Feuer & Eis
Stimmung hier ist nicht gerade förderlich.“
Die drei sahen sich gegenseitig an und verließen das Zimmer. An der Tür zwinkerte Sam Isa noch mal zu, er wusste ja, wie sie das gemeint hatte.
„Gut. Dann zum Thema. Machen wir heute vier der Teilpläne? Das Gebiet um dieses Haus hier und die drei Benachbarten“, sagte sie in die Runde.
„Ich würde sagen ja. Wenn wir doch schneller durch sind, können wir uns immer noch eine weitere Karte holen“, stimmte Anthony zu.
„Von mir aus können wir“, meinte Raven.
Die anderen nickten sich zu und sie traten geschlossen vor die Tür.
Anthony entfaltete seine Schwingen, worauf Lisa große Augen machte.
„Die sind ja schwarz!“, sagte sie verdutzt.
Anthony sah sie an. „Bin ja auch kein Engel“, gab er zurück.
Lisa lachte und entfaltete ihre Flügel. Sie hatte gerade genug mit Tom trainiert, dass sie alles unter Kontrolle haben würde. Nur leider hatte sie nicht die Erfahrung der anderen, doch das würde mit der Zeit noch kommen. Heute war ihr erster offizieller Einsatz und das fiel auch Layla auf.
„Hey Lisa. Jetzt bist du zum ersten Mal dabei“, sagte sie leise zu ihr. „Bist du aufgeregt?“
Lisa schüttelte den Kopf. „Ich würde es eher als erleichtert beschreiben. Denn hier gehöre ich hin.“
„Recht hast du“, sagte Edna links von ihr.
„Also, ab in die Luft!“, gab Isa das Kommando.
Sie flog voraus, hielt die Teilpläne und die Stifte in Händen.
So durchkämmten sie gemeinsam aus der Luft die abgesteckten Gebiete. Dazu brauchten sie länger als erwartet. Für jedes Teilstück eine Stunde. Sie machten jedes Mal eine kurze Pause, wenn sie mit einem Planquadrat fertig waren. So vergingen über viereinhalb Stunden, bis sie wieder vor der Residenz landeten.
„Ich brauche jetzt zuerst einen Kaffee“, keimte Isa.
„Sonst noch wer?“, hängte sie noch hinten an.
Ein einstimmiges: „Ja!“, kam von allen zurück.
„Und dann eine Dusche! Ich habe selten so viel geschwitzt“, murrte Edna.
„Oh ja. Ein Königreich für eine Dusche! Aber erst Kaffee!“, meinte auch Isa.
„Na kommt schon, stehen wir jetzt hier herum oder gehen wir rein?“, fragte Raven.
Sie setzten sich in Bewegung und jeder von ihnen bekäme sicherlich einen netten Muskelkater. So lange waren sie noch nie zusammenhängend geflogen. Alle miteinander sahen sie total fertig aus, sogar Anthony.
Wie erschöpft Lisa war, sah Isa erst, als sie in die Halle kamen. Das Licht des Kronleuchters war äußerst hell und Lisa wirkte sehr blass.
„Layla, ich glaube deine Dienste sind gefragt“, sagte Isa daher.
„Ich sehe es. Aber zuerst muss ich selbst etwas ausruhen. Nur ein paar Minuten. Okay?“
Isa nickte und legte ihren Arm um die Schulter ihrer Schwester. Sam und Basti kamen die Treppe herunter.
„Hey! Wir haben euch gehört. Erfolg gehabt?“, fragte Samuel auf halber Treppe.
„Ja. Wir haben eine Menge anstreichen können. Doch bevor wir das auswerten, gibt es erst mal Kaffee!“, rief sie ihm entgegen.
„Klar, macht nur“, gab er zurück.
Die beiden gesellten sich zu ihnen in die Küche. Nacheinander machte sich jeder seinen Pott Kaffee. Diesen tranken komischerweise alle schwarz, ohne Ausnahme. Es war Isa aufgefallen, als sie nach dem Kennenlernen zusammen gefrühstückt hatten. Selbst Matalina und Tom wählten schwarz. Kurz schüttelte sie den Kopf über den Gedanken, aber es war ja auch ein verrückter Zufall.
Sam sah sie fragend an und Isa erklärte ihm, woran sie gerade gedacht hatte.
„Schon lustig. Und sogar Lisa bildet keine Ausnahme“, sagte er lachend.
„Wieso, kann man denn den Kaffee auch anders trinken?“, fragte Lisa verdutzt.
„Äh, ja. Mit Milch oder Zucker. Oder beides“, erklärte Raven.
Lisa zog die Nase kraus. „Verfälscht das nicht den Geschmack?“
„Doch!“, sagten Raven und Layla im Chor.
„Ha, zwei Seelen – ein Gedanke!“, meinte Edna.
Fast alle kicherten, nur Lisa und Sam nicht. Lisa hatte es nicht so ganz verstanden und Sam machte sich Sorgen um sie. Isa hatte mal wieder Recht behalten. Lisa brauchte einen Partner, sie sah furchtbar schwach aus. Er hoffte, dass Laylas Heilkräfte noch lange ausreichten. Trotzdem sollte Isa dringend mit Arthemis reden.
Sebastian betrachtete Lisa. Dann tippte er sie an.
„Du siehst total erschöpft aus. Mehr noch als die anderen. Vielleicht solltest du morgen eine Pause machen“, schlug er ihr vor.
Lisa schüttelte energisch den Kopf.
„Ich bin auch ein Engel,
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