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Feuerball

Titel: Feuerball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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erst nach und nach wahrzunehmen. Es war, als sähe sie Bond zum erstenmal.
    Er sagte: »Tut mir leid. Ich hätte das nicht machen sollen.«
    Das schien sie zu belustigen. Lächelnd sagte sie: »Du sprichst wie ein Mädchen, das es zum erstenmal gemacht hat. Wirst es deiner Mutter erzählen müssen!«
    Bond beugte sich nieder, küßte sie und sagte: »Komm schwimmen. Ich hab’ dann noch mit dir zu reden.« Er stand auf und streckte ihr die Hände hin. Widerwillig nahm sie sie. Er zog sie zu sich hoch. Sie lächelte. Bond drückte sie an sich. Er wußte, daß sie nur noch ein paar ungetrübte Minuten vor sich hatten, und sagte: »Komm, Domino. Wir brauchen nichts anzuziehen, der Sand wird dir nicht weh tun. Ich hab’ vorhin nur so getan.«
    Sie sagte: »Ich auch, als ich aus dem Wasser kam. Die Stacheln waren gar nicht so schmerzhaft.«
    Bond lachte. »Gehen wir jetzt ins Wasser!« Er küßte sie, trat zurück und blickte sie noch einmal an. Dann drehte er sich um, rannte ins Meer und tauchte.
    Als er wieder ans Ufer kam, war sie schon in der Hütte und kleidete sich an. Auf ihre lachenden Bemerkungen durch die Trennwand antwortete er einsilbig. Schließlich fiel ihr sein verändertes Benehmen auf. »Was ist mit dir, James? Stimmt etwas nicht?«
    »Ja, Liebling.« Beim Anziehen der Shorts klirrte die kleine Kette in seiner Tasche. Er sagte: »Komm mit hinaus. Ich muß mit dir reden.«
    Diesmal wählte Bond einen Platz an der anderen Hüttenseite. Er setzte sich, schlang die Arme um die Knie und starrte aufs Meer hinaus. Sie ließ sich neben ihm nieder. »Du wirst mir weh tun. Wahrscheinlich fährst du fort. So sag es schon, mach’s kurz und schmerzlos. Ich wein’ schon nicht.« Bond sagte: »Ich fürchte, es ist ärger als das, Domino. Es betrifft deinen Bruder.«
    Er spürte, wie ihr Körper sich spannte. Mit tiefer Stimme sagte sie: »Also, sag es schon.«
    Er nahm das Armband heraus und gab es ihr. Sie blickte es kaum an, drehte sich nur weg. »Tot. Wie ist das geschehen?«
    »Das ist eine böse und sehr ernste Geschichte. Auch dein Freund Largo ist darin verwickelt. Es handelt sich um eine riesige Verschwörung, und ich bin im Auftrag meiner Regierung hier, um die Dinge zu klären. Eine Art Polizist. Ich sage dir das und alles andere, weil Hunderte, vielleicht Tausende sterben müssen, wenn du mir nicht hilfst, es zu verhindern. Ich breche meinen Eid, indem ich dir das sage, aber ich habe Vertrauen zu dir.«
    »Ach, deshalb hast du mich haben wollen - damit ich tue was du willst. Und jetzt noch die Erpressung mit dem Tod meines Bruders!« Die Worte zischten zwischen den Zähnen hervor: »Pfui Teufel, wie ich dich hasse!«
    Aber Bond blieb sachlich: »Dein Bruder wurde von Largo oder in Largos Auftrag getötet. Ich wollte dir das gleich sagen, als ich herkam. Aber dann«, er zögerte, »ist es über mich gekommen. Ich hätte die Kraft haben müssen, es nicht zu tun; denn so, mit meinem Wissen, war es verantwortungslos. Aber du hast so schön und so glücklich ausgesehen, und da wollte ich dir nicht gleich weh tun, das ist meine einzige Entschuldigung.« Er machte eine Pause. »Und jetzt hör zu und bemüh dich, deinen Haß zu vergessen! Du wirst gleich merken, daß wir in all dem gar nicht mitzählen.« Er begann nun von Anfang an und ging den ganzen Fall im einzelnen durch, verschwieg nur die bevorstehende Ankunft der Manta .
    Er schloß: »Du siehst jetzt, daß wir nichts unternehmen können, solange die Bomben nicht an Bord der Disco sind. Bis dahin ist Largos Schatzsucher-Alibi nicht zu erschüttern. Dabei wissen nur er und seine Leute, wo die Bomben versteckt sind. Wenn wir schon jetzt einschreiten, das Schiff aus irgendeinem Grund festhalten, wird das nur eine Verschiebung des SPECTRE-Planes bewirken. Sie können sogar die Disco aus der ganzen Sache herausnehmen und dafür ein anderes Schiff oder ein Flugzeug einsetzen. Nach einer Woche beginnt die ganze Geschichte von vorn. Nur wird das Ultimatum dann vielleicht schon nach 24 Stunden ablaufen, und wir werden die härteren Bedingungen akzeptieren müssen. Darum müssen wir die Bomben haben, verstehst du?«
    »Ja. Was ist also zu tun?« Ihre Stimme war rauh.
    »Sobald die Bomben an Bord der Disco sind, müssen wir es wissen, das ist alles. Erst dann können wir handeln. Und wir haben einen großen Vorteil: Largo fühlt sich sicher. Er glaubt immer noch, daß alles planmäßig abläuft. Das ist unsere einzige Stärke, verstehst du?«
    »Und wie willst du

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