Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer & Eis

Feuer & Eis

Titel: Feuer & Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
umschlossen. Die Gitterstäbe bestanden aus zehn Zentimeter dicken Eisstangen.
    Isa und Raven ließen die gefangenen Männer weiter in der Luft hängen.
    „Mon dieu!“, hauchte einer von ihnen und starrte die Gruppe um sich herum an.
    „Ich glaube, du brauchst dir die Auren gar nicht erst anzusehen. Ein Blick in die Augen genügt“, meinte Val zu Isa.
    Trotzdem sah sie sich die beiden Männer genauer an. Wie zu erwarten war, beide hatten eine schwarze Aura.
    „Sam? Darf ich bitten?“, sagte Isa daher.
    „Na klar. Dann öffnen wir doch mal schnell die Tür zu ihrem neuen Zuhause!“
    Leise murmelte er den Spruch, der das Tor zur Hölle öffnete. Langsam tat sich unter den beiden Männern der Boden auf. Ein rötlicher Schimmer entwich dem nun entstandenen Loch im Erdboden. Der Geruch nach Schwefel füllte die Luft um sie herum.
    „Wie ich das hasse!“, brummte Isa.
    „Ja, der Gestank ist echt ätzend!“, stimmte Raven zu.
    „Also dann. Lasst sie fallen dann kann Sam das Tor schließen. Der Geruch ist weg und zwei schwarze Seelen noch dazu“, forderte Valerian die Engel auf.
    Isa und Raven warfen sich einen Blick zu und ließen gleichzeitig die Männer los. Ihre Körper verschwanden im Handumdrehen in dem Erdloch. Samuel nickte und ließ das Höllentor wieder zuschlagen. Der Straßenbelag sah nun genauso aus wie vorher. Das Tor hatte keinerlei Spuren hinterlassen, so wie alle vorhergehenden auch, die er schon geöffnet hatte.
    „Sind die Seelenlosen immer so leicht zu besiegen?“, fragte Lisa erstaunt.
    „Nicht alle. Ein paar haben sich schon heftig gewehrt. Aber gegen die Kräfte der Engel hat noch keiner von denen ankommen können“, erklärte Sam ihr mit einem Augenzwinkern.
    „Aha. Dann habe ich mir wohl umsonst Sorgen gemacht, dass ich in den Kämpfen nicht genug Kraft haben könnte. Oder gar unnütz wäre“, murmelte Lisa.
    „Also wirklich! Du bist doch nicht unnütz! Dein Käfig war wirklich hilfreich eben. Die beiden Seelenlosen hätten gar nicht erst die Flucht versucht. Daher sind wir auch immer in Gruppen unterwegs. Je mehr verschiedene Kräfte zur Verfügung stehen, umso leichter geben die schwarzen Seelen auf.“ Isa blickte ihrer Schwester tief in die Augen, während sie sprach.
    „Ja. Danke. Allerdings glaube ich kaum, dass ich auch eine zusätzliche Gabe habe. Denn ich habe noch nichts entdeckt. Nicht ungewöhnliches oder etwas, dass ich vorher noch nicht konnte“, gab Lisa zu bedenken.
    „Oh, da mach dir mal keine Sorgen. Die Gabe wird schon noch auftauchen. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass du auch eine hast“, sagte Raven.
    Lisa nickte und hakte sich bei den beiden Engeln ein.
    Sam blickte zu Val, der ihn ebenfalls eigenartig ansah.
    „Also, wenn ich nicht wüsste, dass wir Männer auch dazu gehören, käme ich mir wie das berühmte fünfte Rad am Wagen vor“, sagte Sam leise zu ihm.
    Val nickte. „So was in der Art habe ich auch schon öfter gedacht. Nur hast du einen entscheidenden Vorteil, denn du trägst etwas Großes zu diesem Kampf bei. Ich kann das von mir nicht gerade behaupten.“
    Raven drehte sich zu den beiden um. Sie sah Valerian verdutzt an. „Nicht so pessimistisch, meine Hexe. Jeder von uns hat seine Aufgabe und trägt seinen Teil dazu. Nur als Einheit funktionieren wir. Und das ist so, weil wir alle uns ergänzen!“
    „Recht hat sie!“, stimmte Isa zu. „Und jetzt lasst uns weitergehen. Uns wird doch wohl in dieser Geisterstadt noch jemand über die Füße laufen.“
    Also liefen sie weiter durch die verlassen wirkende Stadt. Doch so leer sie auf den ersten Blick auch wirkte, war sie nicht. Isa spürte die Anwesenheit einer großen Anzahl von Menschen. Magische waren ihr noch keine begegnet. Doch die verschmutzten Auren waren allgegenwärtig. Der Geruch der Hölle hing in der Luft. Die beißende Brise von Schwefel schien überall um sie herum und überdeckte alle anderen Gerüche der Stadt. Jedoch war niemand offenkundig zu sehen.
     
    Sie waren der Straße etwa einen Kilometer gefolgt, als Lisa Schritte hörte, die sich in einer Seitengasse von ihnen entfernten. Als ob jemand vor ihnen wegliefe.
    „Stehen bleiben!“, rief sie laut.
    Aus der Gasse drang ein leiser Laut zu ihnen, der wie ein gequältes Stöhnen klang.
    Die Gruppe lief in die Seitenstraße, angeführt von Lisa. Etwa hundert Meter vor ihnen stand ein Mann in einer ungewöhnlichen Haltung. Die Beine versetzt, der Oberkörper leicht vorgebeugt und die Arme hingen schräg in der Luft. Die

Weitere Kostenlose Bücher