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Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Titel: Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Calahan
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einfach sterben lassen? Das kann er doch nicht machen. Nein, ich werde ihn vor Gericht fertig machen!«
    Stephen zog rasch seine Hand zurück, als habe er sich verbrannt. »Susannah, bitte, bleib ruhig. Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Von dem Typen beim MRT ! Er hat mich angebaggert! Er hat das Melanom nicht entdeckt. Ich werde ihn verklagen!«
    Der junge Assistenzarzt unterbrach mich mitten in meinem Gezeter. »Darum können Sie sich kümmern, wenn Sie wieder zu Hause sind. Sollten Sie einen guten Dermatologen brauchen, empfehle ich Ihnen gerne jemanden. Leider können wir hier nichts weiter für Sie tun.« Das Krankenhaus hatte bereits eine CT -Untersuchung, eine neurologische Grunduntersuchung und eine Blutuntersuchung durchgeführt. »Wir müssen Sie entlassen und raten Ihnen, gleich morgen früh einen Neurologen aufzusuchen.«
    »Entlassen?«, warf Stephen ein. »Sie lassen sie gehen? Aber Sie wissen doch gar nicht, was ihr fehlt und ob es nicht wieder passiert. Wie können Sie sie da gehen lassen?«
    »Es tut mir leid, aber Krampfanfälle sind nichts Ungewöhnliches. Manchmal treten sie einmal auf und nie wieder. Dies hier ist aber die Notaufnahme und wir können sie nicht einfach hierbehalten, um abzuwarten. Es tut mir leid. Mein Rat ist, gleich morgen einen Neurologen aufzusuchen.«
    »Ich werde diesen Burschen dennoch verklagen!«
    Der Arzt nickte geduldig und entfernte sich, um seine Patienten mit Schusswunden und Drogenüberdosis zu versorgen, die auf ihn warteten.
    »Ich muss deine Mutter anrufen«, sagte Stephen.
    »Das wirst du nicht tun«, insistierte ich, dabei wurde meine Stimme wieder sanft, da ich unvermittelt wieder ich selbst wurde. Manische Episoden können so schnell vergehen, wie sie kommen. »Ich möchte sie nicht beunruhigen.« Meine Mom machte sich von Natur aus ständig Sorgen und ich hatte bisher versucht, ihr die ganze Geschichte darüber, was mit mir passierte, zu ersparen.
    »Ich muss sie anrufen«, entgegnete er und entlockte mir ihre Festnetznummer. Er ging auf den Korridor und wartete zwei endlos lang erscheinende Klingeltöne ab, bis Allen, mein Stiefvater, abhob.
    »Hallo«, sagte er matt mit seinem Bronx-Akzent.
    »Allen, hier ist Stephen. Ich bin im Krankenhaus. Susannah hatte einen Krampfanfall, aber es geht ihr wieder gut.«
    Im Hintergrund rief meine Mutter: »Allen, was ist los?«
    »Es wird ihr wieder gut gehen. Sie entlassen sie jetzt«, fuhr Stephen fort.
    Trotz der in meiner Mutter aufsteigenden Panik behielt Allen die Ruhe und sagte Stephen, wir sollten nach Hause gehen und schlafen. Sie würden am Morgen kommen. Als er auflegte, sahen meine Mutter und Allen einander an. Es war Freitag, der 13.
    Meine Mutter hatte eine ungute Vorahnung und fing unkontrolliert an zu weinen, sie war sicher, dass es etwas Ernstes sei. Es war das erste und letzte Mal in den erschreckenden Monaten, die nun folgten, dass sie es sich gestattete, ihren Gefühlen zu erliegen.
    Als Erstes am nächsten Morgen, während Allen nach einem Parkplatz suchte, kam meine Mutter an meine Wohnungstür, elegant wie immer. Ihre Hektik war jedoch spürbar. Sie erschrak bereits, wenn sie im Radio etwas über Krebs hörte, und nun musste sie mit dem rätselhaften Krampfanfall ihrer eigenen Tochter fertig werden. Ich schaute vom Bett aus zu, wie sie ihre wunderschönen Hände rang, die ich an ihr am meisten bewunderte, und Stephen über die Nacht im Krankenhaus ausquetschte.
    »Haben sie irgendeine Erklärung geliefert? Was für ein Arzt hat sie untersucht? Haben sie ein MRT gemacht?«
    Allen tauchte hinter ihr auf und massierte ihr Ohrläppchen, wie es seine Gewohnheit war, jemanden, den er liebt, zu beruhigen. Sie entspannte sich sofort, als er sie berührte. Allen ist ihr dritter Ehemann nach meinem Vater: Ihr erster Mann war Architekt, die Ehe funktionierte aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht, teilweise weil meine Mutter, die in den 1970er-Jahren eine überzeugte Feministin war, keine Kinder haben wollte. Sie wollte sich auf ihre Karriere im Büro des Staatsanwalts des Bezirkes Manhattan konzentrieren, in dem sie arbeitete. Als sie meinem Vater begegnete, verließ sie ihren ersten Mann und sie bekamen meinen Bruder James und mich. Obwohl sie Kinder zusammen hatten, stand ihre Beziehung von Anfang an unter einem schlechten Stern. Beide waren so heißblütig wie dickköpfig, aber es gelang ihnen trotzdem, die Ehe beinahe zwei Jahrzehnte aufrechtzuerhalten, bis sie sich scheiden ließen.
    Meine

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