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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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dissonant!"
    "Heh ... macht schon! Ihr werdet erwartet!" damit stoßen einige Soldaten die Gefangenen vor sich her. General Monstrum ist natürlich der Erste, der den Saal betritt und sofort bricht ein Tumult los. Gejohle, Geschrei und Gelächter begrüßen ihn. Allerdings bemerken die Baldwinschen, dass sich nahe der Türe nur wenige Gäste des Kanzlers aufhalten. Soldaten stehen Spalier und die Gefangenen werden vorangetrieben.
    Da sieht man endlich die unvorstellbar überladene Festtafel, die ein gewaltiges Halbrund bildet. In dieses hinein führt General Nonzenz seinen persönlichsten Feind. Die anderen werden von den Soldaten zurückgehalten.
    "Was ist das denn?" Baldwin starrt halb entsetzt und halb belustigt zur Tafel hin. Auf einem thronartigen Aufbau hat er einen völlig verfetteten Menschen entdeckt, der mit einem Schlauch irgendein Getränk in sich hinein saugt und dabei von zwei dunkelhäutigen, nackten Mädchen gestreichelt und geküsst wird.
    "Proz!" schreit Monstrum in diesem Moment auf. Seine Arme werden sichtlich steif, er zittert am ganzen Körper. Offenbar ist dies auf die Anstrengung zurückzuführen, mit der er sich davon abzuhalten versucht, nicht über alle hinweg zu springen, auf die Tafel hinaufzuklettern und dem Tyrannen ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.
    "Halte dich zurück, alter Junge!" mahnt Nonzenz, der genau weiß, wie sich sein Gegner fühlen muss. "Du wirst doch Deinem Gastgeber nicht unfreundlich kommen, wie?"
    Da verklingt der letzte Fortissimostoß der Bläser und kurz darauf setzt säuselnde Musik ein. Zeramov und X haben die Musikanten längst entdeckt. Sie sitzen auf Halbstock in einer Empore links über der Festtafel.
    "Jetzt spielen sie Beethoven!" stellt Marlène kopfschüttelnd fest. "Mir wird ganz übel, wenn ich über all das nachzudenken beginne!"
    "Dann lassen sie's bleiben!" brummt Rodolphe, der genau verfolgt, was vorne an der Tafel geschieht.
    "Trotzdem ...  eine mäßigere Aufführung dieses wunderbaren Menuettes habe ich noch nie gehört!" stellt Zeramov fest. X nickt ihm zu.
    "Hallo ... mein lieber Monstrum!" Kanzler Proz winkt dem Gefangenen zu. Sein reich besticktes, silbrig glitzerndes Gewand kommt in Bewegung und langsam erhebt er sich dann aus seinem Thronsessel. "Verehrte Freunde und Gäste. Darf ich vorstellen: Das ist der berühmte und schreckliche General Monstrum, der mich mit seinen Horde von Hohlköpfen schon so lange ärgert." Die quengelnde Stimme passt haargenau zu seinem aufgedunsenen Gesicht, in dem nur zwei wulstige Schlitze, aber keine Augen zu erkennen sind. Im nächsten Augenblick schlägt Proz mit beiden Händen nach den Mädchen, die ihn auch stehend weiter liebkost haben. Unerwartet mächtig klingt seine Stimme, als er sie wortreich zum Teufel wünscht.
    "Bah, diese ekligen Weiber! Wer soll sich denn an dem Gekitzel erfreuen, heh?" brummt er nachträglich vor sich hin. "Na, komm schon etwas näher, Du Dummkopf! Oder soll ich Dich vielleicht durch ein Fernglas betrachten, heh?"
    General Nonzenz gibt zwei Soldaten einen Wink. Sofort zerren sie Monstrum bis vor die Tafel. Keine drei Schritte trennen den selbst ernannten 'Erlöser des Volkes von Destrusion' jetzt mehr von seinem Erzfeind, der allerdings auf ihn herunter sieht, denn der Thronaufbau ist gut zwei Meter hoch. Auf einem Meter Höhe führt hinter der ersten Tafelrunde eine zweite jeweils bis an den Thron des Kanzlers heran. Diese Anordnung erweckt bei den Baldwinschen einen Eindruck, den X folgendermaßen beschreibt:
    "Wenn ich mich nicht sehr täusche, dann finden in diesem Saal keine großen Zeremonien statt - auch wird sicherlich nicht oft getanzt. Diese doppelt angelegte Tafel im Halbrund ... sieht aus wie zwei Reihen Logenplätze, von denen aus jeder der Gäste genau verfolgen können soll, was an Schauspiel hier geboten wird!"
    Wie recht er damit hat - es wird sich zeigen!
    "Na, wo hast Du Dich denn solange rumgetrieben, mein Freund? Ich hab gehört, dass Du in Cultivasion zu Gast gewesen bist, heh?" höhnt Proz und die Tafelrunde bricht in schallendes Gelächter aus. Ein dürrer Kerl auf der rechten Seite des Kanzlers kann sich gar nicht mehr beherrschen und er schüttet dem stumm gebliebenen General ein Glas gelber Flüssigkeit ins Gesicht.
    "Hoho - das war ein starkes Stück!" stellt Proz amüsiert fest und nickt dem Dürren zu. "Und du, großer Rebell ... hast Du mir gar nichts zu sagen? Bei den Göttern ... zumindest einen schönen, guten Tag könntest Du mir

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