Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
draußen gesehen, ich wusste also, dass du hier bist. Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    Davids Gedanken waren noch mit den aufwühlenden Texten beschäftigt, die er gelesen hatte. Aufwühlend und beängstigend, und der Aufruf zur Gewalt, sollten die Brände nicht fruchten, war kaum verschleiert. David rieb sich unwillkürlich über die Brust. Sein Herz hämmerte noch immer zu fest.
    »Ich habe gelesen«, sagte er geistesabwesend, dann blinzelte er wieder. »Was kann ich für Sie tun?«
    Die Falten auf Glenns Stirn vertieften sich. »Eher umgekehrt. Du hast mir einen Zettel an die Tür geklebt.« Er zog ihn aus der Tasche, und endlich kehrte David wieder voll in die Gegenwart zurück.
    »Ach ja, genau. Ich habe vorhin geklopft, aber Sie hatten sich wahrscheinlich hingelegt.« Er stellte den Laptop auf die Armlehne, stand auf, holte einen Stuhl aus der Küche und bedeutete Glenn, sich in den Sessel zu setzen. »Ich wollte mit Ihnen über das reden, was Sie heute Morgen meiner Mutter erzählt haben.«
    Glenn verengte die Augen. »Was genau?«
    Sein Tonfall machte David augenblicklich misstrauisch. »Dass ich in dem Haus die Kugel gefangen habe.«
    »Ach das.« Glenns Stirnfalten glätteten sich ein wenig. Was mochte Glenn seiner Mutter sonst noch erzählt haben? »Erstklassig gefangen.«
    »Ja. Und es hat sich herausgestellt, dass das Ding wichtig ist. Die Polizei will nicht, dass wir es weitererzählen.«
    »Wem weitererzählen?«
    »Na ja, auf keinen Fall der Presse, aber am besten auch sonst niemandem. Sie wissen schon – versiegelte Lippen und so weiter.«
    »Meinetwegen.« Der ältere Mann betrachtete ihn. »Du siehst richtig sauber geschrubbt aus. Und die Kleidung! Gehst du aus?«
    Davids Wangen erröteten. Er hatte gehofft, dass es nicht gar so offensichtlich sein würde. »Jep.« Er erwiderte den Blick. »Sie sehen aber selbst ganz schön schick aus.«
    »Tja, nun, ich dachte, deine Mama hat vielleicht Lust, sich ein bisschen die Stadt anzusehen, aber wenn ihr beide schon etwas vorhabt …«
    David war sich nicht sicher, ob er lachen oder finster dreinblicken sollte. »Sie haben ein Auge auf meine Mutter geworfen?«
    »Nein!«, erwiderte Glenn inbrünstig. Fast schon empört. »Ich dachte nur, sie möchte vielleicht … ach, egal.« Er versuchte, sich aus dem Sessel zu hieven, aber David winkte ihn ab.
    »Bleiben Sie sitzen. Ich gehe nicht mit meiner Mutter aus. Sie erledigt gerade Einkäufe.«
    »Sie lassen sie den ersten Abend allein?«
    »Nicht lange.« Er wollte lieber nicht auf reichlich Zeit mit Olivia hoffen. »Wohin wollten Sie mit ihr gehen?«
    Verlegen zuckte Glenn mit den Schultern. »Zu Dooley’s vielleicht. Da gibt’s leckere Chicken Wings.«
    David schüttelte den Kopf. »Sie wollen meine Mutter wohl kaum in ein Lokal mit großbusigen Kellnerinnen schleppen. Im Übrigen haben Sie sich umgezogen und sogar rasiert. Das erfordert etwas Besonderes.«
    »Als könnte ich mir etwas Besonderes leisten«, murrte Glenn. David schüttelte erneut den Kopf und schwieg, bis Glenn frustriert den Atem ausstieß. »Bei Martino’s gibt es Tischdecken.«
    David lachte leise über sein Unbehagen. »Das wird ihr gefallen. Und vielleicht trefft ihr ja Lacey aus 2a. Martino hat sie eingestellt. Sie mögen meine Mom also?«
    Glenns Wangen färbten sich dunkler. »Sie ist eine nette Lady. Lass gut sein, Junge.«
    »Ich will ja nur sagen, dass sie ewig schon nicht mehr aus war.« Was der Wahrheit entsprach, wie er erst jetzt erkannte. »Seit dem Tod meines Vaters nicht mehr.«
    »Vor wie vielen Jahren ist er gestorben?«
    »Ich war achtzehn, also vor achtzehn Jahren. Sie war immer so stark und hat sich nie beschwert. Und sie war immer für uns da. Ich glaube, ich habe nie ernsthaft darüber nachgedacht, dass sie … auch mal wieder richtig ausgehen wollen könnte.«
    »Es ist nur das Martino’s«, sagte Glenn mit übertriebener Geduld. »Ich hatte nicht vor, sie zu heiraten.«
    Davids Blick wurde verschlagen. »Sie ist verdammt hübsch, meine Mama.«
    »Muss ich mich erst aus diesem Sessel heraushieven, Hunter?«
    »Als könnten Sie das – ohne eine Winde. Seien Sie einfach nett zu ihr, okay? Sie ist ein sehr lieber Mensch.«
    »Das habe ich auf den ersten Blick gemerkt.« Glenn räusperte sich. »Und wo soll’s heute Abend hingehen?«
    Nun war es an David, auf seinem Platz hin und her zu rutschen. »In Ihre Hütte.«
    »In dem Aufzug? Du hast ja sogar deine Schuhe

Weitere Kostenlose Bücher