Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
und dich dann wecken.«
»Ich habe keinen Hunger.«
»Noch nicht«, versichert Josie ihm leise. »Was hältst du davon, wenn du duschen gehst und ich kümmere mich um das Essen?«
HA! Andrew ist vielleicht ein Idiot, aber kein derartiger! Sein Bad befindet sich im dritten Stock und die Küche ganz unten. Er würde nicht einmal merken, sollte sie verschwinden! Keine Chance! »Nein!«
Aufmerksam studiert sie sein Gesicht, wieder mit diesem bemerkenswerten Pflegefallblick und lächelt sanft – und pflegewütig. »Okay. Wir gehen hinauf und ich warte in deinem Schlafzimmer, bis du fertig bist. Als Nächstes gehen wir gemeinsam in die Küche, wo ich mich um das Frühstück kümmere und dann fahren wir zur Arbeit. Wäre das in Ordnung?«
Angestrengt überlegt Andrew und erkundigt sich schließlich. »Genau in der Reihenfolge?«
Sie runzelt die Stirn. »Jaa ...«
»Ohne weitere Zwischenstopps?«
»Ohne.«
Leise lacht er auf. »Ich habe bestimmt kein Problem damit. Ich nehme an, die Leute, denen wir auf dem Weg ins Büro begegnen, werden sich auch freuen. Johnson wird strahlen ...« Langsam vergeht ihm das Lachen. Ja, nicht? Josie im Morgenmantel, durch den man wirklich alles erkennen kann. Das hätte er ihr nie gesagt, er ist schließlich kein Obertrottel. Aber das Ganze gestaltet sich weitaus interessanter, als wäre sie nackt.
Man muss nämlich seine Fantasie bemühen und Andrews Vorstellungsvermögen arbeitet seit ungefähr einer Viertelstunde auf Hochtouren. Irgendwie findet er, genügt es, wenn ihm dieses besondere Schauspiel vorbehalten bleibt. Verdammt, das wäre alles kein Problem, wenn seine gesamte Belegschaft weiblich wäre. Ein weiterer Plan, den er noch nicht in die Tat umgesetzt hat ...
Und das wirst du auch nicht, Norton, du Idiot. Weil er nämlich irre ist ...
›Sicher, sicher ...‹
Aber natürlich, der DS hat recht. Josie hat recht – jeder hat recht und Andrew ist der Trottel. Er seufzt. »Ich denke, wir sollten darüber hinaus einen Abstecher in dein Zimmer unternehmen. Es wäre ratsam, wenn du dir etwas anderes anziehst, bevor wir losfahren.«
Hastig sieht sie an sich herab und wird rot. »Oh!«
Falsch, Baby. Völlig falsch. Nicht ‚oh’. WOW! Lächelnd küsst er ihre Schläfe. »Komm!«
Sie will aufstehen, doch das lässt er nicht zu. Verflucht! Offenbar hat er sich nach wie vor nicht richtig unter Kontrolle. In den nächsten zwei Stunden muss er das irgendwie in den Griff bekommen, sonst wird das heute ein ziemlich anstrengender Tag – so mit Josie die ganze Zeit auf seinem Schoß. Nun ja, anstrengend trifft es nicht ganz. Umständlich – vielleicht, wenn er versucht am Rechner zu arbeiten. Wenn er Gäste hat, wird er um sie herum spähen müssen, also ständig etwas in Schräglage sprechen. Aber ansonsten ...
Norton!
›Okay, okay!‹ Allerdings unternimmt Andrew noch immer keine Anstalten, sich zu bewegen. Keine Chance. Egal, wo seine verfluchte Disziplin gerade ist, dieser Ort befindet sich mindestens auf einem anderen Kontinent ...
Norton!
Er ignoriert ihn, vollständig damit beschäftigt, sich davon zu überzeugen, seine Umarmung zu lockern. Kurz darauf kommt ihm ein schauriger Gedanke und er blickt hastig in Josies Gesicht.
Keine Panik!
Gott sei Dank!
Gott sei Dank? Na, der verdient ja nun am allerwenigsten ein Dankesgebet! Okay, wenn es so nicht geht, dann eben auf differenzierte Art. »Josie?«
»Hmmm.«
»Darf ich dich tragen? Nur nach oben«, versichert er hastig, noch bevor sie reagieren kann. »Nichts anderes, ich schwöre, ich habe keine Hintergedanken. Ich will absolut nichts! Wirklich nicht!«
Scheiße, hörst du dir eigentlich zu, du Memme? Ich meine, DU BETTELST! Wer bist du und was hast du mit Norton angestellt?
Auch das beachtet Andrew nicht. Der DS ist ein verdammter Scheißverräter. Er mochte ihn nie besonders gern, doch der Typ hätte Josie retten können, und ließ sie fast sterben! Das wird Andrew ihm nicht verzeihen. Niemals!
Zu seiner immensen Erleichterung nickt das Mädchen lächelnd. »Solange ich dir nicht zu schwer bin ...«
Andrew schnaubt. Ha! Zu schwer. Baby? Wenn er darf, wird er sie ab sofort keinen einzigen Schritt mehr tun lassen. Er trägt sie überall hin. Ein Wort und er ist dabei!
Das sagt er natürlich auch nicht. Denn erstens kehrt langsam aber sicher zumindest ein Teil seines verschollenen Verstandes zurück, der ihm äußerst ruhig und sachlich erklärt, dass er sich im Moment wie ein Irrer aufführt. Und zweitens
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