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Feuerball

Titel: Feuerball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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erfahren, daß die Bomben an Bord sind?«
    »Das wirst du uns sagen.«
    »Ja. - Aber wie soll ich es wissen?«
    »Wann sollst du an Bord sein?«
    »Um fünf. Das Boot holt mich von Palmyra.«
    Bond sah auf die Uhr. »Jetzt ist es vier. Ich habe hier einen Geigerzähler. Er ist einfach zu handhaben und gibt dir sofort an, ob die Bomben an Bord sind oder nicht. Du nimmst ihn mit, und wenn er reagiert, gibst du uns Lichtsignale aus deiner Kabine. Das Schiff steht unter Dauerbeobachtung. Den Geigerzähler wirfst du dann über Bord.«
    Sie sagte verächtlich: »Sehr dramatisch, ganz wie es in den Reißern steht! Aber in Wirklichkeit geht kein Mensch in die Kabine und dreht bei Tag das Licht an. Nein, wenn die Bomben da sind, komme ich an Deck - das wirkt viel natürlicher. Und passiert nichts, so bleibe ich in der Kabine.«
    »Auch gut Mach es, wie du willst. Aber mach es!«
    »Natürlich. Wenn ich ihn nicht vorher schon umbringe! Aber wenn du mir versprichst, daß er umgebracht wird, sobald ihr ihn habt ...«
    »Das glaub’ ich nicht. Die ganze Besatzung wird lebenslänglichen Kerker bekommen, vermute ich.«
    Sie überlegte. »Ja, das genügt. Das ist sogar noch ärger als der Tod. Zeig mir jetzt, wie der Apparat funktioniert!«
    Sie erhob sich, ging ein paar Schritte den Strand entlang, blickte auf das ruhige Wasser hinaus und sprach irgendwelche Worte vor sich hin. Plötzlich beugte sie sich zurück und warf die Kette samt Marke weit ins Meer hinaus. Erst, als der Wasserspiegel sich wieder geglättet hatte, kam sie zurück.
    Bond erklärte ihr das Gerät. Er ließ den Armbanduhr-Anzeiger weg und sagte ihr, sie solle nur auf das Ticken achten. Am besten wäre es in der Nähe des Laderaums. »Sag einfach, du willst eine Aufnahme vom Achterdeck machen oder ein paar Abschiedsbilder von Nassau und von der Jacht.«
    »Ja.« Sie hatte aufmerksam zugehört. Jetzt berührte sie seinen Arm und sagte scheu: »Du - daß ich dich hasse, ist nicht wahr. Aber ich kann es noch immer nicht glauben, daß Largo etwas damit zu tun hat. Wir hatten eine Art Liebesaffäre in Capri ... Er sieht gut aus, und es war einfach verlockend, ihn all diesen eleganten Frauen wegzuschnappen, die sich um ihn rissen. Er erzählte mir von der Jacht und von seiner Schatzsuche. Natürlich kam ich gern mit, wer hätte schon nein gesagt! Dafür, tat ich ja auch, was meiner Stellung zukam ...«
    Sie sah ihn kurz an. »Ja, tut mir leid, aber so ist es! Als wir dann nach Nassau kamen und er mich von der Jacht fernhielt war ich zwar überrascht, aber nicht beleidigt. Dazu sind die Inseln zu schön, und ich hatte ja auch genug zu tun. Jetzt erst verstehe ich, warum ich nie in die Funkerkabine durfte und warum die Besatzung so zugeknöpft und mürrisch war. Sie behandelten mich wie jemand Unerwünschten, und mit Largo standen sie auf merkwürdigem Fuß. Sie wirkten wie Gleichgestellte. Sie waren auch gebildeter, als Seeleute es sonst sind. Ich kann mich sogar erinnern, daß Largo die Woche vor dem letzten Donnerstag schrecklich nervös und reizbar war. Damals glaubte ich nur, er habe mich über. Ich dachte schon daran, allein nach Hause zu fliegen, aber in den letzten Tagen war es wieder besser, und als er mir sagte, ich solle packen und heute abend an Bord kommen, hatte ich nichts dagegen. Ich war ja auch sehr aufgeregt wegen dieser Schatzsuche. Aber dann bist du gekommen, und heute nachmittag, nachher, war ich entschlossen, hierzubleiben und mit dir zu gehen.« Zum erstenmal sah sie ihm voll ins Gesicht. »Wär’ dir das recht gewesen?«
    Bond strich ihr über die Wange. »Natürlich.«
    »Aber was soll jetzt werden? Wann seh’ ich dich wieder?«
    Da war sie, die Frage, der Bond hatte ausweichen wollen! Denn indem er sie an Bord schickte, noch dazu mit dem Geigerzähler, setzte er sie einer doppelten Gefahr aus. Eine Entdeckung war gleichbedeutend mit Tod; und kam es zu einer Verfolgung, was beinahe sicher schien, so würde die Manta nötigenfalls Geschützfeuer oder Torpedos einsetzen, wahrscheinlich ohne Warnung. Bond hatte das alles eingerechnet, aber nicht daran denken wollen. Er schob es auch jetzt beiseite und sagte nur: »Wenn alles vorbei ist, komme ich zu dir, wo immer du bist. Jetzt wirst du in Gefahr sein, das weiß ich schon.«
    Sie sah auf die Uhr und sagte: »Es ist halb fünf, ich muß gehen. Komm nicht mit zum Wagen, küß mich und bleib da. Und mach dir keine Gedanken wegen heute nachmittag! Ich werd’ es schon machen, entweder so - oder ein

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