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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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Hochgefühl durchflutete sie, wie sie es so stark noch nie gespürt hatte.
    Die beiden Meister bemerkten die Veränderung in ihr. Einen Moment lang wirkten sie verunsichert, ließen zu, dass Alena angriff und sie zurückdrängte. Dann stürmten sie von zwei Seiten auf sie los, entschlossen, die Sache hier und jetzt zu erledigen. Nicht gerade die feine Art, dachte Alena. Geschickt rollte sie sich unter den Klingen hinweg ab und stand sofort wieder auf den Füßen. Wütend eilten die Meister ihr nach.
    Nach und nach fanden sich Zuschauer ein. Alena nahm sie nur aus dem Augenwinkel wahr, sie hatte keine Zeit, sich umzuschauen. Leute der Erd-Gilde, die verdutzt aus ihren Häusern auf die Kämpfenden blickten. Eine Frau der Feuer-Gilde, die sich nicht so recht entscheiden konnte, ob sie eingreifen sollte. Zwei Katzenmenschen.
    »Gib auf, Mädchen!«, stieß der Meister hervor. Es schien ihm unangenehm zu sein, dass so viele Menschen den Kampf miterlebten. Zwei gegen einen, das sah man nicht gerne. Und erst recht nicht, wenn dieser eine ein Mädchen war, viel jünger als seine Gegner.
    »Es wird doch gerade erst richtig lustig«, behauptete Alena. Sie wich hinter den grünen Pflanzenvorhang eines der Häuser zurück, huschte hinaus und hinein, bis die beiden fluchenden Meister die langen Stränge mit waagrechten Schlägen abmähten. Über ihnen zeterte jemand los und warf einen Krug hinunter, der mit einem lauten Krachen neben ihnen zersplitterte.
    Alena beachtete den Lärm nicht. Sie ließ ihr Schwert herumwirbeln, fing mit instinktiver Sicherheit jeden Schlag ab. Aber sie brauchte ihre ganze Konzentration dafür, kein anderer Gedanke hatte in ihrem Kopf Platz. Ihre Umgebung war nur ein unscharfes Gewirr an Farben, die Gesichter der Menge helle Ovale.
    Die Meisterin war gut, fast besser als der Mann. Aber ein einziges Mal war sie nicht schnell genug. Die Klinge des Smaragdschwertes streifte ihren rechten Arm, schnitt glatt durch ihre Kleidung und ins Fleisch. Blut quoll hervor. Wütend zogen sie und der Mann sich zurück. Mit so hartem Widerstand hatten sie wohl nicht gerechnet.
    »Du hast kein Recht auf dieses Schwert, böse enden wirst du, wenn du es weiterhin benutzt«, sagte der Mann grimmig. Mit einem letzten hasserfüllten Blick zogen die beiden ab und Alena tauchte in eine Seitenstraße, verlor sich in den Gassen des Grünen Bezirks.
    Böse enden - was für ein dummes Geschwätz, dachte Alena trotzig. Aber sie freute sich nur kurz über den Sieg. Jetzt, nach dem Kampf, wurden ihr die Knie weich und ihr Herz pochte heftig. Das ist ganz schön knapp gewesen, dachte sie. Nun kam auch der Gedanke zurück, dass sie ausgestoßen worden war, und ihre Augen begannen zu brennen. Schnell lenkte sie sich mit dem Gedanken an Cchraskar ab. War er zu Navarro durchgekommen? Hoffentlich hatte er es geschafft! Und hoffentlich kam der Bericht nicht in die falschen Hände - was war, wenn ihn sich jemand, der zu Cano hielt, unter den Nagel riss?
    Es hatte keinen Zweck. Sie konnte ihrem Freund nicht helfen. Jetzt in den Gelben Bezirk zu gehen hätte bedeutet noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Also zurück zu den anderen.
    Als Alena in die unterirdische Kammer stolperte, sah Rena sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie war durchgeschwitzt, hatte ihre Kappe verloren und wirkte, als wäre sie gerade einer dreiköpfigen Wolkenschlange begegnet. War sie in einen Kampf geraten? Und wo war Cchraskar?
    »Alles in Ordnung?«, fragte Rena beunruhigt. »Hast du die Rolle abgegeben?«
    Müde ließ sich Alena auf einen Hocker fallen und erzählte, was geschehen war. »... das heißt also, ich bin jetzt gildenlos«, fasste sie schließlich zusammen; ihr Gesicht war schrecklich blass. »Das hat den Vorteil, dass es jetzt nicht mehr viel weiter abwärts gehen kann.«
    »Sie haben dich ausgestoßen? Deine eigenen Gildenbrüder haben gegen dich gekämpft?« Rena war entsetzt. Das hatte sie befürchtet, seit sie wusste, dass Alena sich ihr Meisterschwert genommen hatte. Aber sie konnte nachfühlen, wie es Alena jetzt ging. Für sie, Rena, wäre ein solches Schicksal vielleicht nicht so schlimm gewesen, sie fühlte sich gleich drei verschiedenen Gilden verbunden. Aber für das Mädchen ... sie war Feuer-Gilde durch und durch.
    »Dem Gesetz nach hätte ich gar nicht mehr herkommen dürfen - ihr gehört ja einer Gilde an«, sagte Alena grimmig.
    Kerrik war noch immer stumm vor Schreck und Rena ging es nicht viel anders. Ausgestoßen! Aus der Gilde

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