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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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der verhassten Visage aus.
    Andrew bedenkt ihn mit seinem eisigsten Nicken. »Smith.«
    Dessen beleidigende Miene bekommt nicht den geringsten Kratzer. »Mr. Norton.«
    Dann konzentriert er sich wieder auf Miss mein Boss hat mich gerade halb bewusstlos geküsst, und meine Lippen sind nicht nur geschwollen, sondern an einer winzigen Stelle sogar etwas blutig, Kent.
    Entschlossen tritt Andrew zur Tür. »Miss Kent?«
    Sie wirft dem Versager einen eiligen Hassblick zu, senkt den Kopf und hastet aus dem Aufzug. Das Funkeln, mit dem der Chef seinen Widersacher diesmal bedenkt, ist nicht mehr drohend, stattdessen ein Versprechen und zeitgleich die Marschrichtung: Sie gehört mir! Halt dich von ihr fern, du mieses Schwein! Ansonsten mach ich dich fertig! Smith erwidert die Kriegserklärung, ohne mit der Wimper zu zucken. Du glaubst, hier die größte Nummer zu sein, aber trifft das auch bei dem Mädchen zu? Den Mund ein wenig zu voll genommen, Norton? Testen wir es aus, wie wäre es damit?
    Andrew schwört sich, diesen Kretin nicht mehr aus den Augen zu lassen. Besser: Er wird endlich dafür sorgen, dass aus dem Konzern verschwindet. Leider ist es keine Alltäglichkeit, sich eines Vorstandsmitgliedes zu entledigen. Hierbei kann man nicht einfach eine Kündigung ausstellen und ihm einen Tritt verpassen. Nur ... ließ Mr. Norton sich schon jemals von diesen dämlichen wirtschaftlichen Gepflogenheiten bei der Umsetzung seiner Pläne behindern?
    Nein, garantiert nicht! Das ist einer der Gründe, weshalb er der jüngste und erfolgreichste Unternehmer in den gesamten Vereinigten Staaten ist. Eben weil er sich nicht von dahergelaufenen verschissenen Idioten unter Druck setzen lässt. Smith hat den Bogen überspannt und er wird ihn entfernen. Ende!
    Doch eines nach dem anderen, es gibt derzeit so einige Dinge, die er zu erledigen hat. Zunächst einmal muss er seine Assistentin an ihren Arbeitsplatz geleiten und dafür sorgen, dass sie mit ihrem süßen Hintern genau dort bleibt, bis er ihr sagt, dass sie ihn wieder erheben darf – um ihn zum Lunch zu begleiten.

    Als Andrew die Tür zum Vorzimmer öffnet, werden die beiden von Gail erwartet. Ohne verzerrte Augenbraue, stattdessen mit beifälliger Miene für ihn – seine Noch–Assistentin ist auf ihn stolz! – und einer mitleidigen für Miss ich bin mir nicht sicher wohin ich sehen soll, Kent. Andrew wirft der älteren Frau einen bedeutsamen Blick zu, den sie sofort erwidert.
    Offenbar hat sie von gestern zu heute die Seiten gewechselt, und ihr ist wohl aufgegangen, dass sein Mädchen eine Gefahr für sich selbst darstellt. Wenn Gail seine Rettungsversuche unterstützt, wird er den Geschäften vielleicht wie gewohnt nachgehen können ... Ist er nicht anwesend, kann sie auf Josie aufpassen. Dann fällt ihm ein, dass Gail in einer Woche in den Ruhestand gehen will. Soweit ihm diese Prozedur bekannt ist, wird sie ab diesem Moment der Arbeit fern bleiben. Das ist ein Problem, mit dem er sich ausgiebiger beschäftigen muss ... Er ignoriert Miss ich bin inzwischen so rot, dass man ein Ei auf meiner Wange braten könnte, Kent und widmet sich ausschließlich der baldigen Pensionärin.
    »Einen Kaffee, bitte!«
    Nach wie vor ist ihr Blick von der verschwörerischen Sorte. »Selbstverständlich, Sir.«
    Ohne sich zu seiner persönlichen Rettung umzusehen, geht Andrew in sein Büro. In Wahrheit hat er tatsächlich keine Zeit zu verlieren, denn es gibt jede Menge zu erledigen.
    Kaum sitzt er an seinem Schreibtisch, hält er schon den Apparat in der Hand und bestellt Finch zu sich. Kurz darauf öffnete sich die Tür und seine Assistentin – also, die ältere – tritt ein. Er bedeutete ihr, hinter sich zu schließen und wenig später stellt sie die Tasse vor ihm ab. »Danke, Gail. Nehmen Sie Platz!«
    Ihre Stirn legt sich in Falten, aber sie gehorcht kommentarlos. Noch nie hat sie auf diesem Stuhl gesessen – normalerweise bespricht er die notwendigen Dinge mit ihr im Vorzimmer oder regelt die Angelegenheiten telefonisch. Doch normal ist seit gestern äußerst unnormal. Alles ist anders. »Haben Sie den Eigentümer des Appartementhauses ausfindig machen können?«, erkundigt er sich verhalten.
    »Ja, Sir. Das fragliche Objekt befindet sich im Besitz eines Konsortiums, das die Rechte vom früheren Eigner übernommen hat. Zwangsverwaltung ...«
    Das erklärt vieles – sowohl den heruntergekommenen Zustand als auch die Tatsache, dass niemand wirklich Gedanken an die Auswahl der Mieterschaft

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