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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Mann, wird ihn das denn auf ewig verfolgen?
    Es ist noch dunkel. Flüchtig mustert er den Wecker, der ihm sagt, dass es 5:30 am ist. Er hat geschlafen. Länger als jemals zuvor. Aber das ist im Moment völlig irrelevant, weil nämlich der Grund, aus dem dieses Wunder geschehen durfte, verschwunden ist.
    Josephine ist fort!
    Andrew nimmt an, deshalb ist er überhaupt aus seinem schönen Traum gerissen worden. Hastig wischt er sich über die Wangen und springt aus dem Bett. »Josie?«
    Sie antwortet nicht, und zum ersten Mal hasst er dieses Haus. Es ist so verdammt groß! Wo soll er mit der Suche beginnen? Als die Panik ihn bereits fest in ihrem Würgegriff hält, lehnt er sich an die Wand neben der Tür, schließt die Augen und ballt die Fäuste.
    Na, Norton! Aufgehört zu heulen?
    ›Ha! Nein, wen haben wir denn da? Auch mal wieder im Lande?‹
    Gleichmütig hebt der DS die Schultern. Es gibt Dinge, die erledigst du mal besser allein. Deine komischen Auseinandersetzungen mit dem Typen da oben – damit hatte ich noch nie etwas zu tun. Ich kam später, erinnere dich!
    ›Ja. Fein. Dann hast du wenigstens eine Ausrede, wenn etwas schief geht, nicht wahr?‹
    Du sagst es . Er neigt sich zu Andrew hinab, begibt sich dabei fast in die Hocke –  denn der DS ist viel größer als er. Das war er schon immer. Ich bin für das DANACH zuständig, Norton. Den Scheiß verzapfen musst du allein!
    ›Danke!‹, knurrt Andrew. ›Und, irgendwelche Vorschläge? Sie ist nämlich verschwunden.‹
    Sicher, sicher, Norton, du gottverdammtes Arschloch!
    Andrew fährt zusammen ... Ah, fein. Da sind sie also wieder ...
    Ich an deiner Stelle würde mich jetzt mal zusammenreißen und mit der Suche beginnen. Ich meine, dir stehen ein paar Möglichkeiten zur Auswahl. Und falls es nicht zu viel verlangt ist, wäre rufen nicht übel. Soll manchmal helfen, wenn man jemanden nicht gleich findet. Ehrlich!
    Andrew hasst es, wenn der DS ihn anbrüllt. Aber noch mehr verabscheut er es, wenn er mit seiner Scheißironie kommt. Doch er hat natürlich recht. Sich bemerkbar machen ist wirklich nicht die schlechteste Idee ... Er zwingt seine Lider auf, schluckt und macht genau das: rufen. »Josie?«
    Tür auf. Blick in den Flur: keine Josie.
    »Josie?«
    Treppe, zweite Etage, nein was soll sie denn hier ...?
    Hier ist ihr Zimmer, du Idiot!
    Oh, verdammt! »Josie!«
    Er befindet sich schon auf halbem Weg, als er sie hört.
    »Andrew?«
    Das kommt von unten. Diesmal gelingt es ihm etwas besser, die Tränen zurückzuhalten. Sie sammeln sich nur in den Augenwinkeln, aber die laufen nicht gleich wieder über. Langsam scheint er sich zu fangen.
    Wird ja auch Zeit! Ehrlich. Du führst dich auf, wie eine Nonne auf Valium!
    Andrew stürzt die Stufen hinab. Erst jetzt sieht er das Licht in der Küche. Hätte er sich nicht ausschließlich auf seine Panik konzentriert, wäre es ihm mit Sicherheit schon früher aufgefallen. Sie kommt ihm entgegen, die Miene selbstverständlich besorgt, das Haar nass. Im Gegensatz zu ihm hat sie nicht mehr ihre Kleidung von gestern an, sondern einen hübschen Morgenmantel.
    Er hätte nie geahnt, derart schnell die endlos lange Treppe bewältigen zu können. Mit zwei Schritten ist Andrew bei ihr und umarmt sie. Und als er sich davon überzeugt hat, dass sie tatsächlich da ist, trägt er sie zur Couch, nimmt mit ihr auf seinem Schoß Platz und legt den Kopf auf ihre Schulter.
    So!
    Genau so wird er jetzt sitzen bleiben. Sonst verschwindet sie vielleicht wieder und das darf er unter keinen Umständen riskieren.
    Als Erstes meldet sich sein persönlicher Folterknecht.
    Hör mal, Norton, du Arschloch! Diese Klammeraffennummer ist ja ganz nett. Aber soweit ich mich erinnere, hatten wir vereinbart, dass du langsam NORMAL wirst. Dazu gehört, dass du ARBEITEN gehst. Stell die Kleine auf ihre eigenen Füße und sieh zu, dass du mit dem Normalsein beginnst!
    Es fällt Andrew verdammt leicht ihn zu ignorieren. Er hat ihn im Stich gelassen, also darf er jetzt auch mit den Folgen leben. Und eine ist, dass er überhaupt nichts mehr tun wird. Denn entweder er arbeitet weiterhin an dem dämlichen Plan, der reichste Mann der Erde zu werden oder er sorgt dafür, dass es Josie gut geht. Er braucht genau eine halbe Sekunde um sich zu entscheiden ...
    So!
    Als nach einer Weile kleine Hände seine Wangen umfassen, erblickt er grüne, mandelförmige Augen, die ihn irritiert mustern. Hastig schluckt er an seinen Tränen. »Ich wollte gerade Frühstück machen

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