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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Schenkeln, der sich zu dem Busch kastanienbrauner Locken verdichtete, der sich kurz zwischen seinen gespreizten Beinen zeigte.
    Ich setzte mich auf, bewunderte Jamies lange Beine und die Muskelstränge, die in fließenden Linien von den Hüften über die Oberschenkel zu den Knien verliefen und dann weiter von den Knien zu den schmalen, eleganten Füßen. Die Fußsohlen waren rosig und ein wenig verhornt vom Barfußgehen.
    Meine Finger schmerzten beinahe, sosehr wollte ich die Konturen von Jamies kleinen, hübschen Ohren und die kantigen Winkel seines Kinns nachfahren. Schließlich streckte ich die Hand aus und berührte ihn sacht.
    Er hatte einen sehr leichten Schlaf. Mit erschreckender Plötzlichkeit warf er sich herum und stemmte sich auf die Ellbogen, als wollte er aufspringen. Als er mich sah, entspannte er sich und lächelte.
    »Madam«, sagte er, »ich bin Euch gegenüber im Nachteil.«
    Er machte eine sehr löbliche höfische Verbeugung für jemanden, der im Farn lag und nichts am Leibe hatte als ein paar Sonnenkringel. Ich lachte. Sein Lächeln verschwand nicht, aber es veränderte sich, als er mich ansah, die ebenso nackt war wie er. Seine Stimme klang plötzlich heiser.
    »Tatsächlich, Madam, bin ich Euch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.«
    »Ach ja?« fragte ich leise.
    Jamie rührte sich nicht, als ich die Hand ausstreckte und langsam über seine Wange und seinen Hals strich, über den schimmernden Hang seiner Schultern und weiter abwärts. Er rührte sich nicht, doch er schloß die Augen.
    »Bei allen Heiligen«, sagte er.
    »Keine Angst«, antwortete ich. »Es muß nicht grob sein.«
    »Wir danken Gott schon für die kleinste Gnade.«
    »Halt still.«
    Jamies Finger gruben sich tief in die Erde, doch er gehorchte.
    »Bitte«, sagte er nach einer Weile. Ich blickte auf und merkte, daß er die Augen geöffnet hatte.
    »Nein«, erwiderte ich und genoß es. Jamie schloß die Augen wieder.

    »Das wirst du mir büßen«, sagte er ein wenig später. Schweiß glänzte wie feiner Tau auf seinem Nasenrücken.
    »Wirklich?« fragte ich. »Was gedenkst du zu tun?«
    Die Sehnen an seinen Unterarmen traten hervor, als er die Handfläche gegen den Boden drückte, und er sprach mit Mühe, wie wenn er die Zähne zusammenbeißen müßte.
    »Das weiß ich noch nicht, aber… bei unserm Erlöser und der heiligen Agnes … ich … ich werde mir … etwas einfallen lassen. O Gott! Bitte!«
    »In Ordnung«, sagte ich und ließ Jamie los.
    Ich stieß einen kleinen Schrei aus, als er sich auf mich rollte, und mich niederhielt.
    »Jetzt bist du an der Reihe«, meinte er zufrieden.
     
    Wir kehrten bei Sonnenuntergang zum Gasthof zurück. Auf der Hügelkuppe verharrten wir, um sicherzugehen, daß die Pferde der Wache nicht mehr draußen angebunden waren.
    Der Gasthof sah einladend aus; durch die kleinen Fenster fiel bereits Licht. Hinter uns flammte die letzte Glut der Sonne, so daß alles auf der Hügelkuppe einen doppelten Schatten warf.
    »Dougal ist auch noch nicht zurück«, sagte ich. Der große schwarze Wallach, den er gewöhnlich ritt, stand nicht in der kleinen Koppel des Gasthofs. Auch andere Pferde fehlten, zum Beispiel das von Ned Gowan.
    »Er wird mindestens noch einen Tag fort sein - vielleicht sogar zwei.« Jamie bot mir den Arm, und wir stiegen den Hügel hinunter.
    »Wo ist Dougal denn?« Mitgerissen vom Strudel der jüngsten Ereignisse, hatte ich nicht daran gedacht, mich über seine Abwesenheit zu wundern.
    Jamie half mir über den Zaunübertritt hinter dem Gasthof.
    »Er hat mit den Kätnern in der Umgebung zu tun. Ihm bleiben nur noch ein, zwei Tage, bis er dich im Fort abliefern muß.« Jamie drückte mir beruhigend den Arm. »Hauptmann Randall wird nicht sehr erfreut sein, wenn Dougal ihm sagt, daß er dich nicht bekommt, und danach wird sich Dougal nicht mehr allzulang in dieser Gegend aufhalten wollen.«
    »Sehr vernünftig«, sagte ich. »Es ist auch nett von ihm, daß er uns hiergelassen hat, damit wir, äh … miteinander bekannt werden können.«

    Jamie schnaubte. »Das ist keine Nettigkeit von ihm. Es war eine der Bedingungen, die ich gestellt habe. Ich habe gesagt, daß ich heirate, wenn ich muß, aber verdammt sein will, wenn ich die Ehe unter einem Busch vollziehe, während zwanzig Clanmitglieder zuschauen und mir gute Ratschläge geben.«
    Ich blieb stehen und starrte Jamie an. Deswegen also hatten er und Dougal sich angebrüllt.
    » Eine der Bedingungen?« fragte ich langsam. »Und was

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