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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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durchatmete, verzog sie unwillkürlich das Gesicht. Schwer hing der Geruch nach kaltem Rauch in der Luft. Phoebe konnte das niedergebrannte Gebäude zwar nicht sehen, wusste aber, dass es nicht weit sein konnte. Weitergeholfen hätte es ihr ohnehin nicht: Sie waren so oft abgebogen, dass sie die Orientierung verloren hatte. Sie befanden sich an einem See, aber davon hatten sie viele passiert.
Minnesota, das Land der tausend Seen,
dachte sie. Und sie hatte geglaubt, dass die Tourismusbroschüre übertrieben hatte.
    »Was haben Sie hier vor?«, fragte sie.
Ich finde niemals hier raus, selbst wenn ich ihr entfliehen kann.
    Mary stieß ihr den Lauf der Waffe in den Rücken. »Vorwärts.«
    Sie befanden sich auf einer Straße, die anscheinend schon eine Weile nicht mehr benutzt worden war. Die Bäume standen so dicht, dass sie nach zwanzig Metern den Wagen nicht mehr sehen konnte. Phoebes Füße waren vom langen Sitzen gefühllos, und sie hatte noch ein ganz anderes, dringendes Bedürfnis. »Ist es weit?«
    »Nein«, sagte Mary knapp. Ihre Hände zitterten. Die Frau war von Stunde zu Stunde nervöser geworden.
    »Mary, es heißt, Sie haben diese Männer getötet. Ist das wahr?«
    Mary hob leicht das Kinn, während sie unbeirrt voranmarschierte. »Ja.«
    Phoebe wurde kalt. »Okay. Warum?
    »Eric wollte abhauen. Er wollte Albert und mich mit dem ganzen Mist allein lassen. Er wollte auf unsere Kosten seine eigene Haut retten. Er dachte, er wüsste und könnte alles, aber dann war er doch bloß ein Feigling. Er wollte nach Frankreich abhauen. Aber mich benutzt niemand.«
    »Woher wussten Sie, dass er fliehen wollte?«
    »Wir hatten vorgehabt, zusammen auf Joels Beerdigung zu gehen, und als ich ihn abholen wollte, war er nicht da. Joel hatte aber einen Schlüssel gehabt, also ging ich hinein.«
    »Joel ist auch tot?«
    Ihr Gesicht verzog sich. »Ja. Es war ein Autounfall.«
    Phoebe zog die Brauen zusammen, als sie sich zu konzentrieren versuchte. »Oh. Joel. Von dem Unfall habe ich in den Nachrichten gehört.« Und nun ergaben einige Informationsbruchstücke, die sie von Glenn und David gehört hatte, mehr Sinn. »Joel hat Ihnen etwas bedeutet?«
    »Ja. Er hat sich immer für etwas engagiert«, sagte sie verbittert. Sie rieb sich mit der freien Hand den Oberarm in kurzen, ruckartigen Bewegungen, und ihre Schritte schienen abgehackt.
    »Engagement ist meistens eine gute Sache.«
    »Ich war eine Sache, für die er sich engagiert hat. Und jetzt ist er tot.«
    Ihr Tonfall ließ Phoebe noch mehr frösteln. »Haben Sie ihn auch getötet?« Mary schwieg, und Phoebe hatte ihre Antwort. »Ich verstehe. Und was ist mit dem anderen?«
    Ihre Augen verengten sich. »Albert. Dieser Mistkerl. Hat behauptet, er würde mir das Genick brechen, wenn ich nicht täte, was er mir sagt. Niemand darf es wagen, so mit mir zu sprechen. Niemand benutzt mich!«
    »Das kann ich mir merken«, gab Phoebe trocken zurück. »Und Lincoln? Hat er Sie auch benutzt?«
    »Nein.« Ihre Stimme wurde sofort sanfter. »Lincoln liebte mich.«
    Phoebe dachte an den Mann, den ihr Sohn als gepeinigt und mitleiderregend beschrieben hatte. »Haben Sie ihn auch geliebt?«
    »Nicht auf diese Art. Aber als er noch Medikamente genommen hat, hat er es geglaubt.«
    »Mein Sohn hat gesagt, Lincoln sei geisteskrank.«
    »Ja.«
    »Und das FBI wolle ihn wegen einer Brandstiftung von früher verhaften.«
    »Sie mit all ihrer Technik, mit den tollen Spionagegeräten und all den Möglichkeiten – sie haben ihn nicht gefunden, ich aber schon«, sagte sie prahlerisch. »Ja, ich habe ihn benutzt. Aber ich lasse nicht zu, dass er ihn umbringt!«
    »Was? Wer bringt wen um?«
    Mary blinzelte, als sei sie selbst überrascht über den letzten Satz. »Ich … Klappe! Gehen Sie weiter. Wir gehen dort drüben in die Hütte.«
    Mittwoch, 22. September, 18.50 Uhr
    »Das ist nur ein Kratzer«, sagte Tom durch zusammengepresste Kiefer. Er hatte sich eine Schicht Haut abgeschürft, als er die zwei Passanten zu Boden gerissen hatte, um sie vor dem Schuss zu schützen, der letztlich Crawford getötet hatte. »Also hör auf, mich zu verhätscheln.«
    »Ich kann nicht anders. Sonst drehe ich durch.« David befestigte den Verband um Toms Hand und sah zum Fenster, wo Olivia stand und sie beobachtete. Ein neuer Stich der Angst durchfuhr ihn.
    »Es ist, als ob man bei Turbulenzen im Flugzeug sitzt und die Stewardessen aussehen, als hätten sie selbst Angst«, murmelte Tom, der ebenfalls zu Olivia

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