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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Tunneln kann ich immer noch gut.«
    »Wenn der Boden nicht zu hart ist, kann sie sich in ein paar Atemzügen eingraben - das ist wirklich sehenswert«, bestätigte Tjeri.
    Jetzt ritten sie durch den Gelben Bezirk, das Viertel der Feuerleute. Alena sog den vertrauten Geruch nach Rauch und Asche ein, der über den Häusern lag. An jeder Ecke loderten hier Flammen aus dem Boden. Dutzende von schwarzen Pyramiden - Schmieden und Wohnhäuser - drängten sich in dem Viertel, dazwischen lagen Trainingsplätze und kleine Arenen.
    »Wo leben die Wasserleute?«, fragte sie Tjeri.
    »Es gibt nicht besonders viele hier. Sie leben im Silbernen Bezirk, in der Stadtmitte. Wirst du gleich verstehen.«
    Zehn mal zehn Atemzüge später waren sie da. Staunend blickte sich Alena um. Auf einer Insel inmitten eines künstlichen Sees, durch viele Brücken mit dem Festland verbunden, stand das Herztor. Es war sehr schlicht, ein schmaler weißer Halbkreisbogen nur, wahrscheinlich aus einem einzigen Felsblock herausgemeißelt. Um ihn herum waren fünf silberne Türme in einem Kreis angeordnet.
    »Man sieht von hier aus nicht, wie riesig das alles ist«, sagte Tjeri. »In der Mitte ist ein Versammlungsplatz, auf den alle Bewohner Ekaterins passen.«
    Auf einen Schlag wurde die Pracht vor ihren Augen für Alena schal und unwichtig. Nur einer der vielen Bewohner von Ekaterin interessierte sie: Keldo. Als sie an ihren Vater dachte, krampfte sich ihr Herz zusammen. »Wo wollen wir uns Schlafplätze suchen?«, fragte sie betont nüchtern in die Runde, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Vielleicht im Blauen Bezirk?«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen blickten ihre beiden Begleiter sie an und Cchraskar stieß ein kurzes, erstauntes Schnauben aus.
    »Was guckt ihr so?«, fragte Alena brummig. »Warum sollte ich unbedingt bei meinen Leuten wohnen wollen? Das ist doch langweilig. Das kenne ich alles schon.« Außerdem war ihr inzwischen klar, dass sie mit ihrem neuen Schwert im Gelben Bezirk Aufmerksamkeit erregen würde, und das war zu gefährlich.
    »Gut, dann mieten wir uns im Händlerviertel ein«, sagte Rena. »Aber bitte nicht in eine von diesen wackeligen Hütten, die mitten in der Luft hängen!«
    Ihr Reittier ließen sie in einem der Ställe im Blauen Bezirk. Sie wichen einer Karawane aus, acht schwer beladenen Dhatlas, die aus dem Norden von Alaak kamen, und schlenderten über den Hauptmarkt. Rena ließ die Eindrücke auf sich einstürmen. Es roch nach gebratenem Fleisch, exotischen Gewürzen, Schweiß und Dhatla-Dung. Da vorn feilschten zwei Männer lauthals um einen Korb Ameiseneier, ein paar Schritte weiter kaufte eine elegant gekleidete Frau der Erd-Gilde ihrer Tochter eine aus Knochen geschnitzte Flöte und rechts von ihnen zeigte ein Händler die Künste seiner trainierten Maushunde.
    Schön, mal wieder in der Stadt zu sein. Es war eine nette Abwechslung nach dem stillen Seenland. Rena erinnerte sich daran, wie sie damals mit Alix zum ersten Mal hier gewesen war. Damals hatte sie den Köder für eine gefährliche Falle spielen müssen. Beim Erdgeist, war das lange her!
    Der Iltismensch trippelte munter neben ihnen entlang. »Wiesso leben die Leute hier alle auf einem Fleck, wieso?«, fragte er empört. Sah aus, als wäre er zum ersten Mal in einer Stadt!
    »Manchmal ist das ganz lustig«, sagte Rena. »Wenn’s nicht gerade anstrengend ist.«
    Alena blieb immer einen halben Schritt hinter Rena und hielt die Hand am Schwertknauf. Sie sondierte wachsam die Umgebung. Ob ihr klar ist, dass sie sich wie eine Leibwächterin benimmt?, überlegte Rena. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie Alena sie bei dem Zwischenfall im Gasthaus von Gilmor verteidigt hatte. Das hatte etwas zwischen ihnen verändert. Und wenn du Rena noch einmal Blattfresserin nennst ... Rena lächelte in sich hinein. Alix hatte nie aufgehört sie so zu nennen. Das war eben ihre Art gewesen. Rau, aber herzlich.
    Ein hoch gewachsener, breitschultriger junger Mann mit krausem blondem Haar kam ihnen entgegen. Stutzte, als er sie sah, starrte sie an. Sein Gesicht sagte ihr nichts und sie erwiderte seinen Blick nicht. Der Mann ging vorbei und Rena vergaß ihn wieder, versank in ihren Gedanken. Wo sollten sie mit der Suche nach Keldo anfangen? Am besten fragten sie erst die Händler, die bekamen am meisten mit... die konnten ihr vielleicht auch sagen, wer etwas in Ekaterin von Zauberei verstand und ihnen mit diesem Weißen Panther weiterhelfen konnte ...
    »Uns folgt

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