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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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mitfühlendes Gesicht. »Was kann ich heute für Sie tun?«
    Montag, 20. September, 9.20 Uhr
    Olivia faltete säuberlich das Papier zusammen, in das ihr Sandwich eingewickelt gewesen war, und schluckte den letzten Bissen hinunter. Ohne ein Wort zu sagen, nahm Kane seine Hand gerade lang genug vom Lenkrad, um ihr den großen Kaffeebecher zu reichen, der zwischen ihnen im Halter gewartet hatte.
    »Danke«, sagte sie, »aber du weißt, dass ich auch hätte fahren können. Ich war eigentlich dran.«
    Er bedachte sie mit seinem »Red keinen Quatsch«-Blick. »Ich habe geschlafen, du nicht.«
    »Ich hab’s ja versucht«, erwiderte sie ruhig. »Wirklich. Ich war sogar vorher im Studio und habe mein ganzes Training durchgezogen, damit ich auch wirklich müde bin. Dann war ich mit dem Hund eine Runde joggen, habe heiß geduscht und mir sogar noch eine Tasse von dem Kräutertee gemacht, von dem du immer schwärmst – der, ganz nebenbei gesagt, absolut grässlich schmeckt. Aber nichts hat geholfen. Also habe ich Mojo bei Brie abgeliefert und bin wieder reingekommen. Und du hättest es nicht anders gemacht.«
    »Kann sein«, gab er widerstrebend zu. »Nur muss ich wenigstens keinen Hund zum Hundesitter bringen.«
    Olivias Freundin, Brie Franconi, besaß eine Hundeschule, erlaubte aber auch Polizisten, ihre Hunde bei ihr unterzubringen, wenn sie wussten, dass die Schichten lang werden würden. Olivia war es egal, wie Brie diesen Dienst nannte, sie war einfach nur dankbar dafür.
    »Mojo kann dort mit anderen Hunden spielen, während ich arbeite, und ich muss kein schlechtes Gewissen haben. Es tut mir gut, ihn zur Gesellschaft zu haben«, fügte sie fast ein wenig sehnsüchtig hinzu. Sie hatte sich den Hund zugelegt, nachdem ihr Ex, Doug, sie verlassen hatte. »Manchmal ist es mir einfach zu still im Haus.«
    Kane warf ihr einen Blick zu. »Es kann nicht leicht gewesen sein, Barlow zu begegnen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. David zu begegnen war weit schlimmer gewesen. »Micah hat seine Wahl schon vor langer Zeit getroffen, und dass er sich auf Dougs Seite geschlagen hat, hat mir wahrscheinlich nur genutzt. Es ist besser, frühzeitig herauszufinden, dass jemand einen eigentlich gar nicht will.« Sie nippte an ihrem Kaffee. Dass er so stark war, tat ihr gut. »Ich habe über das Mädchen nachgedacht. Wenn sie mit den Tätern gemeinsame Sache gemacht hat, ist natürlich klar, warum sie dort war.«
    »Richtig. Aber falls nicht und sie sich einfach nur zu einem ungünstigen Zeitpunkt im Gebäude aufgehalten hat, dann müssen wir uns fragen, was sie hergeführt hat.«
    »Wenn sie nicht von hier stammt – woher konnte sie von dem Neubau wissen? Von der Straße aus ist er nicht zu sehen.«
    »Wohl aber von verschiedenen Stellen des Seeufers«, sagte Kane.
    »Stimmt.« Sie nahm ein Blatt Papier aus dem Handschuhfach vor sich. »Ich habe eine Karte des Sees ausgedruckt, an dem hauptsächlich kleine Privathäuser stehen. Viele Sommerhäuschen.«
    »Gut. Dann zeigen wir den Leuten das Foto von dem Mädchen und fragen, ob jemand gestern Nacht etwas Ungewöhnliches bemerkt hat. Durch den Zaun ist wahrscheinlich nicht viel zu sehen, aber vielleicht haben wir ja Glück. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass es sich auch um einen Insider-Job handeln kann.«
    »Ich habe mir heute Morgen Informationen über Rankin & Sons besorgt, weil ich hoffte, dass sie vielleicht kurz vor dem Bankrott stehen. Jedenfalls hätte uns das ein schön eindeutiges Motiv verschafft.«
    »Aber der Laden ist liquide?«
    »Zumindest war er es vorgestern Nacht. Ein großer Teil der Ufergrundstücke ist von einer Firma namens KRB aufgekauft worden, die insgesamt sechs Wohnkomplexe an dem See errichten wollen. Es soll eine Wohnsiedlung vom Reißbrett werden, und Rankin hat den Auftrag für die sogenannte Phase eins bekommen, den Bau der Luxuswohnungen. In Phase zwei sollen zwei weitere Häuser entstehen, die für die obere Mittelschicht gedacht sind. Baubeginn ist im Frühling.« Sie betrachtete die Karte genauer. »Dafür werden einige der Holzhäuschen weichen müssen.«
    »Das könnte natürlich einige erzürnen«, sagt Kane.
    »Aber genug, um gleich einen Brand zu legen?«
    »Möglich. Erkundigen wir uns, ob irgendwelche Hausbesitzer gegen das Bauprojekt protestiert haben. Ist Rankin auch Bauherr der nächsten Phase?«
    »Möglich«, gab Olivia zurück. »In dem Zeitungsartikel, den ich gelesen habe, stand, dass KRB erst sehen wollte, wie Rankin mit dem

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