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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ich muss los.«

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10. Kapitel
    Dienstag, 21. September, 00.10 Uhr
    D er Garten hinter dem Wohnhaus war zu Davids Refugium geworden. Die Gorski-Schwestern pflegten ihn mit Hingabe, und dafür kam er ihnen mit der Miete entgegen. Die zweiundsiebzigjährigen eineiigen Zwillinge besaßen beide einen grünen Daumen, und die Luft duftete nach den letzten Rosen des Jahres. Wenigstens kein Geißblatt.
    Hinter ihm öffnete sich die Schiebetür, dann schloss sie sich wieder. Einen Moment später ließ Glenn sich neben ihm auf dem Gartenstuhl nieder und sog tief die Luft ein. »Gott segne die Gorski-Schwestern.«
    David hob seinen Teebecher. »Hört, hört. Habe ich Sie geweckt?«
    »Nein. Ich konnte nicht schlafen. Habe das Licht von deinem Laptop gesehen.« Er deutete auf den Computer auf Davids Knien. »Liest du immer noch das Geschmiere von diesem Blödmann?«
    David warf einen Blick auf Preston Moss’ Rede, die er ein zweites Mal gelesen hatte. »Bei dem Brand gestern Nacht hat jemand diesen Burschen kopiert. Weil er dahintersteht oder ein anderes Motiv vertuschen wollte.«
    Glenn nickte amüsiert. »Und du spielst jetzt Detektiv?«
    Es ärgerte ihn, dass Glenn recht hatte, denn genau das hatte er zu tun versucht. Er hatte verstehen wollen, worum es bei der Brandstiftung, bei der das Mädchen gestorben war, ging. Hatte verstehen wollen, wie der kaltblütige Mord an dem Wachmann geschehen konnte. »Unter anderem. Aber ich habe mich auch gefragt, ob sich diese Umweltaktivisten wohl noch auf Preston Moss berufen würden, nachdem man ein paar Tote aus der Asche gezogen hat«, sagte David. Dann versuchte er, die düstere Stimmung abzuschütteln. »Hatten Sie einen netten Abend mit meiner Ma?«
    »Ja. Nur dass Martino schamlos mit ihr geflirtet hat.«
    Sein Tonfall war so mürrisch, dass David lachen musste. »Wann haben Sie sie wieder nach Hause gebracht?«
    »Etwas früher, als du wieder zurückgekommen bist,
Dad!
Ich bin davon ausgegangen, dass du länger bleibst.«
    Davids Grinsen verblasste. »Tja. So ist es dann leider nicht gekommen.«
    »Tut mir leid, Junge.«
    David seufzte. »Ja, mir auch.«
    Eine Weile lang schwiegen beide. Dann ergriff Glenn wieder das Wort. »Was hast du deinem hübschen blonden Cop denn angetan?«
    David lehnte sich zurück und blickte in den Sternenhimmel. »Haben Sie jemals Mist gebaut, Glenn?«
    »Bei einer Frau? Ein-, zweimal«, sagte er aufgeräumt. »Was hast du angestellt?«
    Vielleicht lag es an Glenn, vielleicht an der Nacht, vielleicht brauchte David auch einfach nur dringend einen Rat. »Mir ist, ähm … der Name einer anderen rausgerutscht, als wir …«
    »Oh.« Glenn zog eine schmerzvolle Grimasse. »Da hast du nicht nur Mist gebaut, sondern kolossalen Mist.«
    »Ja, schon klar«, gab David trocken zurück. »Danke schön.«
    »Gern geschehen. War die andere Frau denn Vergangenheit oder aktuell?«
    »Eher niemals.« Er starrte wieder in die Sterne. »Man nennt es, glaube ich, unerwiderte Liebe.«
    »Ah. Tja, das ist extrem blöd.«
    »Ist es.«
    »Und warum hast du es gemacht? Den Namen der anderen gesagt, meine ich?«
    »Ich war besoffen«, murmelte David.
    »Herrje, und wieso?«
    »Es war auf einer Hochzeit. Ich hasse Hochzeiten.« Aber er hatte sich vorher noch nie auf einer Hochzeit betrunken, nicht einmal auf Danas. Warum also auf der von Mia? Das fragte er sich nun schon seit zweieinhalb Jahren.
    »Hat Frau Polizistin dir die Alkoholausrede abgekauft?«
    »Nein«, gab er grimmig zurück.
    »Tja, kein Wunder. Und was willst du jetzt machen?«
    »Noch einmal mit ihr reden.« Er hatte ihr zwar versprochen, dass er sie nicht mehr belästigen würde, aber nun, da er zwischen den duftenden Rosen der Gorski-Schwestern saß, kam es ihm vor, als habe er nie ein dümmeres Versprechen abgegeben.
    Glenn zog die ergrauten Brauen hoch. »Und dazu willst du noch einmal zweieinhalb Jahre warten?«
    David schnaufte überrascht. »Nein.«
    »Weißt du«, meinte Glenn nachdenklich, »ich habe noch nie gesehen, dass du mehr als ein Bier trinkst.«
    »Ich betrinke mich nie«, sagte David tonlos, fügte dann aber hinzu: »Fast nie zumindest.«
    »Was ist beim letzten Mal passiert, als du betrunken gewesen bist? Vor der Polizistin, meine ich?«
    David schloss die Augen.
Jemand, der mir wichtig war, ist gestorben.
»Etwas sehr Schlimmes.«
    »Aber du hast dich dennoch betrunken, als du mit dieser Polizistin zusammen warst. Ich denke, du solltest herausfinden, warum das so war, bevor du

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