Feuer & Eis
nicht. Das kann ich ja nicht entscheiden. Da muss ich schon Samuel fragen“, erwiderte sie zweifelnd.
„Würdest du es mir denn erlauben?“, wollte Lisa wissen.
„Klar. Du hast ja kein wirkliches Interesse an ihm, es ist rein biologisch. Also, ja. Soll ich ihn gleich fragen?“
Lisa bekam ein rotes Gesicht, nickte aber.
„Gut, dann gehe ich mal gucken, wo er steckt. Hast du bemerkt, dass wir nun schon über eine Stunde hier reden?“
„Nein. Allerdings muss ich mich auch an den Zeitverlauf noch gewöhnen.“
„Stimmt. Na gut. Ich komme gleich wieder und erzähle dir, was er gesagt hat.“
Isa verließ das Zimmer und fand Samuel in seinem. Er lag quer über dem Bett, nur mit der Lederhose bekleidet.
„Sam? Ich habe eine Bitte. Es ist nicht wirklich wichtig für mich, aber für Lisa.“
Samuel setzte sich auf und sah sie fragend an.
„Tja, es ist so. Ich habe Lisa gerade aufgeklärt, denn sie wusste fast gar nichts. Noch immer kann ich es kaum glauben… naja und jetzt hat sie mich gefragt, ob sie dich mal ansehen darf.“
„Hä? Sie sieht mich doch jeden Tag“, gab er verstört zurück.
„Das meinte sie nicht. Sie möchte dich nackt sehen.“
Samuel riss die Augen auf. „ Nackt? Wie kommt sie denn darauf?“
„Sie würde gerne wissen, wie ein Mann aussieht.“
„Wie jetzt? Weiß sie das denn nicht? Hmm … wenn‘s sonst nichts ist. Mich stört es nicht“, sagte er nach kurzer Überlegung.
„Wann?“, fragte Isa.
„Mir egal. Wie ihr wollt.“
„Dann gleich. Ich gehe sie rufen.“
Damit drehte sie sich um ihre eigene Achse und verschwand aus dem Raum. Samuel sah ihr kopfschüttelnd nach. Kurz darauf war sie wieder da, mit Lisa an der Hand.
Isa schloss die Tür und Samuel saß unschlüssig auf der Bettkante. Das alles kam ihm surreal vor.
„Danke“, sagte Lisa zu ihm.
Sam verdrehte die Augen. „Schon in Ordnung. Ich bin nicht empfindlich. Außerdem helfe ich gern“, sagte er und zwinkerte ihr zu.
Er stand vom Bett auf und Lisa deutete auf seine Brust.
„Hat das nicht wehgetan?“, wollte sie wissen.
„Was? Ach so. Nein, gar nicht. Deine Schwester mag die Ringe.“
Nun stand Lisa etwas unbeholfen im Zimmer, gespannt und aufgeregt. Samuel knöpfte seine Hose auf und Lisa hielt den Atem an. Er ließ die Hose fallen und sie bauschte sich zu seinen Füßen. Lisas Blick legte sich auf seine Mitte. Hörbar sog sie die Luft ein.
„Bei den Göttern! Der ist ja groß. Ist das normal?“, fragte sie.
Isa lachte. „Ja. Das ist normal und noch nicht groß. Steif ist sicher das Doppelte.“
Lisa schluckte. „Dann ist er ja riesig!“, sagte sie leise.
Samuel lächelte sie an. „Du sagst aber nette Sachen. Aber hab keine Angst. Wenn ich zu deiner Schwester passe, passt auch jemand zu dir.“
Noch immer lächelnd zog er die Hose wieder rauf.
Lisa stand der Mund offen. Isa sah beinahe die Gedanken hinter ihrer Stirn rasen. Vorsichtig griff sie ihr unters Kinn und klappte ihren Mund zu.
„Keine Panik. Wenn es mal soweit ist, wirst du keine Angst mehr haben. Vertrau mir.“
Die Zwillinge sahen sich in die Augen, die Verbindung zwischen ihnen war fast greifbar für Samuel. In diesem Moment vermisste er schmerzlich seine Schwester. Und erneut schwor er Rache für ihren Tod.
6
Am Abend saß Isa mit den anderen in dem Antiquitäten - Wohnzimmer und dachte sich, dass dieser Tag nicht mehr schlimmer werden konnte. Zwar nicht für sie persönlich, jedoch für den allgemeinen Zusammenhalt als Team.
Sebastian tigerte nervös durch den Raum. Er wirkte so aufgedreht wie ein Kind vor dem Weihnachtsabend. Lisa bekam jedes Mal einen hochroten Kopf, wenn er sie ansah.
Valerian und Raven sahen sich überhaupt nicht an. Es war deutlich zu erkennen, dass er sauer war und Raven sah aus, als ob sie geweint hätte. Edna stand total zerknirscht in der Ecke, weil sie sich die Schuld für dieses Dilemma gab.
Steph und Layla standen peinlich berührt etwas abseits und verstanden die ganze Situation nicht wirklich.
Keiner sprach ein Wort, die Stille machte Isa noch wahnsinnig.
„Also jetzt reicht‘s mir aber! Ich fühle mich hier wie im Kindergarten. Die Mädels fertigmachen und die Männer, bis auf Anthony, sofort: Raus hier !“
Die letzten beiden Worte hatte sie lauter gesprochen und die versammelte Mannschaft zuckte zusammen. Val stürmte sofort die Treppe rauf. Sam, Steph und Basti sahen Isa fragend an.
„Na los doch! Wir haben Wichtiges zu erledigen. Und die
Weitere Kostenlose Bücher