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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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wurde zum Tod durch den Strang verurteilt.«
    Mein Magen war jetzt ein einziger Eisklumpen, und ich schloß die Augen.
    »Wie lange?« fragte ich. Meine Stimme klang selbst für meine Ohren weit entfernt. Ich öffnete die Augen und versuchte, im flackernden Laternenlicht etwas zu erkennen. Dougal schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht. Jedenfalls nicht lange.«
    Das Atmen fiel mir wieder etwas leichter, und es gelang mir, meine geballten Fäuste zu öffnen.
    »Wir sollten uns also beeilen«, sagte ich ruhig. »Wie viele Männer hast du bei dir?«
    Anstatt zu antworten, stand Dougal auf und kam zu mir herüber.
Er legte seine Hand auf meine. In seinen Augen lagen Anteilnahme und ein tiefer Kummer, und das machte mir mehr Angst als alles, was er bisher gesagt hatte. Er schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein, Mädel«, sagte er sanft. »Da ist nichts zu machen.«
    In Panik zog ich meine Hände weg.
    »Doch! Es muß eine Möglichkeit geben. Du hast gesagt, er lebt noch!«
    »Und ich habe gesagt, nicht lange«, entgegnete er scharf. »Der Junge ist im Wentworth-Gefängnis, nicht im Räuberloch von Cranesmuir! Vielleicht hängen sie ihn schon heute auf, vielleicht morgen, vielleicht auch erst nächste Woche. Jedenfalls ist es ganz und gar unmöglich, dort mit zehn Männern gewaltsam einzudringen!«
    »Ach nein?« Ich zitterte wieder, aber diesmal aus Wut. »Woher willst du das wissen? Du willst nur nicht deine Haut riskieren, oder deinen jämmerlichen… Profit!« Anklagend deutete ich auf die aufgestapelten Bündel. Rasend vor Schmerz und Wut, trommelte ich ihm mit den Fäusten auf die Brust. Dougal ignorierte die Schläge, legte die Arme um mich und zog mich eng an sich heran, bis ich aufhörte zu toben.
    »Claire.« Nie zuvor hatte er mich mit meinem Vornamen angesprochen, und daß er es jetzt tat, machte mir noch mehr angst.
    »Claire«, sagte er wieder und lockerte seinen Griff, so daß ich zu ihm aufschauen konnte. »Glaubst du nicht, daß ich alles tun würde, um den Jungen zu befreien, wenn die geringste Aussicht auf Erfolg bestünde? Schließlich habe ich ihn mit großgezogen! Aber es gibt keine Möglichkeit - nicht die geringste!« Er schüttelte mich leicht, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    »Jamie würde nicht wollen, daß ich das Leben guter Männer bei einer aussichtslosen Unternehmung aufs Spiel setze. Das weißt du so gut wie ich.«
    Ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie brannten auf meinen eiskalten Wangen, und ich stieß Dougal von mir. Aber er hielt mich nur noch fester.
    »Claire, meine Liebe«, sagte er sanfter. »Mein Herz ist voller Kummer wegen dem Jungen - und wegen dir. Komm mit mir. Ich bringe dich in Sicherheit. In mein eigenes Haus«, fügte er schnell hinzu, als er spürte, wie ich mich versteifte. »Nicht nach Leoch.«
    »In dein Haus?« wiederholte ich langsam. Ein schrecklicher Verdacht begann in mir aufzusteigen.

    »Ja«, sagte er. »Du hast doch sicher nicht geglaubt, daß ich dich nach Cranesmuir zurückbringen würde?« Er lächelte kurz, dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Nein. Ich bringe dich nach Beannachd. Dort bist du sicher.«
    »Sicher«, sagte ich, »oder hilflos?« Der Ton meiner Stimme veranlaßte ihn, die Arme fallen zu lassen.
    »Was soll das heißen?« Auch seine Stimme war plötzlich kalt.
    Mich fröstelte, und ich zog den Mantel eng um mich und trat einen Schritt zurück.
    »Du hast Jamie davon abgehalten, nach Hause zurückzukehren, weil du ihm erzählt hast, seine Schwester hätte ein Kind von Randall. Auf diese Weise ist es dir und deinem hochgeschätzten Bruder gelungen, ihn in euer Lager zu locken. Aber jetzt haben ihn die Engländer, und Jamie nützt euch nichts mehr.
    Warst du nicht dabei, als der Ehevertrag deiner Schwester aufgesetzt wurde? Du und Colum habt darauf bestanden, daß Broch Tuarach in den Besitz einer Frau übergehen kann. Du glaubst, wenn Jamie tot ist, wird Broch Tuarach mir gehören - oder dir, wenn du mich dazu bringen kannst, deine Frau zu werden.«
    »Was?! Du glaubst … du glaubst wirklich, das alles wäre ein raffinierter Plan? Bei der heiligen Agnes! Glaubst du, daß ich dich anlüge?«
    Ich schüttelte den Kopf und achtete darauf, den Abstand zwischen uns zu wahren.
    »Nein, ich glaube dir. Wenn Jamie nicht wirklich im Gefängnis wäre, würdest du nie wagen, mir das zu sagen. Man könnte es viel zu leicht nachprüfen. Auch glaube ich nicht, daß du ihn an die Engländer verraten hast - nicht einmal du

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