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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nicht zu wissen, ob er vielleicht ein Schwein gewesen war. Scheußlich, nicht Bescheid zu wissen. Nun, zumindest das würde bald vorüber sein.
    Er blickte nicht oft in den Spiegel. Meistens rasierte er sich beim Duschen. Lange Zeit nach Megans Tod hatte er sich gezwungen, in den Spiegel zu sehen. Hatte sich gezwungen, sich mit dem Mann, der er war, auseinanderzusetzen, anstatt sich als der zu fühlen, den andere in ihm sahen.
    Die Leute sahen, was sie sehen wollten, das wusste er. Oberflächlich betrachtet war er gutaussehend. Was sollte er schon sagen? Es war so, und leugnen war Unfug. Frauen starrten ihm hinterher, manche drehten sich sogar öfter als einmal nach ihm um. Manchmal schmeichelte es ihm sogar.
    Aber in den meisten Fällen war es nur lästig. Nette Frauen glaubten, entweder dass er ein Weiberheld war oder dass sie sowieso keine Chance hatten. Es hatte nur wenige gegeben, die sich die Mühe gemacht hatten, hinter die Fassade zu blicken, um herauszufinden, wer er wirklich war. Zu welchem Menschen er sich gemacht hatte.
    »Wer bist du?«, murmelte er. Aber er hatte keine vernünftige Antwort darauf.
    Er wanderte durch seine Wohnung, die bis auf die absolut nötigsten Möbelstücke, die er aus Chicago mitgebracht hatte, leer war. Ein Tisch, ein paar Stühle mit hohen Rückenlehnen, ein Sessel vor seinem Fernseher. Und das Bett, das er direkt nach dem Einzug gekauft hatte. Ein großes Bett. Hoffentlich für einen neuen Anfang.
Bitte.
    Er konnte sich zwar einreden, dass er sich nicht zu sorgen brauchte, aber es würde nichts nützen. Da er etwas tun musste, bei dem er wieder ins Schwitzen kam, nahm er seinen Laptop und ließ sich in den Sessel fallen.
    Er hatte den ganzen Tag über immer wieder über die gläserne Kugel nachgedacht. David glaubte an das Schicksal, an eine göttliche Vorsehung. Dass die Kugel ihm so mühelos in den Handschuh gefallen war, konnte kein Zufall gewesen sein.
    Vor seinem geistigen Auge sah er das wächserne Gesicht des Mädchens, dessen weitaufgerissene Augen ihn angestarrt hatten. In wenigen Stunden würde ihr Vater sie identifizieren müssen. Ihr Leben war vorbei. So früh schon.
    So wie Megans Leben damals. Schon lange hatte er nicht mehr so oft an Megan gedacht wie heute. Nichts konnte sie zurückbringen, genauso wenig wie etwas das Mädchen aus dem abgebrannten Haus zurückbringen konnte. Eine Verschwendung. Eine elende, sinnlose Verschwendung.
    Megan hatte sterben müssen, weil ein mieser, egoistischer Kerl Macht über diejenigen hatte ausüben wollen, die schwächer gewesen waren als er. Das Opfer heute war gestorben, weil ein paar Radikale die Umwelt schützen wollten. Denn bei aller Leidenschaft für die gute Sache, bei aller vorgegebenen Selbstlosigkeit waren Aktivisten doch auch nichts anderes als egoistische Mistkerle. Das schien Standard zu sein.
    Ob die Täter gewusst hatten, dass das Mädchen im Haus war? Er hoffte nicht. Dennoch wünschte er sich, dass Olivia diese Typen schnell erwischte. Er gönnte ihnen eine lange Zeit im Gefängnis.
    Die Kugel, die in seine Hand gerollt war, war so etwas wie ihr Markenzeichen. Er tippte
Glaskugel, Brandstiftung
und
Umweltschutz
in die Suchmaschine ein und lehnte sich zurück.
    Er las einen Artikel über die Gruppe, die sich SPOT nannte, dann noch einen. Er entdeckte den Bericht über den Tod einer unschuldigen Frau, die vor zwölf Jahren bei dem letzten Brand, zu dem SPOT sich bekannt hatte, umgekommen war, und ihm wurde kalt ums Herz. Nein, sie hatten sicher nicht gewusst, dass sich das Mädchen in dem Haus aufgehalten hatte. Doch dann dachte er an den Wachmann, dem man ins Herz geschossen hatte. Das war kein Versehen gewesen. Die Brandstifter waren keine Idealisten. Sie waren Mörder.
    David fand einen Link zu einer Person, die vielleicht nicht als Anführer, doch als geistiger Vater galt: Preston Moss. Er war Philosophieprofessor gewesen, aber man hatte seit zwölf Jahren nichts mehr von ihm gehört. Bevor er von der Bildfläche verschwunden war, hatte er ziemlich viel geschrieben, und seine Texte waren auf einer Website zusammengefasst worden. Während David las, konnte er beinahe die Stimme des Mannes hören.
    »David? Bist du hier, Junge?«
    David riss den Kopf hoch und blinzelte, um seine Augen und seinen Verstand auf die Eingangstür auszurichten. Glenn Redman steckte den Kopf herein. »David?«
    »Ja, Glenn, ich bin hier. Kommen Sie rein.«
    Glenn tat es stirnrunzelnd. »Ich habe dreimal geklopft. Ich habe den Wagen

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