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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Ungläubig nahm sie die Worte in sich auf.
    „Ähm, entschuldige. Aber weißt du überhaupt, wie ein Mann nackt aussieht?“
    Lisa schüttelte betreten den Kopf. „Nein. Aber ich höre euch, in euren Schlafzimmern. Also muss es etwas Schönes sein, was ihr dort tut. Den Sex, meine ich.“
    Isa zog die Brauen hoch. „Aha!“, sagte sie gedehnt. „Ich glaube, ich gehe uns beiden mal eine Tasse Kaffee holen. Und dann führen wir mal ein Frauengespräch“, meinte Isa und fügte leise hinzu: „Ich frage mich, was die dir da oben noch so alles nicht gesagt haben.“
    Sie schüttelte den Kopf und ging aus Lisas Zimmer. Die Treppe hinunter in die Küche und brühte mechanisch zwei Becher Kaffee. Sie war ganz in ihre Gedanken versunken und bemerkte nicht, dass Edna in die Küche kam.
    Edna grüßte und als keine Antwort kam, trat sie neben Isa und wedelte ihr mit der Hand vor dem Gesicht herum.
    „Hallo, jemand zu Hause?“, fragte sie.
    „Oh. Entschuldige. Ich war in Gedanken“, gab sie zurück.
    „Das habe ich bemerkt. Was ist denn?“
    Isa atmete tief durch. „Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber Lisa hat mir gerade gesagt, dass sie noch nicht mal aufgeklärt wurde.“
    Edna sah sie ungläubig an. „Wie jetzt? Über was? Du meinst doch nicht …“
    „Doch. Sie hat keine Ahnung, wie ein Mann nackt aussieht.“
    „Oh Scheiße!“, brachte Edna hervor und schlug sich die Hand vor den Mund.
    Isa nickte. „Also werde ich den Part jetzt übernehmen und meiner Schwester erklären, wie der Hase läuft.“
    „Da wünsch ich euch beiden viel Spaß. Und vergiss nicht zu erwähnen, dass wir unfruchtbar sind.“
    Isa nickte wieder.
    „Hab ich’s doch geahnt!“, sagte Val von der Tür aus.
    Er war gerade durch den Flur gegangen, als er den Satz von Edna hörte. Nun war er furchtbar enttäuscht. Raven hatte gewusst, dass er sich Kinder wünschte. Nicht jetzt, aber später. Mit Raven! Und sie hatte ihm diese wichtige Kleinigkeit nicht gesagt!
    Edna drehte sich zu ihm um. „Valerian, es tut mir leid. Ehrlich.“
    Er schnaubte bloß und ging wieder.
    „Ich glaube, heute läuft so einiges nicht so, wie es sollte“, murmelte Isa und nahm die beiden Tassen.
    Edna seufzte. Isa ließ sie stehen und ging mit dem Kaffee rauf. Sie wusste gar nicht so genau, wie sie das Gespräch mit Lisa beginnen sollte. Vielleicht war es am besten, wenn sie die Erklärungen von Matalina mit ihren eigenen Erfahrungen vermischte. Sie atmete noch einmal tief durch und klopfte dann mit der Fußspitze an Lisas Tür. Sie machte auch gleich auf.
    „Ich hatte gerade keine Hand frei“, sagte sie lächelnd und drückte Lisa eine Tasse in die Hand.
    Sie nahm diese an und schloss die Tür.
    „Am sinnvollsten erzählst du mir erst mal, was du schon weißt. Dann sehen wir weiter.“
    „Gut. Logisch ist mir schon, dass Männer und Frauen verschieden sind. Männer haben ja keine Brüste, dafür aber etwas anderes, was die Zeugung eines Kindes möglich macht. Aber genau weiß ich es nicht. Außerdem sind Männer muskulöser als Frauen, die meisten jedenfalls.“
    Lisa stockte und zuckte dann mit den Schultern, als wüsste sie nicht weiter.
    „Oh je. Das ist ja nicht wirklich viel. Was haben die dir da oben bloß beigebracht?“ Isa schüttelte den Kopf und begann zu erklären, benutze Fachausdrücke genauso wie umgangssprachliche Bezeichnungen. Lisa hörte aufmerksam zu, ihre Augen wurden immer größer. Besonders, als Isa erklärte, wie sich ein Mann bei Erregung verändert. Sie schluckte hörbar.
    „Du musst keine Angst davor haben. Die Natur hat das alles so gegeben, also funktioniert es auch.“
    „Komisch klingt das alles schon. Ich hatte ja keine genaue Vorstellung davon, was es bedeutet, Sex zu haben. Da kann ich ja richtig froh sein, dass Sebastian nein gesagt hat.“
    „Oh, ich glaube auch. Du wärst ja aus allen Wolken gefallen, wenn er sich ausgezogen hätte. Aber jetzt weißt du ja, was dich erwartet.“
    Lisa nickte bedächtig. Dann sah sie Isa an und kaute auf ihrer Unterlippe.
    „Du willst noch etwas wissen, habe ich Recht?“
    Wieder nickte Lisa ihr zu.
    „Dann leg los. Nichts muss dir unangenehm sein.“
    Lisa atmete hörbar ein. Dann fasste sie Mut und fragte: „Es hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber darf ich mir Samuel mal ansehen? Nackt? Nur damit ich eine ungefähre Vorstellung davon habe, wie ein Mann aussieht.“
    Verdutzt sah Isa ihre Schwester an. Das war nun wirklich eine komische Frage.
    „Ich weiß

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