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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sie keine Gelegenheit bekam, etwas zu verraten.
    Davor war es anders gewesen. Davor hatten sie zu viert hier in Erics Wohnzimmer gesessen und waren immer wieder alle Einzelheiten durchgegangen. Eric hatte sich auf den Server der Baufirma gehackt und alles in Erfahrung gebracht, was sie wissen mussten: Grundrisse, den Rundgang des Wachmanns, den Terminplan, der ihnen gesagt hatte, dass der Kleber ab einem bestimmten Zeitpunkt in den ersten drei Etagen deponiert werden würde.
    Was haben wir uns bloß gedacht?
Aber sie hatten gar nicht gedacht. Sie waren besessen von ihrer Idee gewesen.
    Heute Abend würde sich Eric um den Hund kümmern, das Alarm- und Kamerasystem außer Kraft setzen und sie hineinbringen. Albert würde Gas und Streichhölzer besorgen und mit Marys Hilfe das Feuer legen. Eine Überprüfung im Vorbeifahren hatte ergeben, dass es nur einfache Kameras gab. Sie würden Skimasken tragen.
    Und wenn man sie erwischte?
Na, wennschon!
Was sollte diese Brandstiftung ihrer Verurteilung wohl noch hinzufügen? Lebenslänglich plus ein paar Jahre.
Wow!
Wenn man sie jedoch nicht erwischte, hatten sie ein wenig Zeit gewonnen. Sie würden diesen verdammten Erpresser hervorlocken und töten, und zwar schnell. Nur so würden sie jemals wieder aus dieser Situation herauskommen.
    »Es ist fast fünf Uhr«, sagte Albert. »Tomlinsons Lager wird bald zugemacht.«
    »Dann rufe ich jetzt besser an.« Mit dem Handy des Erpressers wählte Eric das Geschäft an, und eine Frau meldete sich. »Hi«, sagte er. »Ich heiße John Davis und arbeite für Airtight Security. Wir stellen Überwachungssysteme her.«
    »Wenn Sie mir Ihre Nummer geben, kann unser Geschäftsführer Sie zurückrufen«, erwiderte die Frau gelangweilt. »Ich bin nicht autorisiert, Verkaufsgespräche zu führen.«
    Schlampe.
»Wir haben im Augenblick ein Sonderangebot. Wir installieren die Kameras, richten Ihnen dann umsonst einen Drahtlosrouter ein und speichern alles auf unserem Server hier.«
    »Wir haben bereits ein System, und es funktioniert ganz prima. Altmodisches Video, einmal pro Monat wird die Kassette gewechselt. Es gibt keinen Grund, was Neumodisches einzubauen. Hören Sie zu, Jüngelchen, entweder Sie geben mir die Nummer, oder ich lege wieder auf.«
    »Moment«, platzte Eric hervor. »Bitte legen Sie nicht auf. Sie sind mein erster Anruf. Mein erster Auftrag. Ich brauche das Geld fürs College, wirklich. Lassen Sie mich wenigstens das Verkaufsgespräch üben, ja? Bitte!«
    Sie seufzte dramatisch. »Oh, na gut. Gott, muss ich blöd sein.«
    »Danke. Sind Sie sicher, dass Ihr System wirklich noch gut läuft? Haben Sie in letzter Zeit die Videos überprüft? Extreme Temperaturen können die Sensoren beschädigen.«
    »Das Aufnahmegerät befindet sich innen. Da gibt es keine extremen Temperaturen.«
    Verdammt. Er hatte auf ein Außengerät gehofft. »Ja, das denken Sie. Aber wenn sich das Gerät neben einem Ladeport oder einer Außentür befindet, dann wird mehrmals am Tag Väterchen Frost reingelassen.«
    »Väterchen Frost? Das Ding befindet sich nicht in der Nähe einer Außentür, sondern im Sicherungsschrank direkt neben dem Klo. Hören Sie, so wird das nichts mit Ihrer Karriere. Wenn Sie nicht an Ihrer Taktik arbeiten, werden Sie arm sterben.«
    Sie legte auf, und Eric stieß erleichtert den Atem aus. »Wir finden das Aufnahmeband im Sicherungsschrank neben dem WC . Wir können es einfach mitnehmen und brauchen uns nicht zu überlegen, wie wir die Kameras ausschalten. Trotzdem sollten wir für alle Fälle Masken tragen.«
    Albert hatte noch immer nicht aufgesehen. »Was ist mit dem Alarm?«
    »Er hat einen Hund. Ich wette, dass seine Alarmanlage nicht besonders modern ist.«
    Albert presste die Kiefer zusammen. »Wetten bringt uns nichts. Nur Sicherheit.«
    Eric wünschte sich, dass sie sich wieder hätten vertragen können, aber er wusste nicht, wie er es anstellen sollte. Schließlich richtete er den Blick wieder auf seinen Laptop. Er hatte schon den ganzen Nachmittag versucht, in Tomlinsons System reinzukommen. »Ich gebe alles.«
    Montag, 20. September, 17.00 Uhr
    David betrachtete sein Gesicht im Badezimmerspiegel. Die Fliesen in 2a zu legen hatte nicht so lange gedauert wie geplant, und da er voller nervöser Energie steckte, hatte er auch noch 2b gefliest. Nun war er geduscht und trug ein gutes Hemd und eine Hose, die zu seinem Anzug gehörte. Er hatte sogar eine Krawatte ausgewählt.
    Er verabscheute dieses Gefühl. Diese Unsicherheit,

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