. Hier und dort wurden die
Cliffs of Moher
als Sehenswürdigkeit angepriesen. Sie fuhren an Feldern mit Kühen und Bauern auf Traktoren vorbei, bis sie vor einem Cottage hielten. Um das kleine Häuschen herum wuchsen Blumen in den unterschiedlichsten Farben. Das Grundstück wurde von einer kleinen Steinmauer umgeben. In den Fenstern hingen zitronengelbe Vorhänge. Typisch Nola eben.
    „Weißt du Schatz, wir können das als kleinen Urlaub ansehen. Morgen könnten wir die Ailwee Höhle besuchen gehen. Das ist eine der schönsten Attraktionen hier in der Gegend.“ Savannah ignorierte das nervöse Geplapper ihrer Mutter, denn in diesem Moment trat eine Frau aus der Tür. Nola, nun mit rot statt schwarz gefärbtem Haar, stand im Eingang und schaute sie abwartend an. Jetzt bemerkte auch Sophie ihre Mutter und gab den Versuch auf, ihrer Tochter den Besuch schmackhaft zu machen. Mit einem aufgesetzten Lächeln ging sie auf die ältere Frau zu.
    „Hi Mom.“ Nola, königlich in dieser Disziplin, nickte ihrer Tochter zu und hielt ihr eine Wange für den Begrüßungskuss hin. Erst als ihre Enkelin auf sie zukam, erhellte ein Lächeln ihr Gesicht. Auch Savannah küsste ihre Großmutter zur Begrüßung auf die Wange.
    „Hi Nola.“ Danach nahm sie eine rote Strähne in die Hand und schaute sie fragend an. Die ältere Frau zuckte mit den Schultern.
    „Ich wollte einmal etwas Neues ausprobieren.“ Savannah wusste, dass Nola jede einzelne graue Strähne ihres Haares abgrundtief hasste. Also nickte sie pflichtbewusst und verkniff sich insgeheim ein Lächeln. Es war schön, die ältere Frau wiederzusehen. Savannah hatte sie wirklich vermisst. Immerhin waren die beiden Frauen die einzige Familie, die sie besaß. Als sie den Kopf leicht zur Seite drehte, hätte sie schwören können, dass sie den Mann von vorhin in den Augenwinkeln bemerkt hatte. Doch als sie genauer hinschaute, konnte sie niemanden sehen. Ein kleines Schaf hob nicht weit von ihnen entfernt seinen Kopf, doch ansonsten konnte Savannah nichts entdecken.
    „Kommt doch rein, oder wollt ihr den ganzen Tag hier draußen verbringen?“ Mit diesen Worten drehte sich die älteste der O’Sullivan-Frauen um und ging zurück in ihre Küche, um zwei weitere Tassen Tee aufzusetzen. Als Savannah das Heiligtum ihrer Großmutter betrat, atmete sie tief den Geruch von frischem Brot und verschiedenen Gewürzen ein. Die Küche war modern mit Herd, Backofen und sogar einer Mikrowelle eingerichtet. Im Ofen befand sich ein Laib Brot und auf dem Küchenfenster standen kleine Töpfe mit Küchenkräutern. Erleichtert aufseufzend setzte Sophie sich auf einen Stuhl und roch beiläufig an der Tasse von Nola. Kräutertee, wie sollte es auch anders sein. Savannah, abgelenkt von einem Foto von ihnen Dreien, das an der Wand hing, hörte zuerst nicht die Worte ihrer Großmutter, doch nach und nach drangen sie zu ihr durch.
    „Hast du es ihr schon gesagt?“ Das Kopfschütteln ihrer Mutter bemerkte sie nicht.
    „Savannah, komm und setz dich zu uns.“
    Manchmal wünschte sie sich, ein ganz normaler Mensch zu sein. Jemand anderes wäre seine Großmutter besuchen gegangen und es hätte eine freudige Umarmung zur Begrüßung gegeben. Man hätte sich darüber unterhalten, was in letzter Zeit so alles passiert war und die Großmutter

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