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Feuer und Eis

Feuer und Eis

Titel: Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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sehen lassen durfte, die sie darunter verbarg. Den Schock, der sich dann in seinen Augen spiegeln würde, konnte sie sich nur zu gut vorstellen.
    „Xante.“
    Sie schob ihn von sich. Statt Entsetzen blitzte Verwirrung in seinen Augen auf.
    „Karin, ich möchte dich sehen.“
    „Nein.“ Es war ein einfaches Wort, doch Xante akzeptierte seine Bedeutung widerspruchslos. Wenn Karin Nein sagte, dann brauchte sie sich weder zu erklären noch zu rechtfertigen. Schließlich führten sie keine Beziehung, in der man nahm und gab, über Dinge diskutierte oder an ihnen arbeitete. Dies hier war ein geschäftliches Arrangement.
    Indessen fühlte Karin sich zwischen Sehnsucht und Scham hin- und hergerissen. Deshalb kniete sie sich nun über Xante und küsste ihn stürmisch und voller Leidenschaft, während er die Bändel ihres Bikinihöschens löste. Dann richtete sie sich auf und ließ sich auf seine Männlichkeit gleiten. Ein lustvoller Schrei entrang sich ihrer Kehle, weil Xante so viel mehr von ihr forderte, als es sicher für sie war zu geben.
    Xante hielt ihre Hüften, mit fast wütenden Stößen drang er in sie ein. Er gab ihr, was sie begehrte, obwohl er ihr doch so viel mehr geben wollte.
    Ihren Po umfassend, blickte er zu ihr hinauf. Eine ihrer Brüste war aus dem Bikinioberteil gerutscht. Die Knospe glitzerte noch feucht, wo er sie mit dem Mund verwöhnt hatte. Er bog Karin zu sich hinunter und küsste die Spitze, saugte daran, während er wieder und wieder in sie eintauchte. Karin spürte seine Verwirrung und seine Wut. Auch sie empfand Zorn. Zorn über eine Vergangenheit, deren dunkle Schatten bis in die Gegenwart reichten. Zorn auf alles, was sie morgen verlassen musste. Aber sie durfte zornig sein, das war okay; es fühlte sich wunderbar an. Und auch Xante durfte wütend sein – an der Geborgenheit, die sie bei ihm empfand, änderte das nichts.
    Sie hörte ihr eigenes Stöhnen und beschleunigte den Rhythmus, schaute zu Xante hinab. Ein letztes Mal wollte sie sein Gesicht betrachten, um es sich für immer einzuprägen. Sie hasste ihn, weil er Gefühle in ihr geweckt und ihr gezeigt hatte, wie schön das Leben sein konnte.
    Als sie die Erfüllung fand, schossen ihr Tränen in die Augen. Es bedeutete den Himmel auf Erden, mit Xante an ihrer Seite an gefährliche Orte zu gehen. Und es war das Beste überhaupt, ihn anzusehen, während er seinen Höhepunkt erreichte. Ein Ausdruck von Glück flackerte in seinen Augen auf, während ihr weiterhin die Tränen über die Wangen liefen. Die Wogen der Ekstase hüllten sie noch immer ein, Welle um Welle erschauerte ihr Körper in höchster Lust. Es tat so weh, diesem Mann so viel von sich zu geben, sie empfand sogar eine gewisse Erleichterung, dass es bald vorbei sein würde.
    Später, als sie eng aneinander geschmiegt auf dem Liegestuhl lagen, vermochte Xante nicht zu sagen, was gerade passiert war. Versuchte, seine Gefühle zu ergründen. Es gab Sex – und es gab Sex. Und mit Karin gab es etwas völlig anderes. Falls eine Grenze existierte, hatten sie soeben nicht nur die andere Seite betreten, sondern einen Sprung in ein unbekanntes Land gewagt, aus dem es kein Zurück mehr gab.
    „Karin.“ Er musste sich tatsächlich räuspern, um seiner Stimme die nötige Kraft zu verleihen. „Warum darf ich nicht …“
    „Lass es gut sein, Xante.“ Mit einer anmutigen Bewegung erhob sie sich.
    „Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte.“
    „Das brauche ich nicht.“
    „Wenn wir Liebe machen …“
    „Wir haben Sex, Xante“, berichtigte sie ihn. „So lautete der Deal, schon vergessen? Sex für die Rose. Und ich denke, ich habe meinen Teil des Arrangements erfüllt.“
    „Karin!“ Er rief sie zurück, als sie in Richtung Badezimmer schlenderte. „Was versteckst du?“
    „Das geht dich nichts an.“
    „Was wäre, wenn ich möchte, dass es mich etwas angeht?“
    „Ich bin eine Diebin, Xante. Nein!“ Sie schrie das Wort geradezu, als er zu einem Protest ansetzte. „Sex … darin waren wir uns einig. Meine Gefühle stehen nicht zum Verkauf.“
    „Du bist keine Hure.“ Xante sprang aus dem Bett. Mit wenigen großen Schritten war er bei ihr und hielt sie am Handgelenk fest. „Das gerade hatte nichts mit der Rose zu tun.“
    Sie entwand ihm ihren Arm. „Ich bin keine Touristin, Xante. Du musst mich nicht in dich verliebt machen, um zu bekommen, was du willst. Du braucht mir keine Versprechen zu geben, die du ohnehin nicht zu halten gedenkst. Wir haben eine

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