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Feuer und Eis

Feuer und Eis

Titel: Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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hast du ihr in der Vergangenheit oft wehgetan … und damit meine ich nicht nur unsere Trennung. Mit deiner Sorglosigkeit …“
    „Athena!“ Xante war ihre Spielchen leid. „Weshalb bist du hier?“
    „Natürlich ist deine Mutter aufgeregt. Karin ist die erste Frau, die du mit auf die Insel gebracht hast. Sie spricht bereits von Hochzeit. Und sie sehnt sich nach Enkelkindern.“
    „Dafür ist es noch zu früh, Karin und ich haben uns gerade erst kennengelernt.“ Allmählich wurde Xante wütend. Dass seine Mutter und Karin sich so gut verstanden hatten, hatte ihn überrascht. Und ganz sicher hatte er nicht vor, sie zu verletzen. Aber das alles ging Athena nichts an.
    „Was weißt du denn überhaupt von ihr?“
    „Alles, was ich wissen muss.“ Er trank seine Kaffeetasse aus. „Athena, ich denke, ich habe genug gehört. Wie schon gesagt, ich bin sehr beschäftigt.“
    „Schön.“ Athena stand auf und küsste ihn zum Abschied auf beide Wangen. Dann setzte sie zum finalen Schlag an. „Wenn du dir keine Sorgen um ihre kriminelle Vergangenheit machst, hast du absolut recht … dann mache ich mir auch keine. Ich bin sicher, du hast alles unter Kontrolle.“
    „Kriminelle …“ Xante schüttelte den Kopf. „Athena, vor ein paar Tagen, das war doch nur ein Missverständnis.“
    „Vor ein paar Tagen?“ Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Aber anscheinend hat sie es sich zur Gewohnheit gemacht, regelmäßig von der Polizei verhaftet zu werden.“
    „Athena, wir haben alle unsere Vergangenheit.“
    „Sicher.“ Sie zuckte die Schultern. „Aber Trunkenheit am Steuer? Gefährliche Körperverletzung?“ Sie sah, wie ein Muskel in seiner Wange zuckte und wusste, ihre Intrige hatte ihr Ziel erreicht. Von diesen Details hatte er keine Ahnung gehabt. „Bestimmt war es ein Missverständnis. Die Anklage wurde ja fallen gelassen, nachdem das Opfer aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie einen reichen Papa hatte, der an ein paar Schrauben gedreht hat.“
    „Woher weißt du das?“
    „Freunde an den richtigen Stellen“, erwiderte Athena. „Genau wie deine Freundin.“
    Athena hat unrecht, versicherte Xante sich wieder und wieder. Er hasste sich für das, was er tat, aber er redete sich ein, dass er ja nur ihre Unschuld beweisen wollte, als er nun das Internet durchforstete. Überall stieß er auf ihren Namen, doch nichts bestätigte das, was Athena behauptet hatte. Schließlich fühlte er sich sicher genug, Paulo anzurufen, einen Privatdetektiv, der hin und wieder für ihn arbeitete.
    „Karin Wallis …“ Er kam sich wie die größte Ratte der Welt vor, aber er wollte so sehr, dass Athena sich irrte. Karin war nicht irgendwer, sondern die Frau, die ihm unter die Haut ging. Ihr konnte er sein Herz schenken. Und vielleicht würde sie eines Tages die Mutter seiner Kinder sein. „Ich kann im Netz nichts finden, die Anklage wurde fallen gelassen.“
    „Ich kümmere mich darum.“
    Xante gab seinem Fahrer für diesen Abend frei und lenkte den Wagen selbst zu Karins Haus. Sein Handy vermeldete eine SMS, die er ignorierte. Der Kies in der Einfahrt spritzte unter seinen Reifen, als er abrupt anhielt.
    Neben der Treppe zur Eingangstür stand ein großer Container, der so gar nicht zu dem herrschaftlichen Haus passen wollte. Er quoll fast über vor Flaschen und Müllsäcken. Er hörte laute Musik aus dem Haus. Offensichtlich feierten die Geschwister wieder eine Party. In diesem Moment klingelte sein Telefon.
    „Viel konnte ich nicht herausfinden“, entschuldigte Paulo sich. „Eine offizielle Schweigeverpflichtung gibt es nicht, mehr so eine Art Gentlemen’s-Agreement.“
    „Das ist in Ordnung. Vielen Dank.“
    „Es sind nur ein paar Artikel. Ich habe sie Ihnen gerade per Mail geschickt. Hauptsächlich Berichte aus Lokalzeitungen. Ich kann Reece bitten, noch weiter zu recherchieren. Er kennt einige der Journalisten in der Gegend.“
    „Lassen Sie es gut sein“, erwiderte Xante, doch Paulo hörte ihm gar nicht zu, sondern spulte seine Liste ab. Für ihn war Karin Wallis nur ein Name.
    „Sie ist bis über beide Ohren verschuldet. Es wird nicht mehr lange dauern, bis alles wie ein Kartenhaus zusammenkracht. Ansonsten haben wir die gesamte Palette: Trunkenheit am Steuer, Körperverletzung, Selbstmordversuch, Entzugsklinik. Das Übliche.“
    Wenn man nach der Wahrheit fragte, hatte man dann ein Recht, sich zu

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