Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
Pose sah aus, als hätte man ihn während des Laufens eingefroren.
    Lisa blickte die anderen an, die Brauen fragend angehoben.
    „Schon eigenartig“, stimmte Isa ihr zu.
    „Das sieht aus, als hättest du ihn mit deinem Ruf einfach angehalten“, meinte Sam rätselnd.
    Lisa blickte staunend zu dem Mann zurück.
    „Sieh mich an!“, blaffte sie ihm zu.
    Der Erstarrte ächzte auf, drehte ihr dann aber den Kopf zu.
    „Na so was. Keine Chance dich zu wehren, hm?“, sagte Lisa zu ihm und ging auf ihn zu.
    Sie fasste ihm unters Kinn und blickte ihn herausfordernd an.
    „Dann sehen wir doch mal, ob du auch sprechen kannst. Sam, frag ihn, wo sein Meister sich versteckt.“
    „Okay“, gab Sam zurück und gesellte sich neben die beiden.
    Auf Französisch fragte er den Mann nach seinem Meister und verlangte von ihm, das Versteck preiszugeben.
    Der Gefangene bekam einen panischen Gesichtsausdruck und kniff die Lippen zusammen.
    „Antworte!“, befahl Lisa und löste ihre Hand von ihm, nur um drohend den Zeigefinger zu erheben.
    Erneut kam ein Stöhnen über seine Lippen. Dann rasselte er in monotonen Worten eine ganze Litanei herunter.
    Sam hörte ihm zu und als der Mann geendet hatte, kniff er die Augen zusammen und spuckte ihm ins Gesicht.
    „Er lügt“, sagte Sam gepresst.
    „Was hat er denn gesagt?“, wollte Isa wissen.
    Sie war hinter Sam getreten und legte ihre Hand auf seine Schulter.
    „Er sagt, sein Meister hält sich nicht an einem festen Standort auf. Außerdem würde er jeden Tag mit anderem Aussehen erscheinen. Nur an der Stimme könnten sie ihn erkennen.“
    „Und das erscheint dir so abwegig?“, fragte Raven.
    Sam grunzte nur.
    „Ist das die Wahrheit?“, fragte Lisa den Mann.
    Dann stupste sie Sam an und er übersetzte wieder.
    In Panik nickte der Mann.
    „Oui!“, rief er aus.
    „Na dann, öffne das Tor, Samuel. Weg mit dem Seelenlosen Abschaum“, verlangte Val.
    Sam blickte ihn finster an, verpasste dem Dämonensklaven einen Fausthieb und öffnete dann das Tor. Etwa einen Meter hinter der Gruppe tat sich das Fenster auf.
    Der Seelenlose riss die Augen auf. Es war überdeutlich, dass er Angst hatte, denn er ließ die Augen in den Höhlen rollen. Zu allem Überfluss pinkelte er sich auch noch in die Hose.
    „Igitt!“, maulte Raven.
    „Lass ihn selbst durch das Höllentor laufen. Das ist doch eine nette Idee. Den ersten Schritt zur Hölle hat er ja bereits getan, als er seine Seele verkauft hat“, meinte Isa.
    Sam sah den Seelenlosen an und sagte ihm, er solle sich umdrehen und durch das Tor laufen, denn dort wäre sein neues zu Hause.
    Lisa beugte den Willen des Mannes und sorgte so dafür, dass er die Worte von Samuel befolgte. Mit seinen leeren Augen blickte er Lisa an und sagte leise ein paar Worte. Dann drehte er sich zitternd um und schritt durch das Höllentor. Eine Schwefelwolke stob auf, dann war er verschwunden.
    „Lisa, du brauchst meine Hilfe überhaupt nicht. Denn er hat dich auch so verstanden. Ich habe zwar keine Ahnung, wie du das machst, aber du kannst auf einen Übersetzter verzichten“, meinte Sam dann.
    Fragend sah Lisa ihn an. „Wie meinst du das? Hat er das gerade gesagt, oder was?“
    „Ja. Seine leisen Worte waren: Schlimm genug gehen zu müssen. Dann müsst ihr mir das alles nicht auch noch zweimal sagen. “
    „Erstaunlich!“, sagte Raven.
    „Somit wäre dann wohl eindeutig geklärt, was deine Gabe ist, Lisa“, erklärte Isa.
    „Dann lasst uns mal noch ein paar weitere Seelenlose finden. Hier laufen doch sicher noch mehr rum“, meinte Raven.
     
    Wie recht sie hatte! Nicht nur die Gruppe um Isa und Sam spürte in dieser Nacht noch ein Dutzend weitere Seelenlose auf. Edna und die anderen waren genauso erfolgreich. Nun ja, zumindest im Sinne der Götter.
    Sie alle hatten nur Seelenlose in den Straßen entdeckt, beschmutzte Seelen hingegen keine. Und während die einen panisch reagierten, als sie in Samaels Reich geschickt wurden, gab es auch einige, die lauthals protestierten. Mehr als einmal hörten sie: Der Meister wird befreit werden! Unser Herr wird das Tor öffnen und den verbannten Sohn befreien! Und er wird der Herrscher über alles sein!
    Und alle Seelenlose sagten das gleiche wie der, den Samuel und Lisa befragt hatten. Der Dämon wechsele täglich die Erscheinung und keiner kenne seinen Aufenthaltsort.
    Kurz vor der Dämmerung kamen Edna und ihre Hälfte der Gruppe wieder am Haus der Vampirkönigin an.
    „Scheint so, als seien wir als erste

Weitere Kostenlose Bücher