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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Ihr habt sie selbst dorthin getan. Ihr habt Beweise manipuliert. Ihr Schweine.«
    David blinzelte überrascht.
Darum
ging es? »Wie kommst du denn auf diese Idee?«
    Lincoln schüttelte den Kopf. »Ich sage nichts mehr.«
    O doch, und ob.
David verstärkte seinen Griff. »Vielleicht solltest du dir das noch einmal überlegen. Schau mal, ich bin einer von den Guten. Ich zahle meine Steuern, lösche Feuer und hole sogar die Katzen für alte Damen von den Bäumen. Warum sollte ich wegen einer dämlichen Glaskugel lügen?«
    »Weil ihr ihn fertigmachen wollt. Schon wieder. Aber das lasse ich nicht zu!«
    »Du glaubst also, dass ich, der steuerzahlende, katzenrettende Feuerwehrmann eine Glaskugel in ein brennendes Gebäude gelegt habe, um deinen bescheuerten Helden schlecht dastehen zu lassen? Du bist ja noch verrückter, als er es je war.«
    Lincolns Lachen war spröde. »O ja. Ich bin irre. Und wie irre ich bin.« Er stimmte einen Singsang an. »Sagt der Doc, sagt die Mom, sagt das Brüderchen. Lincoln ist irre. Was ist mit Lincoln passiert? Warum lachst du nicht, Lincoln? Warum bist du so
verdammt irre,
Lincoln?« Lincoln brüllte die letzten drei Worte hervor und versuchte, sich aus Davids Griff zu befreien, aber David hielt dagegen.
    »Und warum bist du irre, Lincoln?«, fragte er leise.
    »Sie war schwarz«, murmelte Lincoln. »Schwarz. Ganz schwarz.«
    O Gott.
David fiel wieder ein, was Glenn ihm erzählt hatte. Die Frau war verbrannt. »Also warst du vor zwölf Jahren dabei. Ihr habt die Frau in dem Versicherungsgebäude umgebracht. Du bist später ins Haus gegangen und hast sie gesehen, richtig?«
    »Sie war verkohlt, total verkohlt. Man hat sie weggebracht, aber sie ist immer da. Immer da.« Er schauderte und erstarrte. »Immer da«, flüsterte er.
    Ein Schauder rann über Davids Rücken. Manchmal konnte der Anblick einer Leiche einen Menschen in den Wahnsinn treiben. Während er den Mann betrachtete, drang ein unwillkommener Gedanke in sein Bewusstsein.
Es kann auch dich jederzeit erwischen.
    »Warum bist du hergekommen, Lincoln?«, fragte er mit belegter Stimme und verfluchte sich dafür. Er wollte kein Mitgefühl haben, denn damit verhöhnte er die Opfer. »Was wolltest du hier finden?«
    »Den Brief mit den Lügen. Von deinen Vorgesetzten. In dem drinsteht, was ihr euch ausgedacht habt.«
    »Du glaubst, meine Vorgesetzten hätte mir zu lügen befohlen? Dass Preston Moss’ Name reingezogen werden sollte? Um ihn anklagen zu können?«
    Lincoln seufzte nur. David hätte das auch gern getan. Hier kam er nicht weiter.
    David nahm die Pistole des anderen. »Ich richte die Waffe auf dich. Wenn du abzuhauen versuchst, werfe ich dich wieder zu Boden. Aber ich habe keine Lust, dir noch einmal weh zu tun, hast du mich verstanden?«
    Lincoln reagierte nicht. David ließ ihn los und wich gleichzeitig ein paar Schritte zurück und war erleichtert, als Lincoln sich nicht regte. Er musste den Mann festhalten, bis die Polizei kam. Er sah sich im Raum um und schnitt schließlich die Schnur für die Jalousien ab. Damit band er Lincoln an Händen und Füßen zusammen und rief anschließend die 911.
    Dann wählte er Olivias Nummer. »Olivia? David hier. Ich habe einen Eindringling erwischt, mit dem ihr bestimmt reden wollt.« Er legte auf und hockte sich neben Lincoln, der mit geschlossenen Augen dalag.
    »Alles okay mit dir?«, fragte er Lincoln.
    »Fahr zur Hölle«, gab Lincoln müde zurück.
    »Lieber nicht«, antwortete David. »Hör zu, um es noch einmal zu sagen: Ich habe diese Kugel tatsächlich gefunden. Und gestern wieder eine. Niemand lügt dich an.«
    »Doch«, sagte der andere schlicht, und es klang kindlich. »Preston Moss kann nicht töten.«
    Aber das hatte er. Auch wenn er es nicht gewollt hatte. Moss hatte den Tod einer unschuldigen Frau verursacht.
Genau wie du, Sankt David, der Mörder. Megan war ebenfalls unschuldig, und nun ist sie tot.
    Nein. Das war nicht dasselbe.
Nicht
dasselbe. Aber du darfst es gern weiterhin glauben, wenn du dich dann besser fühlst.
David ließ sich mit der Pistole in der Hand auf dem Boden nieder und stellte sich auf eine gewisse Wartezeit ein.
    Dienstag, 21. September, 13.15 Uhr
    In zweieinhalb Stunden hatten sie mit zahlreichen Jungen im Teenie-Alter gesprochen, und bisher wollte keiner von ihnen etwas gesehen oder gehört haben. Olivia sah dem hormongebeutelten Teenager Nummer zwanzig hinterher, der aus Oaks’ Büro schlurfte. »Wie viele noch?«
    »Legionen«, antwortete

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