Feuer / Thriller
es war ein letzter Hieb gegen Barney, mochte er in Frieden ruhen.
Dorian lag gegenwärtig mit dem Oberkörper auf Barneys Schreibtisch im Arbeitszimmer des Hauses, minus Gesicht, verstand sich. Das würde den Cops ein lustiges Rätsel aufgeben. Wie hingen Dorian und Barney zusammen? Gar nicht selbstverständlich,
wenn man mich als Bindeglied außer Acht lässt.
Das Schöne an der Geschichte war, dass das Geld, das er den beiden abgeknöpft hatte, auf Überseekonten deponiert gewesen war, von denen niemand wusste. Auch hier keine Verbindung.
Und da waren auch schon Albert und Mary. Gerade noch rechtzeitig. Sie hatten sich vorhin über diesen Auftrag gestritten. Ihre Stimmen waren laut und deutlich über die verwanzten Telefone gekommen.
Albert war sauer wegen der Glaskugeln gewesen. Mary hatte getobt, dass man ihr Tomlinson als Umweltsünder verkauft hatte. Keiner von beiden schien besonders traurig über Erics plötzliches Ableben. Mary hatte den nächsten Auftrag nicht machen wollen. Albert hatte ihr im Gegenzug gedroht, ihr das Genick zu brechen und sie in den Mississippi zu werfen. Es war höchst unterhaltsam gewesen. Und obwohl es aussah, als stritten sie noch immer, waren sie immerhin gekommen.
Er stellte den Empfänger an seinem Gürtel auf ihre Frequenz ein und lauschte. Albert trug das Prepaid-Handy in seiner Hemdtasche, so dass seine Stimme laut zu hören war. Mary hielt allerdings recht gut dagegen.
»Gottverdammt, halt doch mal die Klappe«, knurrte Albert. Er sprach mit französischem Akzent. Vielleicht hatte er ihn ja doch nicht vorgetäuscht. Vielleicht hatte er es Eric bloß heimzahlen wollen.
In Anbetracht von Erics sehr totem Zustand scheint ihm das ganz gut gelungen zu sein.
»Das ist doch total dämlich«, zischte Mary. »Wir schaufeln unser eigenes Grab.«
»Und was wird wohl geschehen, wenn wir uns weigern?«
»Dann veröffentlicht er das Filmchen eben. Wir behaupten einfach, dass man uns reinkopiert hat. Im Übrigen ist er derjenige, der das Mädchen auf Video hat. Das beweist nur, dass
er
da war, nicht wir.«
Das war nicht dumm von Mary, aber Albert wollte nichts davon hören. »Tu einfach, was ich sage, oder du bist Fischfutter. Da sind ein paar fette Biester in eurem dreckigen Fluss.«
»Ich hasse dich.«
»Gut, du musst mich nicht mögen. Du sollst bloß tun, was man dir sagt.«
Brav. Wird auch Zeit, dass jemand dem Mädchen zeigt, wo’s langgeht.
Er filmte sie, als sie das Haus betraten und rasch wieder herauskamen. Innerhalb weniger Minuten tobte das Feuer. Die Kids bekamen langsam Übung. Albert zog das Handy aus der Tasche und machte ein Foto, dann rannten sie zu Erics Auto.
Sie fuhren davon, und er startete den Van und wendete. Er musste zur Gehörlosenschule, denn dort hatte er eine Verabredung mit Kenny, von der der Junge nichts wusste. Er blickte nach hinten zu der Plastikumhüllung aus der Reinigung, in der sein Kostüm steckte. Er würde sich rasch umziehen, wenn er dort war. Das Hemd war nicht ganz das richtige, die Kappe auch nicht, aber er war zuversichtlich, dass Kenny keine Ahnung hatte, wie genau die Uniform der Polizei von Minneapolis aussehen musste.
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18. Kapitel
Dienstag, 21. September, 23.30 Uhr
O livia erwachte langsam und fühlte sich herrlich zufrieden. Und splitterfasernackt. Sie riss die Augen auf und verspannte sich, als sie merkte, wo sie war und wessen Hand besitzergreifend auf ihrer Brust ruhte. Sie lag mit dem Rücken an Davids Brust geschmiegt, und der Mann schlief nicht einmal, wenn das, was sich pulsierend an ihr Hinterteil drückte, ein Hinweis war.
»Nicht weggehen«, murmelte er in ihr Ohr, und sie schauderte. »Bitte.«
»Ich gehe ja nicht weg. Aber ich brauche mein Handy, falls mich jemand erreichen muss.«
»Liegt auf dem Nachttisch. Ich habe es in deiner Manteltasche gefunden.«
Sie hob den Kopf, als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten. Er hatte ihre Kleider und ihre Handtasche auf einen Stuhl gelegt. »Wie lange habe ich geschlafen?«
»Vielleicht zwei Stunden? Danke, dass du mir eine Chance gegeben hast, etwas gutzumachen. Das habe ich doch, oder?«
»Ich würde sagen, du hast mehr als das getan«, murmelte sie.
Er zögerte. »Bereust du’s?«
»Nein.« Sie hatte noch immer Fragen, aber sie bereute nichts.
»Gut.« Er küsste sie auf den Scheitel. »Ich hatte das hier nötig.«
»Ich auch.«
»Aber ich dachte, du hättest vielleicht erst reden wollen.«
Sie seufzte leise. »Wollte ich auch.«
»Und
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