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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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fragte er unvermittelt.
    »Natürlich«, antwortete ich etwas verwirrt. »Die meisten waren nette Jungen. Im großen und ganzen sehr tapfer, aber furchtbar feige, wenn es um Spritzen ging.« Ich lächelte, weil ich mich an jemand Bestimmtes erinnerte.
    »Wir hatten einen ziemlich barschen Dudelsackpfeifer, der ertrug es nicht, gepiekt zu werden, besonders im Hüftbereich. Er litt
stundenlang, bevor er jemanden mit einer Spritze an sich heranließ, und selbst dann versuchte er, uns dazu zu kriegen, daß wir ihm die Injektion in den Arm gaben.« Ich lachte bei dem Gedanken an Korporal Chisholm. »Er sagte mir einmal: ›Wenn ich mit nacktem Hintern auf dem Gesicht liege, will ich das Mädel unter mir haben, nicht hinter mir mit’ner Nadel in der Hand!‹«
    Frank lächelte, wirkte aber, wie immer, wenn ich mit meinen deftigeren Kriegsgeschichten aufwartete, etwas betreten. »Du kannst unbesorgt sein«, versicherte ich ihm, als ich seinen Gesichtsausdruck sah, »das werde ich nicht beim Tee im Gemeinschaftsraum der Dozenten erzählen.«
    Franks Lächeln wurde heller, er trat einen Schritt näher und küßte mich auf den Scheitel.
    »Keine Bange«, sagte er. »Alle im Gemeinschaftsraum werden von dir begeistert sein, egal, welche Geschichten du erzählst. Mmmm. Deine Haare riechen gut.«
    »Du magst es also?« Statt einer Antwort strichen seine Hände über meine Schultern und schlossen sich sacht um meine Brüste. Ich sah im Spiegel seinen Kopf über meinem, sein Kinn, das auf meinem Scheitel ruhte.
    »Ich mag alles an dir«, sagte er mit rauher Stimme. »Du bist wunderschön bei Kerzenlicht, weißt du das? Deine Augen sind wie Sherry in Kristallgläsern, und deine Haut schimmert wie Elfenbein. Doch, Kerzenlicht verzaubert dich. Vielleicht sollte ich die Lampen immer ausschalten.«
    »Das macht es schwierig, im Bett zu lesen«, sagte ich, und mein Herz begann rascher zu schlagen.
    »Im Bett wüßte ich mir etwas Besseres«, murmelte Frank.
    »Ach, wirklich?« fragte ich, stand auf, drehte mich um und legte meine Arme um seinen Hals. »Was zum Beispiel?«
     
    Einige Zeit später, wir lagen eng aneinandergekuschelt hinter verriegelten Fensterläden, hob ich den Kopf von Franks Schulter und sagte: »Warum hast du mich das vorhin gefragt? Ob ich mit Schotten zu tun hatte, meine ich - du mußt doch gewußt haben, daß das der Fall war. Im Lazarett liegen alle möglichen Männer, also auch Schotten.«
    Frank regte sich und fuhr mit seiner Hand zärtlich über meinen Rücken.

    »Mmm. Oh, eigentlich aus keinem speziellen Grund. Als ich den Mann draußen sah, habe ich mir nur gedacht, das könnte jemand sein …« - Frank zögerte, griff ein wenig fester zu -, »äh, ja, das könnte jemand sein, den du gepflegt hast … und vielleicht hat er erfahren, daß du hier bist, und wollte vorbeischauen … irgend etwas in dieser Richtung.«
    »Warum«, sagte ich ganz praktisch, »ist er dann nicht hereingekommen und hat gefragt, ob er mich sprechen kann?«
    »Na ja«, Franks Stimme klang sehr beiläufig, »vielleicht wollte er mir lieber nicht begegnen.«
    Ich stützte mich auf einen Ellenbogen und starrte Frank an. Wir hatten eine Kerze brennen lassen, und ich konnte ihn deutlich genug erkennen. Er hatte den Kopf weggedreht und blickte lässig zu der Farblithographie von Bonnie Prince Charles, mit der Mrs. Baird unsere Wand geschmückt hatte.
    Ich faßte Franks Kinn, damit er mich ansah. Er riß in gespielter Verwunderung die Augen auf.
    »Willst du damit andeuten«, fragte ich, »der Mann, den du draußen gesehen hast, sei eine… eine …« Ich geriet ins Stocken, suchte nach der richtigen Formulierung.
    »Liaison?« schlug Frank beflissen vor.
    Ich brachte meinen Satz zu Ende. »Flamme von mir?«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, antwortete Frank wenig überzeugend. Er nahm meine Hände von seinem Gesicht und versuchte mich zu küssen, doch nun war es an mir, den Kopf wegzudrehen. Frank begnügte sich damit, mich zurückzudrücken, so daß ich wieder neben ihm lag.
    »Es ist nur so …«, fuhr er fort. »Immerhin waren es sechs Jahre, Claire. Und wir haben uns in dieser Zeit bloß dreimal gesehen, und beim drittenmal nur einen Tag. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn… jeder weiß doch, daß Ärzte und Krankenschwestern entsetzlich unter Druck stehen, und ich … ich meine ja nur… ich könnte verstehen, wenn sich etwas, äh, ganz spontan …«
    Ich kürzte das Gefasel ab, indem ich aus dem Bett sprang.
    »Glaubst du, ich sei

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