Feuerball
Wegen dieses Vorrangs und der drängenden Zeit würden Brigadier Fairchild, C. B., D. S. O. 1 , britischer Militärattache in Washington, und Konteradmiral Carlson, früher US-Navy und bis vor kurzem Sekretär des Komitees der US-Generalstabschefs, mit der Boeing 707 des Präsidenten um neunzehn Uhr ankommen, um gemeinsam die weiteren Operationen zu leiten. Volle Unterstützung der Herren Bond und Leiter sei angeordnet, und bis zur Ankunft der beiden Offiziere solle stündlich ein genauer Lagebericht nach London, Kopie an Washington, gesendet werden.
Leiter und Bond blickten einander an. Schließlich sagte Leiter: »James, ich schlage vor, wir ignorieren den letzten Abschnitt. Wir haben heute schon vier Stunden versäumt und, können den Rest des Tages nicht am Funkgerät vertun. Ich geb’ ihnen jetzt das Neueste durch und teile ihnen mit, daß die letzten Entwicklungen uns das Weitersenden verbieten. Dann gehen wir hinüber nach Palmyra und sehen uns den Besitz an, besonders das Bootshaus und diese Spuren, Dann, um fünf, müssen wir auf die Manta, die Verfolgung der Disco vorbereiten. Die beiden Generalstäbler können im Regierungsgebäude bis morgen früh Bezigue spielen. Heute abend geht’s los, da haben wir keine Zeit für Förmlichkeiten. Okay?«
»Einverstanden. Mit der Manta können wir alles allein erledigen. Wir müssen nur wissen, wann die Bomben an Bord der Disco sind. Da kommt mir eine Idee! Laß mich beim Hotel aussteigen, ich will mich an das Mädchen heranmachen. Gegen 4 Uhr 30 bin ich wieder da. Wenn Harling was Neues über die Disco hat, soll er es dir durchgeben. Wegen des Flugzeugs ist alles klar? Okay. Petacchis
Erkennungsmarke behalte ich noch. Auf später!«
Bond eilte durch die Hotelhalle. An der Rezeption händigte man ihm einen Zettal aus. Er war von Domino: »Bitte um sofortigen Anruf.«
Auf seinem Zimmer bestellte Bond erst einmal ein Clubsandwich sowie einen doppelten Bourbon mit Eis. Dann rief er den Polizeipräsidenten an und erfuhr, die Disco sei am frühen Morgen aufgetankt worden und dann zu ihrem Ankerplatz vor Palmyra zurückgekehrt. Vor einer halben Stunde sei das Wasserflugzeug mit Largo und einem weiteren Mann gestartet, Richtung Süd. Die Radarstation habe es aber nach etwa achtzig Kilometern bei den südwestlichen Inseln verloren. Ja, und die Manta werde erwartet, gegen fünf Uhr abends. Ob Bond etwas Neues wisse?
Bond legte sich nicht fest. Es sehe so aus, sagte er, als spitzten sich die Dinge zu. Er bitte um Nachricht, sobald das Flugzeug zurück sei. Auch Leiter möge man davon verständigen. Ja, und ob er einen Wagen bekommen könne, gleichgültig welchen? Ein Landrover wäre gut - alles, was vier Räder habe. Erst dann rief Bond Domino in Palmyra an. Sie schien auf den Anruf gewartet zu haben: »Wo sind Sie den ganzen Nachmittag gewesen, James?« fragte sie ungeduldig. Zum erstenmal nannte sie ihn beim Vornamen. »Bitte, kommen Sie heute nachmittag schwimmen! Ich muß nämlich packen und heute abend an Bord sein; Emilio sagt, es geht los. Aber das ist geheim, also erzählen Sie’s niemand! Er weiß nicht genau, wann wir zurück sein werden, sagte auch etwas von Miami, und da dachte ich« - sie zögerte -, »nun, vielleicht sind Sie dann schon auf dem Weg nach New York. Ich hab’ Sie so wenig gesehen! Warum sind Sie gestern nacht so plötzlich fortgegangen?«
»Ach, nur Kopfschmerzen. Wahrscheinlich von der Sonne, der Tag war recht anstrengend. Aber ich freue mich aufs Schwimmen! Wo treffen wir uns?«
Sie beschrieb es ihm. Es gebe da eine Seitenstraße und eine Strohhütte, nicht zu verfehlen. Das Ganze gehöre einem schwedischen Millionär, der verreist sei. In einer Stunde? Gut, dann würden sie mehr Zeit haben. Auf dem Riff natürlich.
Bond rollte seine Schwimmhose in ein Handtuch, zog ein dunkelblaues Baumwollhemd über und hängte sich Leiters Geigerzähler über die Schulter. Dann vergewisserte er sich, daß er die Erkennungsmarke mithatte, und fuhr mit dem Lift hinunter.
Als er nach all dem Gerumpel über die schlechten Straßen den Sandweg zu der Kasuarinabaumgruppe gefunden und den Wagen an der Küste geparkt hatte, wollte er nur noch ins Wasser. In der palmstrohgedeckten Strandhütte gab es getrennte Umkleideräume: in dem einen fand er eine Handvoll Seidenzeug und die weißen Rehledersandalen vor, in dem anderen zog er selbst sich aus. Dann trat er ins Freie. Der kleine, bogenförmige Sandstrand war von Felsen umschlossen. Von dem Mädchen war
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