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Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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Samuel.

 

    8
     
     
     
    Leander saß mit seinem besten Freund, Christoph, zusammen in ihrem Berliner Wohnzimmer. Die Wohnung teilten sie sich jetzt schon fast drei Jahre. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, war klar gewesen, dass sie die dicksten Freunde waren – fast wie Brüder. Und das Trotz ihrem Altersunterschied. Leander war schon einhundertzweiundfünfzig, Christoph dagegen erst zweiundzwanzig. Doch weil sie sich so gut verstanden, waren sie zusammengezogen.
    Gerade rätselte Christoph wieder herum, wie er die Engel finden könnte. Er wusste von klein auf, dass eine der Engel seine Halbschwester wäre. Doch sie zu finden gestaltete sich äußerst schwierig. Er wusste ja noch nicht einmal die Namen der Engel, geschweige denn wo sie wohnen.
    Plötzlich veränderte sich die Situation. Leander hörte die Stimme von Christoph immer leiser, danach gar nicht mehr. Die Luft schien zu flimmern und plötzlich erschien ihm der Gott Arthemis. Mitten im Wohnzimmer!
    Leander starrte den Gott nur an, konnte kaum glauben, wie ihm geschah. Arthemis begann zu reden und Leander hörte gebannt zu. „ Ihr seid schon lange auf der Suche, das weiß ich und ich möchte euch helfen. Geht in ein Lokal mit Namen 24th7, der Inhaber heißt Calvin Rosario. Er kann euch helfen, die Engel zu finden. Vergeudet keine Zeit.“ Als der Gott seine Ansprache geendet hatte, wartete er keine Antwort ab. Er verschwand einfach wieder.
    Mit offenem Mund starrte er auf die Stelle, an der Arthemis gerade noch gestanden hatte.
    „Sag mal, hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Christoph klagend.
    „Äh … was?“
    „Du siehst aus, als wäre dir ein Geist begegnet!“
    „Oder so ähnlich. Du kannst mich jetzt für bekloppt halten, aber hier war gerade Arthemis, der Wassergott!“, sagte Leander kopfschüttelnd.
    „Willst du mich veralbern?“
    „Nein. Ich glaube es selbst kaum. Jeder der Anrufungsversuche von dir wurde abgelehnt. Und nun erscheint mir einer der Götter einfach so … hier im Wohnzimmer!“ Leander stöhnte auf und lehnte sich am Sofa an.
    „Und was wollte er? Mir weitere Anrufungen verbieten?“, fragte Christoph.
    „Nein. Er … also er hat mir einen Tipp gegeben, wie wir die Engel finden können.“
    „Waaas? Einfach so?“
    „Ja, einfach so. Wir sollen ins 24th7 gehen. Und da mit dem Chef reden, Calvin Rosario. Er soll Kontakt zu den Engeln haben.“
    „Aha. Auf was warten wir dann noch? Die haben doch rund um die Uhr auf. Und soweit ich weiß, ist der Chef ein Vampir, er wird also wohl nicht viel schlafen. Wenn wir Glück haben, ist er gerade in seinem Club“, Christoph war vom Sofa aufgesprungen und blickte herausfordernd zu Leander.
    „Also gut. Gehen wir dahin. Wenn wir uns blamieren, kannst du mich mit einem Zauber belegen. Denn wenn dieser Calvin die Engel nicht kennt, dann hatte ich gerade eine Halluzination!“, seufzend stand Leander auf.
    Christoph trabte voraus zur Tür, nahm den Autoschlüssel und bedachte Leander mit einem Blick, der zur Eile antrieb.
    Leander verstand ihn, suchte er doch schon so lange nach seiner Halbschwester. Christophs Mutter Valerie, war von Anfang an offen zu ihrem Sohn gewesen und hatte ihm nie verheimlicht, dass der Luftgott Oisin sein Vater war. Da Valerie eine Hexe war, kannte sie die Prophezeiung der Engel und wusste auch von Oisin, dass er eine Menschenfrau gesucht hatte, um einen Engel zu zeugen. Die Nacht, die sie mit dem Gott verbrachte, sollte eigentlich nur zur Freude beider sein. Dass dabei ein Kind gezeugt wurde, war von beiden keine Absicht gewesen. Außerdem waren beide der Annahme verfallen, dass eine Zeugung gar nicht möglich wäre. Umso überraschter war Valerie gewesen, als sie die Schwangerschaft bemerkte. Und der einzige Vater, der infrage kam, war Oisin. So viel zu einem kurzen Abenteuer.
    Leander kannte Christophs komplette Lebensgeschichte, die so viel kürzer war als seine eigene. Und jetzt war seinem Freund die Aufregung in den Augen zu lesen. Hatte er doch jetzt eine Chance, wie es sie noch nie zuvor gegeben hatte.
     
    In Paris hingegen ahnte niemand etwas von dem Schritt, den Arthemis unternommen hatte. Bis der Gott plötzlich vor Isa stand. Sie war in Samuels Zimmer und zog sich gerade ihre Kampfmontur an, als ihr Vater vor ihr erschien. Allerdings sah er aus wie ein Geist.
    „Himmel! Hast du mich jetzt erschreckt!“, stöhnte sie auf.
    „Ich sagte dir doch, dass ich dir Bescheid gebe, wenn ich einen Partner für Lisa gefunden

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