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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Hut auf der Straße liegt.
Dort sollte er nicht liegen. Sie räusperte sich, und als sie sprach, klang ihre Stimme kräftig.
    »Schon okay. Ich will nur dafür sorgen, dass Jennie ihn bekommt. Und jetzt suche ich Kenny Lathem. Ruf mich an, wenn du etwas Neues weißt.«
    Micki nickte nur, die Lippen fest zusammengepresst. Olivia machte auf dem Absatz kehrt, und Noah folgte ihr.
    Oaks wartete in seinem Büro auf sie. Eine Frau saß neben seinem Tisch. Er gebärdete und deutete dann auf die Frau, die erst Anfang zwanzig zu sein schien.
    »Er sagt, er habe sich schon gedacht, dass Sie kommen, daher hat er gewartet«, gab die junge Frau wieder. »Ich bin Danni Oaks. Er ist mein Vater. Er hat mich gebeten, für ihn zu übersetzen.«
    »Danke«, sagte Olivia und wandte sich an Oaks. »Wurde heute Nacht jemand verletzt?«
    »Nein«, erwiderte Oaks. »Kenny ist ziemlich aufgelöst, wie Sie sich denken können. Wir haben seine Eltern angerufen. Sie werden herkommen.«
    »Wir müssen vorher noch mit ihm reden«, sagte Olivia.
    Oaks zögerte. »Detective«, bedeutete er. »Ich bin Ihren Wünschen gestern nachgekommen.«
    »Und das wissen wir zu schätzen.« Olivia unterbrach Danni Oaks’ leise Stimme und gab sich keine Mühe, ihre Ungeduld zu verbergen. »Aber mein Partner ist tot, Mr. Oaks«, sagte sie und sah, wie er zusammenzuckte. »Und unsere Dolmetscherin von gestern, Val, wird vermisst. Jemand will unbedingt an Kenny rankommen. Ich weiß nicht, wer oder warum, aber ich muss es wissen.«
    »Seine Eltern sollten dabei sein«, gebärdete Oaks müde.
    »Kenny kann in Gefahr sein, Mr. Oaks«, sagte Olivia. »Er weiß anscheinend etwas, das er nicht weitersagen soll. Ich will seinen Eltern nicht erklären müssen, dass auch er ermordet worden ist.«
    Oaks sackte sichtlich in sich zusammen. »Ich lasse ihn herholen.«

[home]
20. Kapitel
    Mittwoch, 22. September, 2.55 Uhr
    K enny schlurfte neben einem Mann herein, den Oaks als Roger Court vorstellte. Er war der Betreuer, der mit Kanes Mörder gesprochen hatte.
    »Kenny, ich weiß, dass du Angst hast, aber du musst mit mir reden«, begann Olivia, als alle saßen.
    Kenny schloss die Augen. »Ich will wieder in mein Zimmer«, gebärdete er mit versteinerter Miene.
    Dannis Übersetzung hatte einen entschuldigenden Nachklang, der ihr Gefühl ausdrückte, wie Olivia wusste, nicht das Kennys. Olivia klopfte auf den Tisch, aber Kennys Augen blieben stur geschlossen.
    Olivia klopfte fester, dann hieb sie so fest mit der Faust auf den Tisch, dass das Möbelstück erzitterte. Ihre ganze Wut und Anspannung lag in diesem Schlag. Kenny schlug die Augen noch immer nicht auf. Zorn kochte in ihr hoch und zerrte an ihrer Selbstbeherrschung, und plötzlich sah Olivia Kane blutend auf dem Boden liegen. Tot.
Weil dieses kleine Stück Dreck nicht den Mund aufmachen wollte. Verdammt noch mal, Junge, du wirst jetzt mit mir reden!
    Sie packte die Stuhllehne und riss den Stuhl mit Kenny vom Tisch weg, so dass er sich nirgendwo aufstützen konnte. Seine Augen flogen auf, schlossen sich wieder. »Also gut«, sagte sie. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob er auch noch so dickköpfig ist, wenn er sich mit seinen Mitbewohnern im Gefängnis unterhalten muss.«
    »Das dürfen Sie nicht tun.« Dannis Stimme bebte, als sie für ihren Vater sprach.
    »Nicht?«, fauchte Olivia. »Sie werden staunen, was ich alles darf.«
    »Er ist noch ein Kind«, sagte Roger, der Betreuer, laut und gebärdete gleichzeitig. Er war offenbar hörgeschädigt, aber sie konnte ihn verstehen. »Er hat doch nichts getan.«
    »Woher soll ich das wissen? Also muss ich das Schlimmste annehmen.« Olivia nahm rasch die Handschellen von ihrem Gürtel und legte eine davon um Kennys Handgelenk.
    Kenny riss die Augen auf. »Nein!«, rief er laut.
    Olivia band ihm die Hände hinter dem Rücken zusammen, dann drückte sie ihn wieder auf den Stuhl. Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. Mühsam beherrscht wandte sie sich zu Danni Oaks um.
    »Sagen Sie ihm, dass er mit mir reden soll, falls er nicht wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen in den Knast wandern will. Sagen Sie ihm, dass mein Partner gestorben ist, weil er ihm seinen jämmerlichen Hintern gerettet hat, und wenn er nicht in den nächsten zehn Minuten zu reden beginnt, dann werde ich dafür sorgen, dass jeder Cop in der Stadt genau das erfährt. Sagen Sie ihm, dass ich dieses Spiel entsetzlich satt habe und genau jetzt Antworten von ihm hören will.«
    Danni übersetzte

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