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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Entschluss gegenteilig ausfallen. Die Frage lautet nämlich nicht länger, ob sie gemeinsam mit ihm durch diese Tür gehen wird oder nicht. Mit einem Mal ist der Einsatz um ein Vielfaches höher. Und ein Blick in ihre Augen bestätigt, dass ihr die Brisanz der Situation nicht entgangen ist. Für einen anhaltenden Moment mustert sie ihn.
    Du hast ihr eine Frage gestellt und sie spielt taube Nuss! Norton, du Idiot! Was machst du denn?
    Diesmal beschränkt Andrew das Knurren auf seinen Geist.
    HALT ENDLICH DEINE VERDAMMTE SCHNAUZE!
    Es funktioniert! Der DS verstummt.
    Als sie schließlich nickt und »Ja« sagt, weiß Andrew, dass dies ihre erste wirklich ehrliche Antwort an ihn gewesen ist. Und er realisiert darüber hinaus etwas anderes:
    Sie will nicht mehr vor ihm fliehen. Zumindest im Moment.

    Als sie vor dem Geschäft stehen, ist dieses bizarre Gefühl von Schicksal noch immer vorhanden.
    »Lunch?«, erkundigt er sich verhalten.
    S ie nickt und setzt sich sofort in Bewegung, ohne dass Andrew ihren Arm nehmen kann, was sich als grober Fehler erweist. Denn die glatten Gehwegplatten stellen nicht unbedingt einen Gewinn für ihren ohnehin mangelnden Gleichgewichtssinn dar. Keine zwei Schritte später verwandelt sich das Klack! Klack! wieder in ein Ratsch! Doch bevor es zum Aufprall kommt, hat er sie aufgefangen.
    Scheiß drauf!
    Als er sie diesmal im Arm hält, bricht schließlich die verbliebene Barriere.
    Ihre Blicke versinken ineinander und plötzlich ist alles verschwunden: Die belebte Straße, auf der sich wenige Herzschläge zuvor Passanten an ihnen vorbeischoben, gleichfalls die Autos, die sich hupend und stinkend dicht an dicht drängten, sind fort.
    Es gibt nur Andrew und Josephine.
    Das Weitere geschieht, als sei es vorherbestimmt – vielleicht trifft das ja sogar zu. Behutsam berührt er ihre Wange, sie schließt ergeben die Augen und ihr Atem beschleunigt sich hörbar.
    Nichts kann das Unheil aufhalten und die lauernden Katastrophen in letzter Sekunde abwenden, die keiner der beiden auch nur im Entferntesten erahnt. Selbst wenn sie in die Zukunft blicken könnten …
    … weder Andrew noch Josephine wären in der Lage, das Kommende zu vereiteln. Das Schicksal hat gesprochen und die Lawine ist endgültig ins Rollen geraten.
    Unaufhaltsam und gnadenlos.
    Er betrachtet ihren vollen, roten, so einladenden Mund und ist überzeugt zu sterben, sollte er sie nicht sofort küssen. »Josephine ...« Während er sich zu ihr hinablehnt, senkt er bereits die Lider.
    Es wird ein intensiver Kuss, der verhalten beginnt und sich langsam und stetig bis zur Explosion steigert. Andrews Hirn ist wie leer gefegt, sobald er die seidige Haut berührt hat. Ihr süßer, unverbrauchter Duft steigt ihm in die Nase und umnebelt seine Sinne noch zusätzlich.
    Anfänglich hält sie still, doch als er seine Lippen sanft bewegt, tasten sich ihre Finger zögernd in sein Haar. Seine Hand befindet sich längst in ihrer so atemberaubenden und dichten Lockenpracht. Die andere hat sich wie von selbst um ihre Taille gelegt. Er zieht sie fester an sich, küsst sie heftiger, fühlt die weichen, zarten Rundungen ihres Körpers an seinem, streichelt bald fordernder, leidenschaftlicher – und vergisst. Seine Finger in ihrer dunklen Mähne werden zur Faust, die ihren Kopf hält, als verspüre er plötzlich Angst, sie könne verschwinden.
    Möglicherweise trifft das sogar zu.
    Es wird besser, ungeahnt – ungekannt –, und mit einem Mal will Andrew alles von ihr. Nicht irgendwann, sondern auf der Stelle! Jedes Gewissen, jeder Gedanke an die Unmöglichkeit seines Benehmens ist erfolgreich beiseitegeschoben, während er am Saum ihres Tops nestelt, und verzweifelt versucht, darunter zu gelangen. Erst, als er ihre nackte, glatte Haut spürt und sie leicht zusammenfährt, wird er schlagartig in die Realität zurückkatapultiert.
    Er ist Andrew Norton. Und er befindet sich am helllichten Tag in einer Einkaufspassage – was bereits eher seltsam anmutet. Darüber hinaus ist er soeben im Begriff, das Mädchen in seinen Armen zu entkleiden – was definitiv zu weit geht! Unabhängig von dem Phänomen, das sich dahinter verbirgt.
    Andrew muss sich zusammenreißen. Sofort!
    Mit unvorstellbarer Überwindung löst er sich von ihr, umfasst erneut die schmächtige Taille und lehnt die Stirn gegen ihre. Dabei bemüht er sich angestrengt und vor allem unbemerkt, zu Atem zu kommen. Ähnlich wie sie. Ihr Brustkorb hebt und senkt sich rapide, die Augen sind geschlossen

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