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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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kam. Ah, hier war jemand beinahe reif zum Pflücken.
    Ein Büroflirt, den er verfolgt hatte, schien zur nächsten Stufe übergegangen zu sein: Der Mann hatte der Frau einen Link zu einer idyllischen, abgelegenen Pension geschickt. Noch gab es keine Einladung, keine Einzelheiten. Aber das würde noch kommen, dessen war er sich sehr sicher.
    Anfangs hatten die beiden nur zusammen zu Mittag gegessen und über nichts weiter als ein berufliches Projekt geplaudert. Aber sobald er sie gesehen hatte, hatte er Bescheid gewusst. Er konnte stets vorhersehen, wer letztlich zusammenfand. Nach nur wenigen Wochen fingen sie an, persönliche Dinge auszutauschen. Irgendwann erzählte sie, dass sie unglücklich in ihrer Ehe sei, woraufhin der Bursche voller Verständnis seine Hand auf ihre gelegt hatte. Ob sie von Anfang an beabsichtigt hatten, eine Affäre anzufangen, spielte keine Rolle. Jetzt steuerten sie jedenfalls darauf zu.
    Und sobald sie ungezogen wurden, würde er ins Geschäft einsteigen. Und im großen Stil kassieren.
    Er wusste auch immer sofort, wer nur auf einen Flirt aus war und wer sich mehr erhoffte. Die Aufreißer wussten häufig, dass es besser war, ihren Betrug ganz öffentlich zu begehen, anstatt im Schatten herumzulungern, wo man mehr Aufmerksamkeit auf sich zog. Und diese Strategie war tatsächlich manchmal erfolgreich –
nur nicht, wenn ich zuhöre!
    Er loggte sich in sein Übersee-Bankkonto ein und lächelte. Alles pünktlich. Er sah sich jede Buchung ganz genau an und nickte. Die meisten seiner Klienten zahlten pünktlich und regelmäßig. Bis auf einen. Dorian Blunt hatte eine Folgezahlung ausgelassen. Im vergangenen Monat war er geduldig gewesen, als Dorian die hohen Arztrechnungen für die Behandlung seines Kindes und die Arbeitslosigkeit seiner Frau anführte. Er hatte um einen Aufschub gebeten.
    Und diesen habe ich ihm gewährt.
Dieses eine Mal. Er nahm ein neues Prepaid-Telefon aus der Kiste neben seinem Sessel und schickte eine SMS an Dorian Blunts Privathandy.
    du bist spät dran.
Während er wartete, überprüfte er Dorians Konten. Der Mann hatte tatsächlich ziemlich viele Rechnungen, sein Kontostand war erschreckend niedrig. Dennoch hatten sie eine Abmachung. Nach ein paar Minuten kam die Antwort.
    Bin pleite. 100T müssen reichen. Nicht mehr.
    Verärgert sog er die Wangen ein. Pleite? Wohl kaum. Dorian hatte einfach nur noch nicht auf seine illegal erworbenen Ersparnisse zurückgegriffen, weil er fürchtete, erwischt zu werden. Wenn der Mann sich nicht an die Spielregeln halten wollte, hätte er keine Geschäftsgelder veruntreuen dürfen.
Und er hätte definitiv keine Spur hinterlassen dürfen, die ich sogar mit verbundenen Augen gefunden hätte.
Er wusste, wo Dorian das unterschlagene Geld aufbewahrte. Er konnte es sich jederzeit holen. Aber das wäre ja Diebstahl gewesen.
    Er betrachtete Erpressung als eine Art poetische Gerechtigkeit mit einer ironischen Note.
Die mich reich macht.
Wenn die Leute nicht erpresst werden wollten, durften sie eben nichts Verbotenes anstellen.
Oder sie müssen es schlauer tun.
Gelassen schrieb er zurück.
    denk lieber noch mal nach. du hast 12 stunden. schau nachrichten. sieh, was ich für dich auf lager habe.
    Das musste reichen. Wenn Dorian nicht zahlte, hatten die drei vom College den nächsten Auftrag. Anschließend würde er Dorians illegale Kasse plündern und der Witwe die Versicherungssumme überlassen. Wann immer möglich, hinterließ er etwas für die Witwe, ob sie nun trauerte oder nicht. Es war einfach anständig.
    Dienstag, 21. September, 0.20 Uhr
    Olivia war eine der letzten Personen, die am Lagerhaus eintrafen. Sie hatte zuerst nach Hause fahren und sich umziehen müssen. Nie im Leben wäre sie in dem Kleid am Tatort erschienen.
    Und?
Elender Mistkerl. Die Tatsache, dass ihm der Name einer anderen über die Lippen gekommen war, während sie ihm … Okay. Er war eben ein Arschloch. Sie warf mit Schwung die Autotür zu, erstarrte dann aber, als ihr einfiel, dass sie sich wieder an einem Tatort befand. Die Wut auf David hatte so sehr in ihrem Bauch getobt, dass sie die Furcht vor dem nächsten Opfer, das sie sich ansehen musste, verdrängt hatte.
    Wie Karl dem Kojoten, der plötzlich bemerkt, dass er mitten in der Luft steht, wurde Olivia flau im Magen, und sie musste sich gegen den Wagen lehnen, als ihre Knie nachzugeben drohten.
Na, toll.
Nun lag ihr nicht nur David, sondern auch die nächsten Leichen schwer im Magen. Darüber hinaus schwappten

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