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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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Positives Engelsfors und die Dämonen«, sagt sie. »Aber jetzt machen wir das Ritual.«
    Vanessa zieht ein Glas Ektoplasma aus ihrer Tasche.
    »Seid ihr bereit?«, fragt Minoo.
    »Schwer zu sagen, schließlich haben wir keine Ahnung, wozu dieses Ritual gut ist«, sagt Vanessa.
    Das ist der Moment, in dem Ida etwas einwerfen sollte. Irgendwas in Richtung »das ist mir zu unsicher«, »ich will nicht mitmachen«, »warum sollte ich überhaupt«.
    Aber Ida schweigt.
    »Es reicht zu wissen, dass es uns durch den Prozess helfen wird«, sagt Minoo und wünschte, sie wäre so überzeugt davon, wie sie klingt. »Ist am Herrenhof alles ruhig?«
    Anna-Karin nickt. Ihr Fuchs hält Wache.
    Vanessa gibt Minoo das Glas. Linnéa steht vom Bühnenrand auf und Ida rutscht hinterher.
    »Der Zirkel, der bindet«, sagt Minoo und fängt an, entlang des Geländers rund um die Tanzfläche den äußeren Zirkel zu ziehen.
    Es ist überhaupt nicht so wie beim letzten Mal. Ihre Hand gleitet ungehindert über den alten Dielenboden. Es geht
zu
leicht. Plötzlich wird sie unsicher, ob es überhaupt funktioniert. Sie hat das Gefühl, als würde sie nur so tun als ob.
    Es dauert nur ein paar Minuten, dann ist der äußere Zirkel geschlossen. Nichts passiert. Sie schaut verwirrt zu den anderen.
    »Spürt ihr was?«
    Anna-Karin, Linnéa und Vanessa schütteln die Köpfe. Ida scheint sie nicht mal gehört zu haben.
    »Bist du sicher, dass du es richtig gemacht hast?«, fragt Vanessa.
    »Es gibt nicht so viele andere Möglichkeiten, diesen Zirkel zu ziehen«, erwidert Minoo und geht in die Mitte des Pavillons. »Der Zirkel, der Kraft gibt.«
    Sie geht in die Hocke und zeichnet den inneren Zirkel auf. Er schließt sich perfekt, aber sie spürt immer noch keine Magie.
    »Jetzt seid ihr dran«, sagt sie und steht auf.
    Eine nach der anderen zeichnen sie ihr Elementsymbol in den inneren Zirkel.
    »Die Sonne ist fast untergegangen«, sagt Anna-Karin.
    Minoo öffnet ihren Rucksack und nimmt das Silberkreuz heraus, das sie seit der letzten Séance bei sich zu Hause aufbewahrt hat.
    »Stellt euch zu euren Kraftzeichen«, sagt sie.
    Minoo geht mit dem Kreuz in der Hand auf den inneren Zirkel zu. Und jetzt spürt sie etwas. Das Kreuz wird warm, fast heiß.
    Es knistert, als kleine, violette Funken anfangen, im inneren Zirkel zu tanzen.
    »Shit!« sagt Vanessa. »Sicher, dass das hier eine gute Idee ist? Warum wollten die Beschützer uns nicht sagen, was das Ritual bewirkt?«
    »Vielleicht, weil wir uns dann niemals darauf eingelassen hätten?«, sagt Linnéa.
    Wieder knistert es im inneren Zirkel. Das Kreuz ist jetzt so heiß, dass Minoo es kaum noch festhalten kann.
    »Okay«, sagt sie. »Wenn ich den Zirkel betrete, fasst ihr euch an den Händen. Schließt die Augen, wenn ich es sage.«
    Minoo holt tief Luft, tritt in den inneren Zirkel und hebt das Kreuz vor sich, so wie die Beschützer es ihr aufgetragen haben.
    »Jetzt.«

    Vanessa schafft es gerade noch, die Augen zu schließen, bevor ihre Haare von einem starken Wind erfasst werden, der sich durch Mund und Nase drückt, an ihren Kleidern reißt und zerrt.
    Sie verliert beinahe das Gleichgewicht und hat Angst, Anna-Karin und Linnéa im Fallen mitzuziehen. Sie kämpft, um sich auf den Beinen zu halten, während der Wind in ihren Ohren dröhnt. Sie hat das Gefühl, innerlich zu zerreißen.
    Und dann ist der Wind verschwunden. Genauso schnell, wie er gekommen war. Die Welt ist wieder still. Vanessa fühlt sich schwer. Als wären ihre Beine in Beton gegossen.
    Sie hört das Atmen der anderen.
    »Ich kann nicht mehr«, murmelt Minoo.
    »Hat es geklappt?«, sagt Ida.
    »Ich weiß nicht«, sagt Linnéa. »Die Beschützer haben nicht gesagt, woran wir es merken.«
    »Können wir jetzt die Augen aufmachen?«, hört Vanessa sich selbst sagen.
    Aber ich war das nicht, denkt sie. Es war meine Stimme. Aber ich habe nichts gesagt.
    Sie öffnet vorsichtig die Augen und blickt in ihr eigenes Gesicht.
    Vanessa steht neben sich und hält ihre eigene Hand. Sie lässt los.
    »Was geht hier vor?«, ruft sie geschockt und merkt, dass sie nicht mit ihrer eigenen Stimme spricht.
    Ihre Handflächen sind schweißnass.
    »Wer bist du?«, sagt Vanessa und schaut die Vanessa an, die neben ihr steht und an den Nägeln kaut.
    »Linnéa«, antwortet sie.
    Vanessa kann nicht aufhören, sie anzustarren. Es ist, als würde sie sich selbst im Spiegel betrachten, und doch ist es ganz anders.
    Sie schaut an dem Körper herunter, in dem sie

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