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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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stecken die Köpfe zusammen und besprechen sich. Dann richtet die Frau im roten Kostüm den Blick direkt auf Alexander.
    »Wir müssen einräumen, dass dies eine unerwartete Wendung ist«, sagt sie mit schneidender Stimme. »Aber der Prozess wird fortgesetzt. Hat die Verteidigung Fragen an die Angeklagte?«
    »Nein, hohes Gericht«, sagt Adriana. »Ich halte das nicht für notwendig.«
    »Dann rufe ich Ida Holmström in den Zeugenstand«, sagt Alexander und wirft Vanessa einen zornigen Blick zu. »Du kannst gehen.«

    Minoo schaut zu den verschlossenen Fensterläden und fragt sich, ob es draußen wohl schon dunkel ist. Im Gerichtssaal kommt es ihr vor, als hätte die Zeit aufgehört zu existieren.
    Linnéa sitzt auf dem Zeugenstuhl. Sie ist die Letzte der Auserwählten, die verhört wird. Und sie meistert es ohne Probleme, genau wie alle anderen. Sogar Minoo.
    Die Stimmung im Saal hat sich im Laufe des Tages spürbar verändert. Die Ratsmitglieder im Publikum sind erschöpft, gelangweilt. Die Richter sehen immer ungeduldiger aus. Und Alexander wirkt immer gestresster. Er spuckt seine Fragen fast aus. Viktor sitzt schweigend am Anklägertisch. Starrt ausdruckslos vor sich hin, als könnte er nicht – wollte er nicht – glauben, was hier geschieht.
    Minoo hat verstanden, wie es funktioniert. Es ist eine Nebenwirkung des Körpertausches, ein magischer Kurzschluss, der dafür sorgt, dass sie lügen können. Sie haben keine magischen Fähigkeiten, seit sie die Körper gewechselt haben, und damit auch keine Kräfte, die gegen sie verwendet werden können.
    »Danke, Vanessa«, sagt Alexander schließlich. »Du kannst dich wieder zu den anderen setzen.«
    Linnéa steht wortlos auf, geht an ihm vorbei, so nah, dass sie ihn fast anrempelt, und setzt sich neben Minoo.
    Alexander geht zu Viktor und berät sich leise mit ihm.
    Einer der alten Männer am Richtertisch hustet. Es hallt in der Stille des Saals wider wie lautes Gebell.
    »Hohes Gericht«, sagt Alexander dann. »Ich möchte einen letzten Zeugen aufrufen.«
    Die weißhaarige Frau in der Mitte schaut ihn gereizt an.
    »Fassen Sie sich kurz«, sagt sie und Alexander nickt.
    »Ich rufe Adriana Lopez in den Zeugenstand«, sagt er.
    Minoo ist plötzlich wieder hellwach. Adriana weiß alles. Und Adriana kann nicht lügen.
    Es knirscht und scharrt in den Stuhlreihen, als die Ratsmitglieder zum Leben erwachen. Sie strecken sich, tuscheln aufgeregt miteinander.
    Minoo ist nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass Anna-Karins Verteidigerin selbst auch befragt werden könnte. Panisch blickt sie zu Adriana.
    Aber Adriana sieht vollkommen ungerührt aus, als sie nach vorne tritt und sich auf den Zeugenstuhl setzt. Schaut ruhig über das Publikum. Wartet.
    »Wärst du so freundlich zu bestätigen, dass du Adriana Lopez bist, vom Rat nach Engelsfors ausgesandt, um die Prophezeiung über Die Auserwählte zu untersuchen?«
    »Ja«, sagt sie und erwidert den Blick ihres Bruders.
    »Und du wirst in diesem Prozess die Wahrheit sagen?«
    »Ja.«
    Anna-Karin fasst nach Minoos Arm, und Minoo spürt, wie sich ihre Fingernägel durch den Stoff ihres Pullis bohren.
    »Letzten Herbst hast du berichtet, du hättest den Verdacht, dass Anna-Karin Nieminen ihre Kräfte missbraucht, obwohl du sie über die Gesetze des Rats informiert hast. Ist das richtig?«
    »Ja«, sagt sie.
    »Mit anderen Worten: Sie hat das Gericht belogen?«
    »Nein«, sagt Adriana.
    Minoo wird bewusst, dass sie die Luft anhält, seit Adriana sich gesetzt hat, aber sie traut sich nicht auszuatmen, um sich nicht durch ein erleichtertes Seufzen zu verraten.
    Alexander steht mit dem Rücken zu Minoo, doch es ist nicht schwer, seine Körpersprache zu lesen. Das hier war sein letzter Ausweg. Seine letzte Chance. Und jetzt ist sie vertan.
    Aber wie ist das möglich?, fragt sich Minoo. Wieso kann Adriana lügen?
    »Ich berichtete von meinem Verdacht«, fährt Adriana fort. »Aber ich hatte nie Beweise. Und die hast du auch nicht.«
    Umspielt da ein Lächeln ihren Mundwinkel?
    »Adriana Lopez«, sagt Alexander. »Bist du dem Rat gegenüber loyal?«
    »Ja. Immer.«
    Alexander steht wie erstarrt. Im Saal ist es so still, dass man das leise Rauschen der Belüftungsanlage hört.
    »Warst du in deinen Berichten an den Rat ehrlich, seit du nach Engelsfors gekommen bist?«
    »Ich denke, meine letzte Antwort sollte genügen, Alexander. Ich bin dem Rat gegenüber vollständig loyal.«
    »Es reicht jetzt«, sagt die Hauptrichterin. »Ich habe

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