Feuer / Thriller
Falschparkens gefunden. Lincoln dagegen hat eine stattliche Liste vorzuweisen. Hauptsächlich wegen Herumlungerns, Erregung öffentlichen Ärgernisses, der eine oder andere Ladendiebstahl. Auf dem Papier wirkt Truman wie ein ganz normaler, braver Bürger.«
»Ethan – danke.« David legte auf und zog das Prepaid-Handy aus seiner Hosentasche, das er tags zuvor gekauft hatte.
»Und was hast du jetzt vor?«
»Ich will mich mit Truman Jefferson verabreden, aber ohne dass er weiß, dass ich es bin. Ich will ihn kennenlernen und mich vergewissern, dass er nicht verrückt ist und begreift, was geschehen wird, wenn er Lincoln noch einmal hilft. Anschließend rufe ich Olivia an und sage ihr, was ich weiß.«
Zum Glück hatte Truman Jefferson am Nachmittag noch Zeit, so dass seine Sekretärin für David Smith, der ein Haus kaufen wollte, einen Termin für ein Uhr dreißig eintragen konnte.
Olivia war nicht so leicht erreichbar. Er hinterließ eine Nachricht auf ihrer Mailbox. »Ich bin’s. Ich muss mit dir über eine Frau namens Mary O’Reilly reden. Ruf mich zurück. Es ist wichtig.«
»Und jetzt?«, fragte Glenn.
»Jetzt gehe ich rauf und esse etwas von Mas Suppe, bevor ich mich mit Lincolns Bruder unterhalte.«
Glenn folgte ihm ins Haus. »Über Katzen zu stolpern scheint hungrig zu machen.«
»Besserwisserische alte Männer zu hauen, auch. Kommen Sie mit?«
Glenn lächelte erfreut. »Aber ja. Deine Mama kocht sehr gut.«
Mittwoch, 22. September, 12.00 Uhr
Der Hausmeister schloss die Tür zu Eric Marshs Wohnung auf und wich genau wie Olivia und Noah unwillkürlich ein Stück zurück.
Der Geruch war noch nicht unerträglich, aber auf dem besten Weg dazu.
»Ah, verdammt«, murmelte der Hausmeister. »So was hasse ich.«
Ich auch,
dachte Olivia. Die Leiche lag im Schlafzimmer auf dem Bett. Sie war nackt. Noah nahm verstohlen Olivias Ellbogen und stieß sie sanft an. Sie setzte sich in Bewegung. Auf dem Nachttisch lag ein leeres Plastiktütchen.
»Das ist er«, sagte der Hausmeister. »Eric Marsh. Hätte nie gedacht, dass er sich so verabschiedet.«
»Aha? Und wie hätten Sie es sich gedacht?«, fragte Noah, um Olivia eine Chance zu geben, sich zu fangen.
»Ich bin davon ausgegangen, dass dieser komische Freund von ihm ihn fertigmacht. Der Kerl war kriminell.«
Olivia konnte sich nicht vorstellen, dass jemand Joel als kriminell bezeichnen würde. »Sie meinen Albert?«
Der Hausmeister nickte grimmig. »Ja. Der gute alte Albert. Ich hatte immer den Eindruck, dass sein Akzent nur gespielt war, aber die Mädels fanden es toll.«
Noah zog die Brauen hoch. »Wir dachten, dass Eric und Albert ein Paar waren.«
»Waren sie auch, aber Albert hatte einen Schlüssel, und wenn Eric nicht da war … Albert war einer, der sich keine Gelegenheit entgehen ließ. Vielleicht hat Eric ja herausgefunden, dass Albert ihm fremdging.«
»Hatte er etwas mit einer Mary?«, fragte Olivia, woraufhin der Hausmeister die Brauen zusammenzog.
»Den Namen kenne ich nicht. Aber falls sie hübsch war und Geld hatte – wahrscheinlich.«
»Wie sieht Albert aus?«, fragte Noah.
»Groß, kräftig. Hockeyspieler. Toller Checker, aber kein Künstler am Schläger.« Er zeigte auf ein Foto, auf dem Eric Arm in Arm mit einem dunkelhaarigen, gutaussehenden Burschen mit sehr breiten Schultern zu sehen war. »Genauso sieht er aus. Das ist er.«
Perfekt, dachte Olivia zufrieden. »Sir, wir müssen unsere Spurensicherung und den Mediziner herholen. Könnten Sie bitte draußen auf uns warten? Und reden Sie bitte nicht mit der Presse.«
»Keine Sorge. Für die Typen hege ich keine Sympathie.« Mit einem Seufzen trat er den Rückzug an. »Wenigstens ist die Miete schon für den nächsten Monat bezahlt. So schnell kriege ich den Geruch sicher nicht raus.«
Noah ging mit ihm hinaus, während Olivia den Leichenbeschauer und die CSU anrief. Dann hockte sie sich neben den Toten und leuchtete mit der Taschenlampe aus einem Impuls heraus seine Beckengegend ab.
»Und? Noch alles da?«, fragte Noah trocken, als er wieder eintrat.
Sie blickte auf. »Etwas getrocknetes Blut an der Stelle, an der man Joel die Spritze gesetzt hat.«
Noah zog überrascht die Brauen hoch. »So ein Mistkerl. Und wenn ich mir das Foto so ansehe, würde ich sagen, dass Albert groß genug ist, um Joel ins Auto zu setzen und dafür zu sorgen, dass er von der Straße abkommt.«
»Ian meint, man konnte aus dem Riss im Schädel ableiten, dass die Person, die Weems
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